Retrospektive über Carl Dreyer

Reduzierter Stil

Ludwigsvorstadt · Dem dänischen Regisseur Carl Theodor Dreyer widmet das Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, bis 2. März eine umfassende Werkschau. Dreyer (1889 bis 1968) hat zwischen 1918 und 1964 nur 14 Spielfilme gedreht, wird aber als einer der großen Meister des Kinos angesehen.

Mit Filmen wie »Jeanne D’Arcs Leiden und Tod« (1928), der besonders durch den Einsatz von Nahaufnahmen beeindruckt, »Ordet« (»Das Wort«; 1954) oder seinem letzen Film »Gertrud« (1964) hat Dreyer einen ganz eigenen, reduzierten Stil gefunden wie kein anderer. Das Thema der Schuld und der leidenden Frau, das Böse und sein Einfluss auf die Menschen zieht sich durch fast alle seine Filme.

Die Retrospektive umfasst –zum Teil in restaurierten Kopien – alle Spielfilme von Carl Theodor Dreyer, seine Kurzfilme, die er in den 50er-Jahren als staatliche Auftragsproduktionen gedreht hat, Dokumentationen über ihn sowie zwei Filme über unvollendete Projekte Dreyers: sein Drehbuch zu »Medea«, das 1988 von Lars von Tier verfilmt wurde und den dänischen Fernsehfilm »Der Jesusfilm: ein Lebenswerk«, der alle Dokumente über Dreyers lebenslang geplanten Jesus-Film vereint, an dem er bis zu seinem Tod gearbeitet hat.

Am Donnerstag, 20. Januar, 19 Uhr, ist der dänische Dreyer-Experte Casper Tybjerg im Filmmuseum zu Gast, er hält einen Vortrag mit Filmbeispielen zu den verschiedenen Versionen von Dreyers Meisterwerken.

Die genauen Termine der Retrospektive können dem Programmheft das unter www.filmmuseum-muenchen.de im Internet abrufbar ist, entnommen werden. Der Eintritt: kostet 4 Euro, ermäßigt 3 Euro. (2 Euro Aufschlag bei Livemusik-Begleitung). Eintrittskarten können vorbestellt werden unter der Telefon- nummer 2 33-2 41 50.

Artikel vom 20.01.2005
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