Maria Patrona Bavariae klingt wieder wie neu

Festzug und Glockenweihe

An der Spitze des langen Festzuges: die drei neuen Bronzeglocken.	Foto: P. Benthues

An der Spitze des langen Festzuges: die drei neuen Bronzeglocken. Foto: P. Benthues

Oberschleißheim · Schon im Juli hatten sie in der Passauer Glockengießerei Perner das Licht der Welt erblickt. Am 12. September war es endlich soweit, dass die drei neuen Bronzeglocken in Schleißheim geweiht werden sollten.

Von vier reich herausgeputzten Schimmeln gezogen, durften die »Neuen« auf einem prächtig geschmückten Wagen erstmals ihren künftigen Heimatort besichtigen. Ein langer Festzug mit vielen Vereinsabordnungen begleitete sie durch mehrere Straßen zur Pfarrkirche Maria Patrona Bavariae, wo sie von Prälat Josef Obermaier in Vertretung des Erzbischofs geweiht werden sollten.

Hinter dem stolzen Gefährt von Josef Gottschalk aus Dachau, das Fritz Spängler organisiert hatte, marschierten neben Prälat Obermayer und Pfarrer Ebersberger Frau Bürgermeisterin Ziegler mit Ehemann. Die beiden Oberschleißheimer Renomierkapellen der Musikvereinigung, die Blaskapelle unter Stabführung von Harald Kirch und die Schleißheimer Schlosspfeiffer in erstaunlicher Mannschaftsstärke mit Tambourmajor Stephan Vohburger, sorgten für die musikalische Begleitung. Beachtlich war auch die außerordentlich große Zahl von Ministranten, die dem Glockenwagen folgte.

Die große Anteilnahme der Schleißheimer Bevölkerung zeigte sich nicht nur am dichten Spalier entlang des Weges, sondern auch in der Kirche und auf dem Vorplatz, wo man dicht gedrängt das seltene Ereignis verfolgte. Obwohl in Altschleißheim schon seit Juli wegen der Turmsanierung auf Glockengeläut verzichtet werden musste, ertönte bei der Ankunft des Festzuges zur Begrüßung ein letztes Mal das volle Geläut. »Die alten Glocken freuen sich auf die neuen«, meinte der versierte Messner Franz Willezich, der die Technik überlistet hatte.

Pfarrer Alois Ebersberger wies zu Beginn des feierlichen Vespergottesdienstes nochmals auf das für viele Menschen einmalige Erlebnis hin, da so eine Bronzeglocke gut 500 Jahre halte. Prälat Josef Obermaier benutzte die Gelegenheit, auf den Wert des Glockenläutens zu den verschiedenen Gelegenheiten und am Sonntag hinzuweisen, den es als arbeitsfreien Tag zu erhalten gelte.

Es gebe keine Organisation, so Obermaier, die so viele Leute regelmäßig zusammenbringt wie die Kirche bei Gottesdiensten, die gerade am Stadtrand auch von jungen Menschen gut besucht seien. Frau Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler erinnerte sich, wie die Glocken sie als Schleißheimerin durch ihr bisheriges Leben begleitet haben. Auch der Glockengießer Rudolf Perner ließ es sich nicht nehmen, bei der Weihe dabei zu sein und sprach ein Grußwort.

Nach dem Gottesdienst weihte Prälat Obermaier die vor dem Hauptportal stehenden Glocken, umgeben von einer dicht gedrängten Menschenmenge. Darauf folgte die Salbung der Glocken, welche nur zu wenigen wichtigen Anlässen als Besonderheit vorgesehen sei, so der Prälat. Gleich am Tag nach der Glockenweihe begannen die Renovierungs- und Bauarbeiten am Turm, so dass es absehbar ist, wann die insgesamt fünf Glocken ihren Dienst in der neuen Glockenstube aufnehmen werden.

Aber zunächst durften die Glocken nochmals die Gastfreundschaft der Familie Hermann Meister in Anspruch nehmen, die auch großzügig technische Hilfe geleistet hatte.

Artikel vom 29.09.2004
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