50 Jahre Volkshochschule

Bildung wird in Taufkirchen seit je her groß geschrieben

Gratulierten zu 50 Jahre Volkshochschule Taufkirchen (v.l.) Anton Rottenkolber, Claus Blank, Dr. Regine Sgodda, Bürgermeister Ullrich Sander, vhs-Leitung Silvia Engelhardt, vhs-Vorstand Wolfgang Wieser, vhs-Vorsitzender Eckhard Kalinowski. F: Heike Wosche

Gratulierten zu 50 Jahre Volkshochschule Taufkirchen (v.l.) Anton Rottenkolber, Claus Blank, Dr. Regine Sgodda, Bürgermeister Ullrich Sander, vhs-Leitung Silvia Engelhardt, vhs-Vorstand Wolfgang Wieser, vhs-Vorsitzender Eckhard Kalinowski. F: Heike Wosche

Taufkirchen · Kürzlich feierte die Volkshochschule Taufkirchen ihren stolzen 50. Geburtstag. Der Vorsitzende der vhs Taufkirchen, Altbürgermeister Eckhard Kalinowski, ließ die Geschichte der beliebten Bildungseinrichtung vor den Gästen im Kulturzentrum Revue passieren: …

"Es waren engagierte Bürger, die damals den bildungsinteressierten Taufkirchnern mit einer Volkshochschule den Wunsch nach Erwachsenenbildung in einem geeigneten und fachlich fundierten Rahmen ermöglichen wollten. So wurde am 29. Juli 1971 im evangelischen Pfarrzentrum an der Eichenstraße die Volkshochschule Taufkirchen gegründet. In einer Publikation konnte man dazu lesen: Zum Vorsitzenden wählte man den 26-jährigen Studienreferendar Peter Seebauer.

Ebenfalls ohne Gegenstimme wurde der 27-jährige Anton Schonlau, Lehrer an der Volksschule II am Wald, zu seinem Stellvertreter bestellt. Der Vorstandschaft gehörten darüber hinaus noch Eva Orth und Dr. Wüst an. Und weiter: Einigung konnte darüber erzielt werden, dass die Mitglieder der Volkshochschule eine einmalige Aufnahmegebühr von 5 DM entrichten, und ein laufender Beitrag vorerst nicht erhoben wird."

Die Aufgabe der Mitglieder war es laut Eckhard Kalinowski, die Finanzierung der VHS zu überwachen und das Programm mitzugestalten. Lange Zeit wurde die Volkshochschule ehrenamtlich geleitet und gelenkt. Aus Aufzeichnungen der vhs zitierte Eckhard Kalinowski: "Die Vorstandschaft war - insbesondere jeweils zu Beginn der Semester - über die Grenzen des Zumutbaren hinaus beansprucht“. Das Programmangebot war damals beeindruckend umfangreich, und es wurde auch schon die Diskussionsrunde mit den Bürgermeisterkandidaten veranstaltet. Diese ist bis heute eine Traditionsveranstaltung der Volkshochschule geblieben, berichtete der vhs-Vorsitzende. Lange Tradition hat auch die Zusammenarbeit mit den anderen Volkshochschulen des Hachinger Tals, hier nützt man die Synergien bereits seit Herbst 1972.

Während sich die Programmpunkte im Laufe der Jahre veränderten, sei eines gleich geblieben, betonte die Geschäftsführerin der vhs Taufkirchen, Silvia Engelbrecht, nämlich, dass die vhs ein Ort des sozialen Lernens war und ist. So erklärte sie bei der Festveranstaltung: "Wir, als Programmplanende, agieren immer in einem gesellschaftlichen Rahmen und gestalten unsere Inhalte ganz nah an Zeitströmungen und Fragestellungen. Das müssen wir auch tun, denn unsere Angebote haben nur Bestand, wenn die Nachfrage entsprechend vorhanden ist.

Fehlplanungen können wir uns deshalb kaum leisten. So haben die allerersten Kurse der Anfangszeit ab 1971 noch einen viel stärkeren beruflichen Kontext als vielleicht heute. Angeboten wurden Englisch, Französisch, Steno und Maschinenschreiben mit Edith Rösch, Mengenlehre und Volkswirtschaft mit Helmut Rösch. Hier wurden Fertigkeiten gelernt, die in der Ausbildung und im Beruf gebraucht wurden. Wenn ich an die Schulbildung der Generation denke, die damals unseren Unterricht besucht haben, war es noch nicht selbstverständlich in der Schule von klein auf eine Fremdsprache zu lernen!"

Neben den Angeboten zur beruflichen Weiterbildung, die vor allem in den Anfangsjahren stark nachgefragt waren, kamen immer neue Felder wie der kreative Bereich, Heimatgeschichte und vor allem die private Gesundheitsfürsorge hinzu. Auch das Thema Familie nimmt mittlerweile einen großen Raum im Programm ein. Zu einem echten Dauerbrenner hat sich im Laufe der Jahre auch das Studium Generale entwickelt. Die Kursteilnehmer, vor allem Senioren, schätzen dieses Angebot, dem sie oft jahrelang treu bleiben.

Corona hat die Volkshochschule vor große Herausforderungen gestellt. Um das Angebot aufrecht zu erhalten, wurden ständig neue Hygienekonzepte entwickelt und gleichzeitig ein umfangreiches Online-Angebot auf die Beine gestellt. Hier galt der Dank von Silvia Engelhardt nicht nur den eifrigen Mitarbeitern, die unermüdlich damit beschäftigt waren, den Kunden der vhs zu erklären, wie der Online-Kurs funktioniere, sondern auch der Gemeinde, die die vhs tatkräftig dabei unterstützt hat, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Viel Lob gab es generell für die gute Zusammenarbeit mit der Kommune, die die vhs seit Beginn an in ihrer Arbeit unterstützt. So gab es auch ein großes Dankeschön der Kommune, das Bürgermeister Ullrich Sander nebst wunderbarem Blumenstrauß überbrachte. Ein Grußwort sprach auch die Vorsitzende des Bayerischen Volkshochschulverbandes, Dr. Regine Sgodda. Nicht fehlen durfte bei der Veranstaltung auch Anton Rottenkolber, der von 1987 bis 2015 die vhs Taufkirchen als Geschäftsführer leitete. hw

Artikel vom 14.12.2021
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