Wie zahlreiche Medien übereinstimmend berichten, ist der Verkauf des Sportparks Unterhaching an den FC Bayern München perfekt. Demnach übernimmt die dem FC Bayern gehörende „Allianz Arena München Stadion GmbH” zum 1. Januar 2026 das bisher in Besitz der Gemeinde Unterhaching befindliche Stadion samt den anliegenden Trainingsplätzen und der Stadiongaststätte. Der Gemeinderat soll in einer nicht-öffentlichen Sitzung den Verkauf einstimmig abgesegnet haben.
Der aufgerufene Kaufpreis von 7,5 Millionen Euro war für die im 1992 eröffneten Sportpark ansässige SpVgg Unterhaching zu hoch. Für den FC Bayern sind es jedoch Peanuts - bedenkt man, dass bereits Spieler wie Leon Goretzka oder Luis Díaz fast den doppelten Betrag als Jahresgehalt bekommen sollen. Und der deutsche Rekordmeister hat große Pläne mit dem Stadion, in dem einst sogar die Stars des FC Bayern der SpVgg Unterhaching in der 1. Bundesliga unterlagen: Künftig sollen hier die Frauen des FC Bayern ihre Heimspiele in Bundesliga und Europapokal austragen. Der Campus im Münchner Norden ist mit 2.500 Plätzen für das Zuschauerinteresse inzwischen zu klein, die Allianz Arena (noch) zu groß - der Sportpark Unterhaching erscheint mit rund 15.000 Plätzen eine angemessene Spielstätte für den mit zahlreichen Nationalspielerinnen gespickten amtierenden deutschen Meister und Pokalsieger.
Es ist davon auszugehen, dass außer den Bayern-Frauen auch die bisherigen Mieter - neben den Unterhachinger Fußballern ist dies das Football-Team Munich Ravens - weiterhin im Sportpark ihre Heimspiele austragen werden. Da der FCB und die SpVgg eine Kooperation im Nachwuchsbereich pflegen und SpVgg-Präsident Manfred Schwabl als ehemaliger Spieler ohnehin gute Verbindungen an die Säbener Straße hat, dürfte es zwischen den beiden Vereinen wenig Probleme geben. Wie viel FC Bayern und wie viel (oder wenig) SpVgg Unterhaching künftig optisch im Stadion präsent sein wird, bleibt hingegen abzuwarten, ebenso, wie die Fanszene des Regionalligisten den nun besiegelten Verkauf aufnimmt.
Die Fangruppierung „Classic Squad Unterhaching” hat im Herbst einen Flyer veröffentlicht, der auch auf Instagram zu finden ist. Darin heißt es: „Unser Stadion ist mehr als Beton und Rasen. Es ist ein Stück Haching – gebaut, gepflegt und geliebt von Menschen, die hier leben. Jetzt will die Gemeinde es verkaufen – an eine gemeindeferne Aktiengesellschaft. Wir sagen: Nein!” Die engagierten Hachinger Fans fürchten den Verlust von Heimat und Identität ihrer SpVgg, wenn sie nur noch Untermieter beim Weltkonzern FC Bayern ist. Ihren Protest haben die Anhänger der SpVgg bereits mit einem Spruchband bei einem Heimspiel kundgetan. An der Bahnbrücke in der Unterhachinger Ortsmitte war ein Transparent mit der Aufschrift „Der Sportpark bleibt rot-blau“ zu sehen. Nützen wird es freilich nichts: In Unterhaching regiert demnächst der FC Bayern.