Jubiläum bei der Diakonie im Pfarrer-Steiner-Zentrum

Hasenbergl · 50 Jahre Erziehungsberatung

Begonnen hat man mit einer Psychologin. Heute zählt das Team von Gabriele Weingart-Körner (hinten Mitte, Brille, helle Jacke) und Oliver Freilling (3. Reihe v. vorne, links, helle Jacke) stattliche 13 Mitarbeiter.  Foto: Diakonie Hasenbergl e.V.

Begonnen hat man mit einer Psychologin. Heute zählt das Team von Gabriele Weingart-Körner (hinten Mitte, Brille, helle Jacke) und Oliver Freilling (3. Reihe v. vorne, links, helle Jacke) stattliche 13 Mitarbeiter. Foto: Diakonie Hasenbergl e.V.

Hasenbergl · Vor 50 Jahren ist die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle der Diakonie Hasenbergl gegründet worden. Ihr Angebot ist heute aktueller denn je:

Allein 2022 suchten 620 Familien – Mütter, Väter, Kinder und Jugendliche – den Weg in die Riemerschmidstraße 16, um sich dort zu Erziehungsfragen, bei familiären Konflikten, Trennung und Scheidung oder anderen Problemen beraten zu lassen. Die Beratungsstelle ist erreichbar zwischen Montag und Freitag von 9 bis 12 Uhr und am Montag und Mittwoch zusätzlich von 13 bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 089 / 452 235 280 oder per E-Mail an eb@diakonie-hasenbergl.de. Ein Beratungstermin muss telefonisch vereinbart werden.

Langsam aber stetig gewachsen

Von einem 13-köpfigen Team aus Sozialpädagogen, Psychologen und einer Verwaltungskraft konnte man 1973 nur träumen, als die erste Psychologin fest angestellt wurde. Erst acht Jahre nach ihrer Gründung bekam die Einrichtung die Zusage zur Finanzierung von zwei weiteren Fachkräften. Mit der Einführung des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes Anfang der 90er Jahre wuchs die Bedeutung der Erziehungsberatung. Denn hier findet schließlich statt, was im Sozialgesetzbuch gefordert wird: die Förderung der Erziehung in der Familie. Voraussetzung dafür sind allerdings ein multidisziplinäres Fachteam und ein geeignetes Raumangebot, das 1997 im Pfarrer-Steiner-Zentrum in der Riemerschmidstraße für das immer größer werdende Team neu geschaffen wurde.

Jugendliche haben Recht auf Beratung

"Was wir leisten, geht längst weit über den ursprünglichen Gesetzesauftrag hinaus", erklärt Gabriele Weingart-Körner, die die Familienberatungsstelle seit zwölf Jahren leitet. "Wir sind nicht nur für Väter und Mütter da, sondern auch für Minderjährige und junge Erwachsene bis 27 Jahre, die Konflikte in der Familie, in der Schule oder im sozialen Miteinander haben." Das ist seit einer Novelle von § 8 des Sozialgesetzbuches VIII sogar ihr gutes Recht – auch ohne Einwilligung der Eltern. Der Gesetzgeber will damit Kinder und Jugendliche in ihren Belangen stärken, ein Anspruch, der unter anderem durch das neue Angebot "Erziehungsberatung (EB) an Grundschulen" oder die Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung erfüllt wird.

Es wird auch "aufsuchende" Beratung durchgeführt

Im Einklang mit Einwohnerzahlen, Aufgaben und dem Bedarf wuchsen auch die Beratungsstelle und die Zusatzqualifikationen ihrer Mitarbeiter. Schon seit 1993 gibt es einen psychologischen Fachdienst, der Krippen und Kooperationseinrichtungen im Stadtbezirk 24 unterstützt. 2001 wurde mit aufsuchender Erziehungsberatung begonnen, um Migrantenfamilien mit kleinen Kindern in ihrem Umfeld besser zu erreichen. Nach und nach entstanden zielgruppenorientierte Gruppenangebote für Mütter und Kinder, Eltern in Trennung und Scheidung, Jungen, Mädchen sowie Kinder und ihre psychisch erkrankten Eltern. „Wenn wir jetzt Jubiläum feiern, können wir auf 50 bewegte Jahre und auf viele höchst engagierte und sehr kompetente Teammitglieder und Einrichtungsleitungen zurückblicken“, erzählt Gabriele Weingart-Körner. „Und zugleich machen wir uns startklar für neue Herausforderungen wie zum Beispiel die digitale Beratung, das Thema Inklusion und die gesetzlich geforderte Betreuung und Versorgung von Kindern in Notsituationen“.

Artikel vom 02.08.2023
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