Auswärtssieg bringt Tabellenplatz vier zurück

Aufstiegshoffnung in Giesing lebt weiter

Siegreich: die Münchner Löwen in Freiburg. Foto: M. Forster

Siegreich: die Münchner Löwen in Freiburg. Foto: M. Forster

München/Giesing · Schwer haderte der TSV 1860 München mit seinem späten unglücklichen Remis gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Saarbrücken daheim an der Grünwalder Straße. Durch einen knappen 2:1 (2:0)-Auswärtssieg beim SC Freiburg II wahren sich die Löwen eine kleine Restchance auf den Aufstiegsrelegationsplatz, den aktuell weiter stabil die Braunschweiger Eintracht hält. Weil die Tabellennachbarn Saarbrücken und Waldhof Mannheim sich im torlosen Verfolgerduell unentschieden trennten, schoben sich die Giesinger wieder auf Platz vier vor.

Vor 3.852 Zuschauern – darunter 1.500 aus München – im Freiburger Dreisamstadion spielten die Gäste nur eine Halbzeit lang überzeugend. Nach einer Notbremse von Routinier Sandrino Braun-Schuhmacher gegen den enteilten Marcel Bär zückte Schiedsrichter Nicolas Winter bereits nach einer Viertelstunde die Rote Karte. Den fälligen Freistoß aus 17 Metern Torentfernung verwandelte Richard Neudecker frech unter der hochspringenden Mauer hindurch in die kurze Ecke zum 1:0 (16. Min.). Und die Löwen legten energisch nach. Eine weite Flanke von Neudecker segelte über die Freiburger Defensive hinweg zu Yannick Deichmann, der das Leder mit einer Direktabnahme am Fünfmeterraum zum 2:0 ins Netz setzte (32. Min.).

Doch wenige Minuten darauf gelang den Freiburgern etwas überraschend der Anschlusstreffer. Giesings Schlussmann Marco Hiller hatte beim Herauslaufen den heran sprintenden Emilio Kehrer übersehen. Der Stürmer spitzelte den Ball aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (38. Min.). Kurz vor dem Pausenpfiff verpasste Bär eine dicke Gelegenheit, den alten Abstand wiederherzustellen. Nach einem gelungenen Dribbling von Merveille Biankadi kam der Torjäger des TSV 1860 München im Strafraum frei zum Abschluss und verzog weit.

Nach dem Seitenwechsel bewahrte Hiller mit zwei erstklassigen Paraden gegen Kehrer seine Farben vor dem möglichen Ausgleich, ehe sich die Freiburger ein weiteres Mal selbst schwächten. Außenbahnspieler Sascha Risch schoss erst Lex beim Einwurf den Ball weg und erhielt dafür Gelb (56. Min.). Keine zwei Minuten später holte er mit einer Grätsche gegen den Mann Neudecker rustikal von den Beinen. Der Unparteiische hatte genug gesehen und schickte den 21-jährigen Linksfuß zum Duschen (57. Min.). Doch trotz der Überzahl gelang es den Gästen zu selten, das Spiel zu beruhigen. Kapitän Stefan Lex traf bei einer Kontergelegenheit nur den Pfosten (63. Min.).

In der Schlussphase kassierte Michael Köllner noch eine Gelbe Karte – er hatte ein hartes Foul an Deichmann moniert. Es ist seine vierte Verwarnung. Beim kommenden Heimspiel des TSV 1860 gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 16.April, 14 Uhr) muss der Giesinger Trainer deshalb die Partie von der Tribüne aus verfolgen. Köllner ärgerte sich über das »blöde Gegentor« in Überzahl, denn ansonsten habe seine Mannschaft gut gespielt. Ein weit höherer Vorsprung wäre zur Pause möglich gewesen. »Da hätte sich Freiburg nicht beschweren können.«

Weshalb die Münchner trotz Überzahl in der zweiten Halbzeit um den Sieg bangen mussten, erklärte Köllner mit: »Das geht in Richtung Psyche«. Seit Beginn der Rückrunde weisen die Münchner Löwen mit acht Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen die stabile Bilanz eines potentiellen Aufsteigers aus. Sollte es am Saisonende nicht reichen, wissen die Giesinger zumindest, wo sie die fehlenden Punkte gelassen haben: in der Vorrunde, in der mit sieben Unentschieden und fünf Niederlagen das Maß an zulässigen Punktverlusten überschritten wurde.

(as)

Artikel vom 11.04.2022
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