40 Tonnen Hilfsgüter

Auch der Flughafenverein unterstützt die Ukraine

Auch Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf stattete Thomas Bihler einen Besuch ab. Foto re.: Sortieren, verpacken: Feuerwehren wie  im Markt Nandlstadt unterstützen den Flughafenverein bei einer bisher beispiellosen Hau-Ruck-Aktion. F.: StMAS / kw

Auch Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf stattete Thomas Bihler einen Besuch ab. Foto re.: Sortieren, verpacken: Feuerwehren wie im Markt Nandlstadt unterstützen den Flughafenverein bei einer bisher beispiellosen Hau-Ruck-Aktion. F.: StMAS / kw

Flughafen-Erding-München · Selten wohl hat Thomas Bihler, Chef vom Flughafenverein Erding, einen solchen Stress gehabt und gemacht. Am 26. Februar, also unmittelbar nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, hat er einen Aufruf gestartet, Verbandsmaterial zu sammeln. Am Faschingsdienstag bereits konnte er vermelden, dass rund 40 Tonnen Hilfsgüter auf die Reise geschickt werden könnten. Bei Redaktionsschluss war der Abfahrtzeitpunkt für den Transport der Donnerstag vorgesehen.

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Der Verein selbst mobilisierte 2.000 Decken, 5.000 Liter Konzentrat für Desinfektionsmittel, einen größeren Posten Rollstühle und andere Hilfsmittel. Das Verbandsmaterial kam aus anderen Quellen, unter anderem von den Feuerwehren, die wiederum die örtliche Bevölkerung erreichten. Das Ganze war so kurzfristig, dass es für Spendenaufrufe in den örtlichen Zeitungen nicht mehr gereicht hat. Also mussten soziale Netzwerke bemüht, teilweise sogar schnell Plakate geschrieben und in den Geschäften aufgehängt werden. Das wirkte tatsächlich.

Thomas Bihler zeigte sich gegenüber der Redaktion beeindruckt von der Welle der Hilfsbereitschaft, die hier sichtbar geworden ist. „Das ist ja ganz großartig!“ So kommentierte er die Entwicklung. Der Flughafenverein hilft weltweit, hat Erfahrung. Noch dazu hat er Verbindungen in die Ukraine, und die werden jetzt wichtiger denn je. Auch wichtig: Die Transportkapazitäten der Johanniter, die die Hilfsgüter jetzt in die Grenzgebiete der Ukraine fahren werden, damit sie von dort weiter verteilt werden können. Diese ganze Logistik hat der Flughafenverein zusammen mit den Feuerwehren in weniger als einem Tag aufgebaut. „Ich glaube, dass es so etwas rund um München noch nie gegeben hat“, ist sich Thomas Bihler sicher.

Was (noch) nicht gesammelt wird, ist Kleidung. Darauf machte der Flughafenverein ausdrücklich aufmerksam. Aber die Liste dessen, was gebraucht wird, ist auch so lang genug: Hygieneartikel nennt die Internet-Seite des Vereins, die ständig aktualisiert wird und auch eine Spendenkontonummer enthält. Unter www.flughafenverein.com können Interessierte sich auf dem Laufenden halten, zumal weitere Aktionen angekündigt sind. Spenden sind steuerlich abzugsfähig.

Derweil sammelten die Feuerwehren in der Flughafenumgebung Verbandsmaterial, demonstrierten ihre Organisationskraft, indem sie teilweise innerhalb von Stunden ein Team für die Annahme und das Sortieren zusammen brachten. Gerade das hinterließ bei Thomas Bihler einen nachhaltigen Eindruck. Bei einer Feuerwehr wurde es sogar noch eng: Kurz vor der über soziale Netzwerke angekündigten Aktion meldete sich bei den Freiwilligen der berühmte „Piepser“: Einsatz! Zum Glück war das keine große Sache, sonst hätten die Floriansjünger tatsächlich noch Druck gehabt. So aber konnten auch sie ihre Sammelbox aufbauen, sogar Gummibärchen für die Spender bereitstellen.

Der Flughafenverein verbreitete bereits am Faschingsdienstag ein Dankeschön an alle, die hier mitgeholfen haben. kw

Artikel vom 02.03.2022
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