Zu sehen sind Funde aus der Münchner Altstadt

Archäologische Pop-up-Ausstellung in München

Flaschen und Salbentöpfe sowie Parfüm- und Haarwasserflaschen vom Marienhof, 19./20. Jahrhundert. Foto: , ©Archäologische Staatssammlung, Stefanie Friedrich

Flaschen und Salbentöpfe sowie Parfüm- und Haarwasserflaschen vom Marienhof, 19./20. Jahrhundert. Foto: , ©Archäologische Staatssammlung, Stefanie Friedrich

München · Im Rahmen des Projektes „Archäologie München“, angesiedelt bei der Archäologischen Staatssammlung, findet vom 18. Mai bis 31. Oktober 2022 bereits zum vierten Mal eine Pop-up-Ausstellung in der Münchner Innenstadt statt. Unter dem Motto „Archäologie für alle“ werden archäologische Funde an besonderen Orten sichtbar gemacht. Die Stadt wird zum archäologischen Schaufenster.

Alleine in der Münchner Altstadt fanden bislang über 250 Ausgrabungen statt. Um die Fundobjekte und das damit verbundene Wissen möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen, werden besonders spannende Fundstücke regelmäßig an unterschiedlichen Orten in der Münchner Innenstadt ausgestellt. In den letzten Jahren haben bereits mehrere Geschäfte am Ausstellungsprojekt teilgenommen. Dabei werden die Schaufenster der Stadt nach Lage und thematischem Bezug gezielt angefragt, um einen Einblick in Alltagsleben, Umwelt und Stadtbild Münchens seit dem Mittelalter zu geben. Involviert waren bisher eine Filiale des Schuhhauses Tretter, das MVG-Kundencenter am Marienplatz sowie die Stadtinformation im Münchner Rathaus.

Die diesjährige Ausstellung konzentriert sich auf Funde aus Ausgrabungen am Marienhof 2011/12 und andere aus dem Altstadtbereich. Zu sehen sein werden unter anderem religiöse Objekte wie Heiligenfiguren und Bestandteile von Paternosterschnüren, den Vorgängern des heute geläufigen Rosenkranzes. Ausgestellt werden die religiösen Fundstücke im Dom Zu unserer Lieben Frau („Frauenkirche“), deren Südturm seit kurzem wieder zugänglich ist und sich so gut mit einem Besuch der Pop-up-Ausstellung kombinieren lässt.

Daneben steht passenderweise auch das Thema „Gesundheit“ im Fokus. Drei Apotheken wurden ins Konzept involviert – die Kranich-Apotheke (Marienplatz UG), die Rathaus-Apotheke (Marienplatz 8) und die Apotheke im Tal (Tal 13) – und beherbergen Fundstücke wie Salbentöpfe und Flaschen für Öle und Tinkturen, Destillierhauben und Kosmetikbehältnisse. Kunststoff gab es zur damaligen Zeit noch nicht, weshalb als Verpackungsmaterial Glas, Holz und Ton eingesetzt wurden. Die erste Apotheke ist in München bereits 1319 am herzoglichen Hof belegt, 1425 folgte die erste bürgerliche Apotheke. Im Laufe der Zeit erweiterte sich das Produktspektrum von Arzneien um Kosmetik- und Hygieneartikel.

Über 100 Fundobjekte warten insgesamt darauf, von flanierenden Betrachterinnen und Betrachtern in der Münchner Innenstadt entdeckt zu werden. Im Alltag und recht beiläufig nebenbei. In den Schaufenstern und Vitrinen werden die einzelnen Objekte in Kontext zu Zeit und Funktion gesetzt und schaffen so den Brückenschlag von der Vergangenheit in die Gegenwart. Zugänglich sind sie – zumindest in den Apotheken – dank Fenstervitrinen auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten. Weitere Informationen unter: http://www.archaeologie-muenchen.de/

Artikel vom 22.05.2022
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