Ein Geschenk zum Jubiläum

Diakonie Hasenbergl übernimmt Trägerschaft für ASZ Hasenbergl

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum des Senioren-Pavillon erhält die Diakonie Hasenbergl den Zuschlag für die Trägerschaft des neuen ASZ Hasenbergl. Im Juli 2022 soll das Zentrum eröffnet werden. Foto: Diakonie Hasenbergl

Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum des Senioren-Pavillon erhält die Diakonie Hasenbergl den Zuschlag für die Trägerschaft des neuen ASZ Hasenbergl. Im Juli 2022 soll das Zentrum eröffnet werden. Foto: Diakonie Hasenbergl

Hasenbergl · Es ist ein Geschenk, das passender nicht hätte sein können: Zum 20-jährigen Jubiläum des Senioren-Pavillon hat der Stadtrat in seiner letzten Vollversammlung die Trägerschaft des neuen ASZ Hasenbergl an die Diakonie Hasenbergl übertragen.

Bereits 2001 hatten die Verantwortlichen der Offenen Seniorenarbeit mit dem Senioren-Pavillon am Pfarrer-Steiner-Platz eine Anlaufstelle für die mehr als 11.500 älteren Menschen im Stadtteil Hasenbergl geschaffen. Damals als Provisorium für ein gewünschtes Alten- und Service-Zentrum (ASZ) gedacht, platzt der Senioren-Pavillon heute aus allen Nähten. „Es gibt Menschen, die schon sehr lange bei uns sind, seit 20 Jahren. Und für die sind wir eine Heimat, ein zweites Wohnzimmer“, betont Carla Singer, die den Bereich Senioren und Sozialpsychiatrie in der Diakonie Hasenbergl leitet.

Der Besuch im Senioren-Pavillon hatte seit mehr als fünf Jahren eine feste Markierung im Kalender von Matthias Kern. Ende November ist der 90-jährige Münchner überraschend verstorben. Bis dahin hat er jede Woche, von Montag bis Freitag, am gemeinsamen Mittagstisch teilgenommen. „Ich komme jeden Tag, außer ich muss einmal zum Arzt. Aber sonst komme ich jeden Tag“. Mit dem Umzug seiner Frau vor einigen Jahren ins Pflegeheim war Matthias Kern plötzlich allein in der Wohnung, die gemeinsamen Essen gehörten der Vergangenheit an. Der Pavillon am Pfarrer-Steiner-Platz lag damals schon auf seinem Weg zum Pflegeheim, in dem er jeden Tag seine Frau besuchte. Schnell gefiel ihm das Angebot, gemeinsam mit anderen Senioren aus seiner Nachbarschaft Mittag zu essen, aber auch zum Ratschen oder für heitere Stunden zusammen zu kommen.

Bedürfnisse nach Begegnung stillen

„Mit unseren Angeboten stillen wir die Bedürfnisse von Senior/innen ab 60 nach Begegnung, wir wirken der Einsamkeit entgegen, sorgen für Kontakte, knüpfen ein soziales Miteinander. Wir tun auch was für Körper, Geist und Seele“, fasst Sigrid Bohr-Stieren, Sozialpädagogin im Senioren-Pavillon, die breite Angebotspalette zusammen. Tatsächlich ist der soziale Mittagstisch nur eines der Angebote, die inzwischen eine liebgewonnene Routine für viele ältere Menschen in den Stadtbezirken 11 und 24 geworden sind. Zweimal pro Woche gibt es einen Seniorenkreis mit wechselnden Vorträgen zu vielen verschiedenen Themen, außerdem gibt es Gedächtnistraining, Gymnastik, einen Stammtisch, Computer-Sprechstunde, Kaffeetreff, internationales Frauenfrühstück, Kulturgut oder Küchen der Welt.

„Unsere Arbeit wirkt vor allem, weil sie eine Freiwilligkeit bietet, dass sie für jeden das bietet, was er oder sie gerade braucht. Und dass wir immer da sind. Ich glaube, das ist die die größte Wirkung. Die Möglichkeit, dass man einfach vorbeikommt und sich mit seinem Problem oder seinen Sorgen an uns wenden kann“, erklärt Carla Singer, Bereichsleitung Senioren und Sozialpsychiatrie. Im Juli 2022 soll das ASZ am Stanigplatz bezogen werden. Mit der Freude auf die neuen Räumlichkeiten schwingt auch ein bisschen Wehmut mit. Und Stolz auf die vergangenen Jahre.

Artikel vom 11.01.2022
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