Die Sackgasse öffnen

Neue Therapeutische Wohngemeinschaft in Moosach

Von links: Wolfgang Kuhn (BA-Vorsitzender), Josef Mederer (Bezirkstagspräsident), Jürgen Salzhuber (Vorstand AWO München-Stadt), Susanne Hummel (Geschäftsführerin Vincentro München) und Julia Schönfeld-Knor (Stadträtin und OB-Vertretung) bei der Eröffnung

Moosach · Immer mehr junge Menschen leiden an psychischen Erkrankungen. Die vergangenen beiden Jahre in der Corona-Pandemie haben dazu beigetragen, auch das Kriegsgeschehen in Europa dürfte die Zahl noch steigen lassen. Umso wichtiger ist es, für diese jungen Erwachsenen Angebote zu haben, die sie unterstützen, ihren Lebensweg zu finden und eine Gesundung zu erreichen.

Deshalb hat Vincentro München, dessen Gesellschafter die AWO München Betriebs GmbH und der Projekteverein für Jugend- und Sozialarbeit sind, jetzt sein Angebot um eine Therapeutische Wohngemeinschaft (TWG) für junge Erwachsene erweitert: Im Anderwerk-Standort in der Gneisenaustraße 8 sind Einzimmer-Appartements für zehn 18- bis 21-Jährige entstanden, in denen die jungen Menschen in einer in Vollzeit betreuten Gemeinschaft leben können. Neben sozialpädagogischer Betreuung, Begleitung und psychologischen Einzelgesprächen, bietet die TWG auch Unterstützung in alltagspraktischen, berufsbegleitenden und schulischen Belangen, Eltern- und Netzwerkgespräche sowie unterschiedlichste Gruppen- und Einzelangebote. Selbstverständlich wird der Übergang in die TWG, wie auch das Verlassen selbiger in eine weniger intensive Betreuungsform, intensiv von Therapeuten begleitet.

Eröffnung in kleinem Rahmen

Die Eröffnung dieser Einrichtung wurde vor kurzem in kleinem Rahmen gefeiert. „Wir müssen die Sackgasse öffnen, in der sich diese jungen Menschen befinden“, erklärte Bezirkstagspräsident Josef Mederer in seinen Grußworten, “indem wir ihnen solche Angebote unterbreiten, natürlich mit dem Ziel Gesundheit zu erlangen“. Des Weiteren betonte Mederer, dass Vincentro München, das bereits seit längerem ein ähnliches Angebot in der Landsberger Straße 367 anbietet, ein sehr versierter Partner sei und er es begrüße, bei der Eröffnung dabei sein zu können.

Außer dem Bezirkstagspräsidenten sprachen noch Stadträtin Julia Schönfeld-Knor, als Vertretung des Münchner Oberbürgermeisters Dieter Reiter, und der Moosacher Bezirksausschussvorsitzende Wolfgang Kuhn ein Grußwort. Beide äußerten sich sehr positiv darüber, dass Moosach als Standort für diese besondere Betreuungsform gewählt worden sei. Insgesamt waren alle Gäste sehr angetan von den hellen, freundlichen Räumen und dem überzeugenden Konzept.

Vincentro: Seit 2013 im Dienst

Die Vincentro München wurde 2013 gegründet. Der erste Schwerpunkt der Vincentro war die Umsetzung der Integrierten Versorgung mit dem Ziel, einen gemeindenahen multiprofessionellen Dienst mit einer 24-stündigen Erreichbarkeit auszubauen und Krisenversorgung am Wohnort zu ermöglichen, um zur Vermeidung von stationären Behandlungen beizutragen.

Sich in der (sozial-)psychiatrischen Versorgung zurechtzufinden, ist für manche Menschen mit mentalen Belastungen oder Beeinträchtigungen äußerst anspruchsvoll. Hierfür steht Vincentro Betroffenen koordinierend zur Seite. 2019 wurde ein neuer Schwerpunkt mit der Therapeutischen Wohngemeinschaft für junge Erwachsene in der Landsberger Straße geschaffen, mit dem Hintergrund, die gemeindepsychiatrische Versorgung von jungen Menschen zu verbessern.

Artikel vom 30.03.2022
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