SPD im Münchener Osten zur Gesundheitspolitik

Rundumversorgung muss bleiben

Perlach · Am 16. Juli fand in der Gaststätte »Zur Post« in Perlach eine Konferenz der SPD im Münchner Osten statt.

Als Gastredner war der Bundestagsabgeordnete Fritz Schösser eingeladen. Schösser, Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestages, erläuterte am Beispiel Familien- und Gesundheitspolitik die neuesten Pläne Stoibers: Bis 1998 bestand die Gesundheitspolitik darin, die Versicherten mehr zahlen zu lassen. Leistungen wie Zahnersatz bei Kindern und Jugendlichen wurden aus dem Versicherungskatalag gestrichen.

Wer auf medizinische Hilfe angewiesen war, musste dies mit erhöhten Zuzahlungen bezahlen und wurde zusätzlich durch das sogenannte »Krankenhaus-Notopfer« geschröpft.

Und genau da will Stoiber im Falle eines Wahlsieges weiter machen: Versicherte sollen zukünftig mehr »Wahlfreiheit« in ihrem Krankenversicherungsschutz erhalten. Friedrich Merz, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Fraktion wollte die »Vollkasko-Mentalität« der Patieten aufbrechen.

Künftig sollen Verischerte medizinische Behandlungskosten bis zu 500,- Euro pro Jahr selbst tragen.

Geplant sei weiterhin, dass die Versicherten medizinische Leistungen, die sie voraussichtlich nicht benötigen, abwählen können und so niedrigere Beiträge erzielen.

»Aber Familien können es sich nicht erlauben, Leistungen abzuwählen, wenn sie nicht an der Gesundheit ihrer Kinder sparen wollen« erläutert Schösser. Familien werden also niemals von geringeren Krankenkassenbeiträgen profitieren, sie sind auf eine medizinische Rundumversorgung angewiesen. »Was Jungen und Gesunden kurzfristig Vorteile bringt, schadet den Familien, denn diese müssen entweder mit höheren Beiträgen rechnen oder es werden wieder Kassenleistungen gestrichen.« Das solidarische Versicherungssystem sei in Gefahr. »Stoibers Wahlleistungen« werden für viele zu Zahlleistungen werden«, so Schösser.

Im Anschluss an die Rede Schössers fand eine Diskussion mit den Delegierten der Konferenz statt. »Am 22. September haben die Bürgerinnen und Bürger die Wahl zwischen einem solidarischen Gesundheitssystem oder »Stoibers Wahlleistungen« zu Lasten von Familien« lautete schließlich das Fazit der Delegierten.

Artikel vom 31.07.2002
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