Christuskirche lädt am 23. März zur Hochzeit to go ein

Neuhausen-Nymphenburg · Einfach mal Ja sagen

Freuen sich auf viele Heiratswillige in der Christuskirche: Dekanin Dr. Claudia Häfner, Vikarin Rahel Pereira, Pfarrerin Stefanie Wiest, Pfarrerin Doris Wild und Pfarrer Rolf Hartmann (v.l.). Foto: hw

Freuen sich auf viele Heiratswillige in der Christuskirche: Dekanin Dr. Claudia Häfner, Vikarin Rahel Pereira, Pfarrerin Stefanie Wiest, Pfarrerin Doris Wild und Pfarrer Rolf Hartmann (v.l.). Foto: hw

Neuhausen-Nymphenburg · Alles wird komplizierter, bürokratischer, umständlicher .... ALLES? Nein in der Christuskirche am Dom-Pedro-Platz kann man sich am Donnerstag, 23. März, trauen bzw. segnen lassen, ganz ohne großen Papierkram, ohne langes Kleid und Schlips, einfach, weil man sich liebt. Bedingungen gibt es keine.

Durchgeführt wird die Aktion vom Team der Evang. Luth. Christuskirche, allen voran von Pfarrerin Stefanie Wist. Die engagierte Pfarrerin dazu: "Auf uns ist die Servicestelle 'Segen' unserer bayerischen Landeskirche zugekommen, die diese Aktion bayernweit plant und in zwölf bayerischen Kirchengemeinden durchführt.

Die Christuskirche München ist die einzige Kirchengemeinde in München, die teilnimmt. Uns erreichen Anfragen, die weit über unser Gemeindegebiet hinausgehen. Alle, die kommen möchten, sind uns herzlich willkommen. Anfragen sind über das Pfarrbüro der Christuskirche möglich oder eine direkte Anmeldung über unsere Homepage //www.evnn.de// Aber es ist selbstverständlich möglich, am 23. März einfach so vorbei zu kommen."

In der Corona-Zeit sind Hochzeitsfeiern mit kirchlichen Trauungen deutlich zurückgegangen. Zugleich meiden viele Paare kostspielige Feierlichkeiten oder setzen ihren Wunsch nach einem großen Hochzeitsfest nicht mehr um, wenn die Termine zwischen Standesamt und Kirche weit auseinander liegen.

Für dieses Hindernis möchte "Einfach Heiraten" eine einfache Lösung bieten: Ein festlicher Rahmen, eine rund 20-minütige Feier in der geschmückten Kirche mit Orgelmusik und kirchlichem Segen. Alles ohne Vorbedingungen oder Anmeldungen.

Willkommen sind an diesem Tag aber alle, die sich Gottes Segen für ihre Partnerschaft wünschen, gleich ob kirchenzugehörig, unverheiratet, langjährig verbunden oder mit LGBTQI+ Hintergrund. Der formale Eintrag in die Kirchenbücher, für den die standesamtlichen Unterlagen erforderlich sind, kann bei Bedarf nachgereicht werden - soviel Bürokratie muss dann doch sein, zumindest wenn man den Segen auch amtlich haben möchte. Unterschieden wird dabei zwischen einer Segensfeier und einer Hochzeit. Dazu Stefanie Wist: "Eine Trauung ist liturgisch stärker geprägt durch Traufragen und Trauversprechen. Ein Segen kann jedem Menschen, jedem Paar, zugesprochen werden in ganz unterschiedlichen Situationen des Lebens und in diesem Fall einer Beziehung, zum Beispiel zur Erinnerung an die schon vor vielen Jahren erfolgte Trauung oder einfach nur als Zuspruch für eine gemeinsame Liebe und Stärkung für den gemeinsamen Lebensweg. Uns sind selbstverständlich Paare auch außerhalb unserer Kirchengemeinde willkommen und LGBTQ+ Paare. Gottes Segen ist für alle da!"

Wer mag kann natürlich auch im Falle einer Segnung Ringe tauschen, diese werden dann ebenfalls mit einem Segensgebet belegt.

Nicht minder engagiert werden aber die Segnungszeremonien abgehalten. Immer gleich ist indes der Ablauf: Die Paare kommen am 23. März zu einem verabredeten Zeitpunkt zwischen 11 und 22 Uhr in die Christuskirche und füllen eine Art Fragebogen aus mit einigen persönlichen Informationen. Danach führen die beiden ein kurzes Traugespräch mit dem Pfarrer oder der Pfarrerin, die die Trauung oder Segenhandlung mit ihnen feiert. Danach hat der Pfarrer eine kurze Vorbereitungszeit, um die Feier individuell zu gestalten. In dieser Wartezeit kann sich das (Braut)-Paar mit seinen Gästen stärken bei einem kleinen Imbiss, der von einem Münchner Traditionsunternehmen zur Verfügung gestellt wird. "Danach feiern wir die Trauung bzw. die Segenshandlung in der Christuskirche oder im historischen Gemeindesaal der Christuskirche mit Blick in den Garten", so Stefanie Wist weiter. An der Trauung ist ein großes Team an Helfern beteiligt, ohne die das nicht durchführbar wäre. Nicht nur Pfarrer sind an diesem Tag im Dauereinsatz, sondern auch Kirchenmusiker und Helfer, die sich um Gäste und Brautleute kümmern.

Erfunden hat diese Aktion übrigens eine angehende Pfarrerin in Neuburg an der Donau. Die dortige Vikarin Elisabeth Görnitz hat das Hochzeitsprojekt als Gemeindeprojekt für ihr Examen geplant und durchgeführt. Ihre begeisterte Erzählung war sehr berührend. Die Idee war damit geboren und zu schade, um es bei einem einmaligen Projekt zu belassen.

hw

Artikel vom 03.03.2023
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...