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Was jetzt zu tun ist? – Politik trifft Praxis
Feldkirchen · "Katastrophenschutz 2.0"
Rege Diskussion zum Thema "Katastrophenschutz 2.0 – Was jetzt zu tun ist?" in Feldkirchen. Foto: FDP
Feldkirchen · Am 17. November fand im Landgasthof Hartmann in Feldkirchen eine vom FDP-Ortsverband Feldkirchen organisierte, hochkarätig besetzte Diskussionsrunde statt. Unter dem Motto "Politik trifft Praxis" diskutierten die Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht und die frisch gekürte Landtagskandidatin Katharina Diem (beide FDP) mit den beiden Praktikern Markus Bauer (Johanniter-Unfall-Hilfe) und Andreas Frank (THW).
An ehrenamtlichen Mitgliedern fehlt es den Hilfsorganisationen nicht, nur
sollten diese nicht durch hohen Verwaltungsaufwand belastet werden. Dadurch
fehlt die Zeit für die Gemeinschaft und Trainingseinheiten. Ziel der Ausbildung
bei den Rettern sei es, Verantwortung im Einsatz zu übernehmen. "Wir haben
viele Indianer aber nur wenige Häuptlinge" stellte Bauer von den Johannitern
fest. Weitere hauptamtliche Stellen zu besetzen sei zwar eine Entlastung,
im Einsatz komme es aber auf die Ehrenamtlichen an.
Das THW -
mit siebenköpfiger Mannschaft angerückt – hat auch klare Vorschläge, wie
die Wertschätzung des Ehrenamts ausgedrückt werden kann. "Wie kaum ein anderer
haben die Katastrophenschützer Personalführung und Verantwortung in der
Praxis unter Beweis gestellt", führte Frank aus. Für Arbeitgeber seien diese
Fähigkeiten von unschätzbarem Wert, entsprechend sollten sie auch honoriert
werden.
Vollste Unterstützung zeigten die beiden FDP-Politikerinnen
Sandra Bubendorfer-Licht und Katharina Diem. Sie schlugen vor, Rentenpunkte
für die ehrenamtliche Tätigkeit zu vergeben. Ebenso sollten Unternehmen
genau mit dieser Unterstützung der Hilfswerke werben können. Ziel der Politik
sei es, Aufgaben und Kompetenzen sinnvoll zu verteilen. "Die aktuelle Trennung
von Zivil- und Katastrophenschutz sollte überdacht werden", argumentierte
Diem, denn vor Ort seien im Ergebnis die gleichen Aufgaben zu bewältigen.
Ressourcen könnten auf diesem Wege gespart und effektiver eingesetzt werden.
Die Bürgerinnen und Bürger dagegen interessierten sich an diesem Abend
besonders für die konkrete Planung bevorstehender Katastrophen. Blackout
ist das allgegenwärtige Thema und auch die Gemeinden haben bereits mit einem
"Leuchtturmprojekt" begonnen. Die Praktiker sind skeptisch. Alle Bürger
einer Gemeinde im Falle des Blackouts an einem Ort zu sammeln, der dann
auch noch die Hofeinfahrt der Feuerwehr ist, halten sie für kontraproduktiv.
Gerade die Hilfsorganisationen müssten handlungsfähig bleiben. Darin sind
sich alle Anwesenden einig – wie im Übrigen auch in der Bewertung
des Abends. "Ich habe über zwei Seiten an Anregungen und guten Ideen aus
der Praxis mitgeschrieben. Gerade diese Veranstaltungen sind für die Politik
besonders wichtig", resümierte Bubendorfer-Licht und versprach, zahlreiche
Themen mit in den Bund zu nehmen.
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