Rettet den Kiebitz

Die „Gaukler der Lüfte“ sind zurück im Landkreis

In den vergangenen 30 Jahren ist der Kiebitz Bestand in Bayern um fast 90 Prozent zurück gegangen. Gegen diesen traurigen Trend will die untere Naturschutzbehörde etwas unternehmen. Foto: Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner

In den vergangenen 30 Jahren ist der Kiebitz Bestand in Bayern um fast 90 Prozent zurück gegangen. Gegen diesen traurigen Trend will die untere Naturschutzbehörde etwas unternehmen. Foto: Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner

Ebersberg/Landkreis · Endlich kann man sie wieder auf Feld und Flur beobachten - die Kiebitze sind aus ihren Winterquartieren zurück, um im Landkreis Ebersberg zu brüten und ihre „Biberl“ aufzuziehen. Der Kiebitz ist bekannt für seine Gauklerflüge und Balzrufe. Der Kiebitz wird etwa taubengroß und hat einen metallisch grün-grau schimmernden Mantel mit einem blau-violetten Schulterfleck.

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Der Bauch ist weiß gefärbt mit einem schwarzen, scharf abgegrenzten Brustband. Sein Kopf ist weiß mit schwarzer Stirn, die in einer langen zweizipfligen Haube ausläuft, die als "Holle" bezeichnet wird. Früher war der Kiebitz ein fester Bestandteil der oberbayerischen Kulturlandschaft - doch in den letzten 30 Jahren sind die Bestände bayern- und deutschlandweit um fast 90 Prozent zurückgegangen. In den letzten Jahren wurden nur noch 30 Brutpaare im Landkreis Ebersberg gezählt.

Dieses traurige Schicksal teilen auch andere Bodenbrüter wie Feldlerche, Braunkehlchen und Großer Brachvogel. Kiebitze und andere Bodenbrüter verlieren mehr und mehr ihren Lebensraum. Die immer intensivere Landwirtschaft mit immer früheren und häufigeren Mahdterminen sowie der Biogas-Boom und der Anbau von Silage-Mais führten zu weitrei­chenden Lebensraumverlusten der Wiesenbrüter. Insbesondere die schütteren und feuchten Wiesenlandschaften schrumpften vielerorts auf ein Minimum zusammen oder verschwanden komplett.

Um die verbliebenen Kiebitz-Vorkommen zu schützen und zu fördern, hat die untere Naturschutzbehörde (uNB) im Landkreis Ebersberg im Jahr 2018 das „Artenhilfsprojekt für den Kiebitz“ ins Leben gerufen. Engagierte, ehrenamtliche Gelegeschutzhelfer dokumentieren und betreuen seitdem Kiebitz-Nester in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten.

Zusätzlich kann aber auch jeder Einzelne einen Beitrag zum Schutz der Bodenbrüter leisten, indem man während der Brutzeit von März bis Juli auf den ausgewiesenen Wegen bleibt und nicht querfeldein über Wiesen und Felder läuft. Wichtig ist außerdem, Hunde stets an der Leine und nicht auf Feldern „stöbern“ zu lassen.

Landwirte sind angehalten, auf markierte Gelege zu achten und diese bei der Bewirtschaftung auszusparen. Grünland sollte von innen nach außen gemäht werden und feuchte Senken und Mulden sollten ausgespart werden. Belassene Grünstreifen und Grassäume zwischen den Feldern bieten den Bodenbrütern ebenfalls Schutz. Wer Kiebitze und mögliche Nester sieht, wird gebeten, diese Sichtungen an die untere Naturschutzbehörde zu melden (Tel. 08092 823 312 oder per E-Mail an naturschutz@lra-ebe.de), Frau Vießmann beantwortet auch Fragen zum „Artenhilfsprojekt für den Kiebitz“.

Artikel vom 25.03.2022
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