Abstimmen per App

Bürgerbeteiligungs-App in Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Bürgermeisterin Mindy Konwitschny macht es vor: Abstimmen per democy-App geht ganz schnell und vermittelt ein Stimmungsbild innerhalb der Gemeinde. Foto: hw

Bürgermeisterin Mindy Konwitschny macht es vor: Abstimmen per democy-App geht ganz schnell und vermittelt ein Stimmungsbild innerhalb der Gemeinde. Foto: hw

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Um näher am Bürger und seinen Wünschen zu sein, geht die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn seit kurzem neue Wege. Mittels einer App, genauer gesagt mittels der Bürgerbeteiligungs-App democy, können Bürger zu ausgewählten Fragen abstimmen, oder aber selber Fragen zur Abstimmung einstellen. Zu finden ist die App im Apple App Store oder Google Play Store unter dem Stichwort „democy“.

Wer sich anmeldet, braucht nach der Installation nur die Postleitzahl von Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie Geschlecht und Geburtsjahr anzugeben und kann dann komplett anonym abstimmen und sogar eigene Vorschläge einreichen. Eine genauere Anleitung ist auf der Gemeinde-Website zu finden: www.hoehenkirchen-siegertsbrunn.de

"Das Ergebnis dieser Abstimmungen ist für den Gemeinderat selbstverständlich nicht verbindlich, sondern zeigt ein Stimmungsbild innerhalb einer bestimmten Personengruppe zu einem Thema auf", erklärt Bürgermeisterin Mindy Konwitschny. Das Stimmungsbild fließt zwar in die Beratungen ein, ist aber nicht zwingend das ausschlaggebende Argument für oder gegen eine Entscheidung, erklärt die Rathauschefin weiter.

Ein Gremium bestehend aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen, der Verwaltung und der Arbeitskreise der Zukunftswerkstatt hat bereits einige Fragen formuliert und in die App eingestellt. Die teilnehmenden Bürger können nun per Click ihre Meinung zu verschiedenen Themen kundtun, aber auch selber Fragen stellen, die zur Abstimmung freigegeben werden können. Diese müssen zuvor allerdings noch von einem Kontroll-Gremium freigegeben werden, bevor sie in der App erscheinen.

Nur Fragen die man mit Ja oder Nein beantworten kann, können dort gestellt werden, darüber hinaus müssen die Fragen konkreter Natur und der Erfüllungshorizont realisitisch sein, zählte Mindy Konwitschny auf. Es mache keinen Sinn die Bürger dazu zu befragen, ob Höhenkirchen-Siegertsbrunn beispielsweise ein Hallenbad bauen sollte, wenn die Gemeinde die Wünsche nicht umsetzen könne, erläutert die Bürgermeisterin weiter. Dem Gemeinderat werden Ergebnisse nach einer gewissen Zeit, in denen die Bürger sich zu den verschiedenen Thesen äußern können, vorgelegt.

Die App werde man neben den bekannten Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten wie Bürgerversammlung, Arbeitskreise oder Zukunftswerkstatt laufen lassen. Sie ergänze die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, betont die Rathauschefin. Rund ein Jahr will die Gemeinde den Bürger so auf den Zahn fühlen und sehen, wie die App angenommen wird. Besonders spannend sind auch die Fragen, die eingereicht werden. So stammt die Frage, ob es eine Tagespflege für Senioren im Ort geben sollte, von einem Bürger, berichtet Konwitschny.

Das Ergebnis war eindeutig: 76 Prozent der Befragten stimmte dafür, 21 Prozent hatte keine Meinung und der Rest war dagegen. Sie hofft nun gemeinsam mit dem Gemeinderat, dass möglichst viele Bürger mitmachen, Fragen einbringen und so die Diskussion um die Zukunft ihrer Heimat mitbeinflussen. hw

Artikel vom 23.03.2022
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