Veröffentlicht am 23.04.2024 10:04

KulturRaum München sorgt für Kulturgenuss für alle

Auch bei kleinem Einkommen muss man auf kulturelle Genüsse im Alltag nicht verzichten, dafür sorgt der KulturRaum München mit seinem kostenlosen Angebot. (F: Daniela Pfeil)
Auch bei kleinem Einkommen muss man auf kulturelle Genüsse im Alltag nicht verzichten, dafür sorgt der KulturRaum München mit seinem kostenlosen Angebot. (F: Daniela Pfeil)
Auch bei kleinem Einkommen muss man auf kulturelle Genüsse im Alltag nicht verzichten, dafür sorgt der KulturRaum München mit seinem kostenlosen Angebot. (F: Daniela Pfeil)
Auch bei kleinem Einkommen muss man auf kulturelle Genüsse im Alltag nicht verzichten, dafür sorgt der KulturRaum München mit seinem kostenlosen Angebot. (F: Daniela Pfeil)
Auch bei kleinem Einkommen muss man auf kulturelle Genüsse im Alltag nicht verzichten, dafür sorgt der KulturRaum München mit seinem kostenlosen Angebot. (F: Daniela Pfeil)

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein” heißt es schon in der Bibel. Verlangt wird hier allerdings nicht nach Aufschnitt und Gürkchen, sondern nach geistiger Nahrung. Die ist aber für viele Menschen mit kleinem Einkommen fast unerschwinglich. Zumindest wenn sie in Form von Theaterbesuchen, Konzerten, Lesungen oder Museumseintritten daher kommt. Hier setzt der 2011 gegründete Verein „KulturRaum München e.V.” an. Ziel des Vereins war und ist es, Menschen mit kleinem Geldbeutel Kulturerlebnisse zu ermöglichen. Dazu arbeitet der Verein mittlerweile mit 200 Kulturpartnern in und um München zusammen. Diese Partner stellen kostenlose Tickets für ihre Veranstaltungen zur Verfügung. Die KulturGäste sind Menschen aus München und dem Landkreis München, die mit geringem Einkommen hier leben. Dazu gehören vor allem Menschen ohne Arbeit, Alleinerziehende, Familien mit niedrigem Einkommen, Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderungen.
In einem Telefongespräch vermitteln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Tickets für die jeweiligen Veranstaltungen. Jeder Gast kann eine Begleitperson mitnehmen. Die Karten werden an der Abendkasse auf den Namen des KulturGastes hinterlegt. Die Vermittlung der Tickets erfolgt unter anderem über ehrenamtliche Kulturvermittler, die die potenziellen Gäste anrufen. Zu diesen Ehrenamtlichen gehört Heike H., die schon seit einigen Jahren mit großer Freude dieses Ehrenamt versieht. „Ich finde es total wichtig diese Teilhabe am öffentlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen. Ich gehe selber gerne ins Theater oder ins Konzert und kann nachfühlen, wie schade es wäre, wenn das nicht mehr möglich wäre”, erklärt die engagierte Rentnerin aus München. Mit großer Freude versieht sie ihr Ehrenamt, denn die Gespräche mit den KulturGästen sind immer eine Bereicherung. „Es ist toll, wenn man jemanden ein besonderes Kulturerlebnis vermitteln kann. Aber für viele ist es einfach schön und wichtig, wenn überhaupt jemand anruft und den manchmal einsamen Alltag durchbricht”, weiß Heike H. zu berichten und weiter: „Die Leute erzählen dann oftmals von ihren Erlebnissen im Theater oder bei einem Konzert und freuen sich, wenn ihnen jemand geduldig zuhört.”
Bei der Anmeldung füllen die KulturGäste einen Fragenbogen aus, in dem sie ankreuzen können, für welche Genre sie sich interessieren. Daran orientieren sich die Kulturvermittler, die in einem festgelegten Turnus die KulturGäste anrufen und Tickets anbieten. „Das Gespräch zwischen Kulturvermittler und KulturGast ist uns sehr wichtig. Hier findet ein Austausch zum Thema Kultur auf Augenhöhe statt”, berichtet Sophie Marshall vom KulturRaum-Team. Zu den langjährigen KulturGästen gehört auch Angela D. aus München, die zu ihrer kleinen Rente Grundsicherung bezieht. Geld für teure Tickets kann sie sich nicht leisten. Ob Theater oder Ballett, ob modern oder klassisch, die Münchnerin hat aber dennoch Freude daran, Kultur zu erleben. „Diese Besuche sind echte Höhepunkte im Alltag”, betont sie und erklärt weiter: „Man fühlt sich dazugehörig, wenn man gemeinsam mit anderen in einem Konzertsaal sitzt. Auch wenn man sich nicht mit den anderen unterhält, gehört man doch dazu, erlebt etwas gemeinsam.”

Tickets und Angebote gibt es für alle Altersgruppen.

Im vergangenen Jahr wurden Tickets an folgende Personengruppen vermittelt: 1.350 Kinder, 230 Jugendliche, 1.600 Erwachsene und 1.260 Senioren. Aber auch an soziale Einrichtungen wurden Tickets vermittelt, hier kamen 2.150 Kinder, 1.020 Jugendliche und 6.000 Erwachsene in den Genuss von kostenfreier Kultur. Die Zahl der KulturGäste steigt, das Angebot wird immer beliebter, freut sich Sophie Marshall. Neben den einzelnen Veranstaltungen gibt es auch das Angebot Kultur.Vor.Ort Hierbei sorgen Künstler und Ehrenamtliche an Ausgabestellen der Münchner Tafel und kirchenlichen Mittagstischen immer wieder für ein kulturelles Mitmachprogramm, das immer wieder auch auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten ist. Sehr beliebt ist auch das GästeCafé, das monatlich in verschiedenen Stadtteilen zu einem Austausch bei Kaffee, Kuchen und Kultur einlädt. „Hier können Menschen ins Gespräch kommen, neue Kontakte knüpfen und eine Auszeit vom Alltag nehmen”, informiert Sophie Marshall weiter.

KulturGast werden – so geht die Anmeldung

Wer sich selber als KulturGast anmelden möchte, kann das Anmeldeformular online ausfüllen (www.kulturraum-muenchen.de). Anmelden kann sich wer in München oder dem Landkreis München wohnt und ein geringes Einkommen hat. Mit dem Anmeldebogen brauchen die Organisatoren eine Bestätigung über die finanziellen Verhältnisse. Für die Bestätigung gibt es zwei Möglichkeiten: Die Kopie von einem Nachweis (wie München Pass) oder die Bestätigung von einem der Sozialpartner des KulturRaum auf dem Anmeldebogen.
Ein geringes Einkommen liegt zum Beispiel vor bei: Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Bürgergeld (ehemals Arbeitslosengeld 2), Sozialgeld oder wenn man Inhaber des München-Passes ist. Bei Rückfragen hilft einem gerne auch das KulturRaum-Team. Zu erreichen ist es Mo./Di./Do. und Fr. von 10 bis 16 Uhr unter Tel. 089/55267183.
Der Verein, der durch Fördergelder und Spenden finanziert wird, freut sich immer über Finanzspritzen, die selbstverständlich steuerlich geltend gemacht werden können.

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