Für ein müllfreies München

"Cleanup Munich" will 100.000 Kippen sammeln

Sieben Umweltgruppen, die sich zum Netzwerk Cleanup Munich zusammengeschlossen haben, rufen dazu auf, mindestens 100.000 Kippen zu sammeln. Foto: Cleanup Munich

Sieben Umweltgruppen, die sich zum Netzwerk Cleanup Munich zusammengeschlossen haben, rufen dazu auf, mindestens 100.000 Kippen zu sammeln. Foto: Cleanup Munich

München/Giesing · München – eine Stadt frei von Müll. Der Englische Garten eine satte Grünfläche ohne Plastikmüll und Bierflaschen, die Isarufer ohne Kronkorken und Kippenstummel. Um dieser schönen Vorstellung so nahe wie möglich zu kommen, geht die Plattform Cleanup Munich mit neuem Design und als Netzwerk an den Start.

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Zudem laden die Verantwortlichen für Samstag, 28. Mai, zu einem großen Clean-Up ein.

Julia Gräter, die Gründerin von „#CleanUpMunich“, übergibt den Staffelstab oder die sprichwörtliche Müllzange an den Verein rehab republic, der die Plattform überarbeiten und gemeinsam mit mehreren Partnerinitiativen zu neuem Glanz verleihen will. Da die Initiatorin nach Neuseeland auswanderte, kann sie ihrer Leidenschaft nicht mehr in München nachgehen und suchte einen würdigen Nachfolger. „Ich freue ich mich sehr, dass ich „mein Baby“ zukünftig in so guten Händen weiß und dass #CleanUpMunich in meinem Sinne und im Sinne der Community weitergeführt wird", meint Gräter.

Den Anstoß zur Gründung von #CleanUpMunich gab im Jahr 2018 ein Surfurlaub, bei dem Julia Gräter auf massenhaft Müll im Meer und am Strand stoß und daraufhin ein kleines Beach-Cleanup zur täglichen Routine machte. „Zurück in München fehlte mir die Routine und das Gefühl, aktiv etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun. In dem Moment beschloss ich, Cleanups nach München zu bringen", erzählt sie. Da es bereits im Vorfeld gemeinsame Kooperationen und Aktionen von rehab republic und #CleanUpMunich gab – wie das Zigaretten-Surfbrett von 2019 – und rehab republic seit vielen Jahren weitere kreative Aktionen gegen Vermüllung organisiert, war der Verein Gräters erste Ansprechpartner für die Weiterführung der Initiative.

"Möglichst viele Partner mitnehmen"

„Nach der Anfrage von Julia war uns sofort klar, dass wir das machen wollen. Aber wir wollten es nicht alleine durchziehen, sondern möglichst viele Partner mitnehmen, die in verschiedenen Stadtteilen unser München sauber machen", erläutert Markus Mitterer, Gründer und Vorstand von rehab republic, ein nach eigenen Angaben "offenes Kreativ-Kollektiv, das Bewusstsein für eine nachhaltige Entwicklung fördert und dabei nach Lebensentwürfen sucht, in denen die Menschen bei einem geringeren Energie- und Ressourcenverbrauch glücklich und zufrieden sind."

Mit geringfügig geändertem Namen – aus “#CleanUpMunich” wird “Cleanup Munich” – und frischem Design soll die neu gestaltete Plattform Menschen zusammenbringen, die München ein Stück sauberer machen möchten und dazu eine Übersicht über verschiedene Aktivitäten bieten. „Die Plattform soll eine Anlaufstelle für alle sein, die was gegen den Müll in Münchens Straßen und Parks machen wollen – egal, ob sie selbst Müll sammeln, spenden oder eigene Ideen umsetzen wollen", meint Projektleiterin Simone Reitmeier von rehab republic. Sämtliche lokalen Ramadamas, Cleanups oder wie auch immer die Müllsammelaktionen genannt werden, sollen auf der Plattform ebenso zu finden sein wie Kontakte zu den aktiven Organisationen und Infos rund um die Vermüllung in München. Unternehmen finden Infos zu Partnern oder Anbietern von Cleanup-Workshops.

Bereits bei den ersten Treffen zur gemeinsamen Plattform tauschten die Initiativen Ideen, Wünsche, aber auch ihren Frust aus. Als erste gemeinsame Maßnahme wurden noch vor den Launch der Plattform in einem Workshop Ideen für ein müllfreieres München gesammelt. Die wichtigsten Forderungen wurden im April an die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden übergeben. Doch bei Forderungen soll es nicht bleiben: In erster Linie möchten die Initiativen mit positivem Beispiel voran gehen und möglichst viele Münchnerinnen und Münchner zum Mitmachen motivieren, damit in Zukunft weniger Müll in der Isar, auf Spielplätzen und der Natur landet.

Sammelstelle am Gärtnerplatz

Für die erste gemeinsame Aktion haben sich die Partnerorganisationen von Cleanup Munich etwas Besonderes einfallen lassen: Unter dem Motto „Kipp Kipp Hurra – knacken wir zusammen die 100.000 Kippen?“ ruft Cleanup Munich auf, am Samstag, 28. Mai, die Stadt von mindestens 100.000 Zigarettenstummeln (und auch von anderem Kleinstmüll) zu befreien. Gesammelt werden kann vor der Haustüre, im Park oder beim zentralen Cleanup-Event am Gärtnerplatz. Dort ist um 12 Uhr Treffpunkt, dann geht es in verschiedene Richtungen zum Müllsammeln los. Alle fleißigen Helfer sollen bis 16 Uhr den gesammelten Müll – vor allem die Kippen – zur Sammelstelle am Gärtnerplatz zurückbringen.

Veranstalterinnen der Aktion sind die sieben Münchner Umweltgruppen, die sich zum Netzwerk Cleanup Munich zusammengeschlossen haben: Aktives Harlaching, Deine Isar, GoNature, GRÜNE Giesing, Mach Ma Moosach Sauber, Parents for Future und rehab republic. Weitere Informationen, auch zu weiteren Sammelaktionen, gibt es unter www.cleanupmunich.de

Artikel vom 25.05.2022
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