Glück im Unglück

Altperlach · Trickdiebe konnten gefasst werden

Altperlach · Am Dienstag, 01.02.2022, gegen 13:10 Uhr, erhielt eine 79-Jährige mit Wohnsitz in München einen Anruf von einer unbekannten weiblichen Person. Zu Beginn des Gespräches konnte sie jedoch nur eine schluchzende und weinende Stimme wahrnehmen.

Trickbetrug durch Schockanrufe. Die Münchner Polizei warnt.
Betrugs-Delikte, deren bevorzugte Opfer Gutgläubige und unsere älteren Mitbürger sind

Der Hörer wurde an eine weitere unbekannte weibliche Person weitergereicht, welche sich als Polizeibeamtin ausgab. Die angebliche Polizeibeamtin erklärte der 79-Jährigen, dass ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht haben soll, wobei eine junge Mutter von zwei Kindern ums Leben gekommen sei. Im Hintergrund konnte die 79-Jährige lautes Weinen vernehmen.

Die angebliche Polizeibeamtin teilte weiter mit, dass die Rentnerin eine Kaution in Höhe von 90.000 Euro zu leisten habe, damit ihre Tochter nicht in Haft gehen muss. Da die Rentnerin tatsächlich davon ausging, dass ihre Tochter diesen Verkehrsunfall verursacht habe, teilte sie der angeblichen Polizeibeamtin mit, dass sie lediglich über ein paar tausend Euro verfügen würde.

Sie wurde aufgefordert, nochmals eine Nachschau bezüglich ihrer Ersparnisse durchzuführen, was sie dann tat. Im weiteren Verlauf gab sie an, im Besitz von Goldmünzen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro zu sein. Auf Anweisung der Anruferin verpackte die Münchnerin die Wertgegenstände in zwei Einkaufstaschen, welche sie einem unbekannten männlichen Abholer an ihrer Haustür übergab.

Laut den Anrufern soll es sich bei dem Abholer angeblich um den Ehemann der getöteten Frau handeln. Der Abholer entfernte sich anschließend in unbekannte Richtung.

In den Nachmittagsstunden wurde die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München von einem Angehörigen verständigt. Am selben Tag, gegen 16:00 Uhr, führte die Verkehrspolizei Bayreuth auf der BAB A9 eine Verkehrskontrolle an einem polnischen Pkw durch. Im Fahrzeug befanden sich ein 19-Jähriger und ein 17-jähriger (beide mit polnischer Staatsangehörigkeit und ohne Wohnsitz in Deutschland).

Im Rahmen der Durchsuchung des Fahrzeuges wurden die beiden Einkaufstaschen aus München mit den Wertsachen aufgefunden und sichergestellt.

Die beiden Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen und durch die Beamten der Verkehrspolizei Bayreuth an die Kräfte der AG Phänomene übergeben.

Anschließend wurden die Tatverdächtigen der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Am Donnerstag, 03.02.2022, wurden gegen die beiden polnischen Staatsangehörigen Untersuchungshaftbefehle erlassen. Die AG Phänomene hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

Artikel vom 07.02.2022
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