Winterdienst

München · Zur möglichst sparsamen Verwendung von Salz hat die Straßenbauverwaltung des Freistaates Bayern schon Anfang der 80er Jahre begonnen, alle Winterdienstfahrzeuge mit elektronisch gesteuerten Dosieranlagen und Feuchtsalzstreuautomaten auszurüsten.

»Die Anfeuchtung des Taumittels beim Feuchtsalzverfahren reduziert die Verluste durch Verwehen und Wegschleudern und führt zu einer besseren Verteilung des Streumittels auf der Fahrbahn. Zudem kann bei absehbarer Glättebildung mit Feuchtsalz vorbeugend gestreut werden, um Glätte soweit wie möglich zu vermeiden. Durch den Einsatz dieser modernen Technologien verringerte sich der Tausalzverbrauch in den 90er Jahren gegenüber den 80er Jahren um durchschnittlich 25 bis 30 Prozent, so Innenminister Günther Beckstein.

Beckstein weist darauf hin, dass im Gegensatz zu Tausalz abstumpfende Streustoffe bei Eisglätte weitgehend wirkungslos sind und vom Verkehr schon nach kurzer Zeit an den Straßenrand geschleudert werden: »Der Einsatz von Streusplitt erfordert wegen der häufigen Wiederholungsstreuungen im Vergleich zu Streusalz die 5- bis 10-fache Menge an Material, das nach der Winterperiode wieder aufgesammelt werden muss.

Die Entfernung des Materials von Banketten, Böschungen und angrenzenden Grundstücken ist dabei kaum möglich. Eine Entsorgung des Materials auf Deponien ist mittlerweile sehr kostspielig. Eine Reinigung des Splitts in Recyclinganlagen ist wegen des hohen Anteils an Feinteilen und Staub in vielen Fällen nicht mehr möglich. Zudem führt Splitt zu Schäden an Fahrzeugen und Bauwerken.

Problematisch ist auch die erhebliche Staubbildung, die beim Zermahlen der Streustoffe durch den Verkehr entsteht. Diese kann zu einer silikonen Gesundheitsgefährdung führen. Daneben liegen die Einsatzkosten beim Winterdienst mit Splitt um das 5- bis 10-fache höher als bei Salzstreuung.« Für ihn kommt die Splittstreuung daher beispielsweise nur für schwach belastete und langsam befahrene kommunale Ortsstraßen in Betracht.

Artikel vom 18.12.2002
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