Starker Auftritt vor heimischer Kulisse

Erster Bundesligasieg für Löwen-Boxer

Freude über den ersten Heimsieg: Bundesliga-Boxer beim TSV 1860 München. Foto: A. Seeler

Freude über den ersten Heimsieg: Bundesliga-Boxer beim TSV 1860 München. Foto: A. Seeler

München/Giesing · Für die Amateurboxer des TSV 1860 München war der vergangene Samstag ein sporthistorischer Tag. Sie haben zuhause in der Städtischen Sporthalle an der Säbenerstraße vor geschätzt 400 begeisterten Zuschauern ihren ersten Heimsieg in der Bundesliga errungen. Die Giesinger entschieden mit einer beherzten Leistung gegen den favorisierten BSK Hannover-Seelze sechs der neun Kämpfe für sich. Ein Vergleich wurde durch die Kampfrichter Unentschieden gewertet. Die Niedersachsen konnten zwei Kämpfe gewinnen.

Der Auftakt in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm zwischen dem 38-jährigen Routinier Sharafa Raman und dem Seelzer Valentin Ivanov fand keinen Sieger. Im nächsten Vergleich zwischen Ahmet Sor und Ousainno Hansen (bis 60 Kilogramm) gewann der Athlet aus Hannover klar und deutlich. Doch dann schlug die Stunde der Löwen. Die darauffolgenden sechs Kämpfe gingen alle an Blau. Sowohl Ahmet Ham (bis 63,5 Kilogramm) gegen Laghmani Zalgai wie auch Randy Botikali (bis 67 Kilogramm) gegen Marco Eloundou und Daniel Asoegwu (bis 71 Kilogramm) gegen Alijared Hassani wussten zu überzeugen.

Weil auch Aleksander Burkiev (bis 75 Kilogramm) sich gegen Boni Abdoul und Serhat Parlak (bis 81 Kilogramm) gegen Aslan Egin durchsetzten, stand der erste Heimerfolg für den TSV 1860 München fest. Die Krone setzte Schwergewichtler Leo Kirschberger dem Kampfabend auf, als er mit lautstarker Unterstützung des Publikums gegen den unheimlich erfahren und abgeklärt kämpfenden Viktor Fröhlich gewann. Im abschließenden Superschwergewicht-Vergleich zwischen Hannovers herausragendem Athleten Collin Biesenberger und dem für München startenden Neuling Timucin Kizilay (16 Kämpfe) war der 20-jährigen Essener chancenlos und wurde am Ende sogar wegen einer nicht zugelassenen Bandage vom Kampfgericht disqualifiziert. Der Feierstimmung unter den Löwen tat das keinen Abbruch mehr.

Die vorangegangene Fahrt nach Chemnitz, eine Woche früher, hatte sich dagegen noch als Schneiderfahrt für die Münchner Löwen entpuppt. Weil sie Corona-bedingt zwei der neun erforderlichen Gewichtsklassen kurzfristig nicht besetzen konnten, war der Kampfabend entschieden, noch ehe der erste Athlet in den Ring gestiegen war. Das Reglement sieht in einem solchen Fall für die nicht vollständig angetretene Mannschaft nur noch die Antrittspunkte für die besetzten Gewichtsklassen vor. Der Boxclub Chemnitz 94 erhielt dagegen neben seinen Antrittspunkten kampflos alle Zähler für die vom Gegner nicht besetzten Klassen sowie die Siegpunkte im Ring. Dort gewannen ihre Kämpfe für den TSV 1860 München Ahmed Taqieddine Ham (bis 63,5 Kilogramm) sowie Randy Botikali (bis 67 Kilogramm) und Leo Kirschberger (bis 91 Kilogramm). Drei Kämpfe gingen an die Sachsen, einer endete unentschieden.

Bereits am Samstag, den 23. April sind die Sechzger-Boxer zu Gast im Rückkampf beim Tabellenführer BC Traktor Schwerin. Der enge Vergleich mit dem amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister im Hinkampf hat gezeigt, dass die Münchner keineswegs sportlich chancenlos nach Mecklenburg-Vorpommern fahren. Der Boxabend wird im Internet unter www.bundesligaboxen.de live gestreamt. Seinen letzten Heimkampf der Bundesligasaison 2022 trägt der TSV 1860 am Samstagabend, den 14. Mai gegen den BC Chemnitz aus.

(as)

Artikel vom 10.04.2022
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