Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim wird wieder 50+1-Klub

Gesellschafter verzichtet auf Stimmrechtsmehrheit

 Ehrung: Dietmar Hopp. Foto: Wikimedia/public domain

Ehrung: Dietmar Hopp. Foto: Wikimedia/public domain

München · Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp wird die Stimmrechtsmehrheit an der TSG Hoffenheim-Spielbetriebs GmbH ohne finanzielle Entschädigung wieder an den Mutterverein TSG 1899 Hoffenheim e.V. übertragen. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilt, verzichtet Hopp auf seine vor acht Jahren wirksam gewordene Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regelung. Die Kraichgauer werden damit wieder zu einem regulären Klub. Als erstes hatte der »Kicker« darüber berichtet. Damit bleiben in der Bundesliga mit den Werksvereinen VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen nur noch zwei Teilnehmer, die diesen Sonderstatus inne haben.

Zur Begründung für seine Handlung, die Stimmrechtsmehrheit an den Mutterverein zurück zu geben, führt der mittlerweile 82-Jährige die Kritik des Bundeskartellamts an bestehenden Ausnahmen an. In einer Erklärung auf der Website des Klubs wird Hopp wörtlich zitiert: »Ich weiß, dass die 50+1-Regelung, die ich immer befürwortet habe, ein hohes Gut im deutschen Fußball darstellt.« Ihm sei es nie um Macht gegangen oder darum die Regelung aushöhlen oder unterwandern zu wollen. »Für mich stand es stets außer Frage, alle wesentlichen Entscheidungen im Einklang und im Einvernehmen mit dem Verein abzustimmen.« Im Zuge der Debatte um das anhängige Verfahren beim Bundeskartellamt »ist es mir jetzt wichtig, für die TSG klare Verhältnisse im Sinne der geltenden Regularien zu schaffen.« Ein Kapital-Abfluss sei mit dem Schritt nicht verbunden, heißt es in der Mitteilung.

Das Bundeskartellamt hatte die 50+1-Regelung im Deutschen Fußball 2021 als im Grundsatz unbedenklich eingestuft, aber die bestehenden Ausnahmen für die TSG 1899 Hoffenheim mit Mehrheitseigner Hopp sowie die in Konzernbesitz befindlichen Klubs Bayer Leverkusen und VfL Wolfsburg gerügt. Derzeit läuft noch immer das Klärungsverfahren mit der DFL Deutsche Fußball Liga, der Interessenvertretung der in der Bundesliga und 2. Bundesliga vertretenen Vereine und Kapitalgesellschaften. »Jeder im Verein, in der Region und darüber hinaus weiß, was wir Dietmar Hopp zu verdanken haben, nicht nur im Fußball«, würdigt TSG-Präsident Kristian Baumgärtner das vielfältige Engagement des Mäzens, der die Hoffenheimer auch weiterhin unterstützen will.

(as)

Artikel vom 02.03.2023
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