Alles aus einem Guss

Historische Chance für die Gemeinde Taufkirchen

Bürgermeister Ullrich Sander sieht im "Quartier am Bahnhof" jede Menge Entwicklungspotenzial, das Seinesgleichen sucht. Foto: Textbau.media

Bürgermeister Ullrich Sander sieht im "Quartier am Bahnhof" jede Menge Entwicklungspotenzial, das Seinesgleichen sucht. Foto: Textbau.media

Taufkirchen · Als "einmalig im Landkreis und wahrscheinlich auch darüber hinaus" bezeichnet Bürgermeister Ullrich Sander das Projekt "Quartier am Bahnhof", das mit der Vergabe eines Planungsauftrags jetzt seinen Anfang genommen hat.

Gemeint ist damit ein rund 12,6 ha großes Areal am S-Bahnhof Taufkirchen, das im Osten durch die Bahnlinie, im Süden durch die Eschen- und Wildapfelstraße, im Westen durch den zentralen Grünzug und den Lindenring sowie im Norden durch die Waldstraße begrenzt wird. Ausdrücklich nicht in die Planungen einbezogen werden der Bahnhof selber und der östliche Bahnhofsvorplatz.

Die Aufgabe an die Planer (Kehrbaum Architekten, steidle Architekten und HENN Architekten, Anm. d. Red.) lautet dort einen Plan für ein zukunftsfähiges Quartier zu erstellen, das Arbeiten, Wohnen, Soziales, moderne Verkehrswege und Kultur unter einen Hut bringt. Kein reines Wohngebiet soll da entstehen, sondern vielmehr ein bunter Mix mit dem Schwerpunkt auf Gewerbe. "Das Areal ist für viele Firmen einfach ideal gelegen, da es direkt an die S-Bahnstation Taufkirchen angrenzt. Ein Auto, um zur Arbeit zu kommen, ist für die Mitarbeiter der Firmen, die hier ansässig sind, nicht notwendig, da es durch den ÖPNV perfekt erschlossen ist", betont Bürgermeister Sander den großen Vorteil des Gebiets. Verschiedene städtebauliche Aspekte sollen bei ihren Planungen von den drei Architekturbüros berücksichtigt werden: Attraktive Quartiersplätze, eine optimale Verkehrserschließung, eine klimafreundliche Energieversorgung und attraktive Ansiedlungsmöglichkeiten für Gewerbefirmen. Die drei Büros haben nun die Aufgabe, städtebauliche Konzepte zu entwickeln, die auch schrittweise umgesetzt werden können. Möglich bzw. sinnvoll ist die Überplanung erst seitdem es nur mehr wenige Eigentümer der Flächen vor Ort gibt, die im Übrigen, so Ullrich Sander, allesamt in die Planungen mit einbezogen werden. Diese Planung dient nicht dazu, das Areal in wenigen Jahren komplett umzustülpen, als vielmehr Schritt für Schritt eine Modernisierung des Areals zu erwirken, die aus einem Guss ist, anstelle eines Fleckenteppichs an verschiedenen Projekten zu bekommen, die sich am Ende gegenseitig behindern. "Eine einmalige Chance bietet sich hier für Taufkirchen", ist sich der Rathauschef sicher. Drei Monate Zeit haben nun die Architekturbüros, um ihre Ideen auf Papier zu bringen. Im März nächsten Jahres sollen dann die Modelle im Gemeinderat vorgestellt werden. Zuvor, nämlich bereits Ende Februar, wird ein Expertengremium bestehend aus den Eigentümern, der Gemeinde, externen Fachleuchten, einem Vertreter der Regierung von Oberbayern und je einem Vertreter aus jeder Fraktion über die Entwürfe beraten.

Begleitet wird das Verfahren von Beratern der Dragomir Stadtplanung, vom Projektmanagement cima und einem Verkehrsberater. Dieses Expertengremium soll die Entwürfe vorab beraten und dem Gemeinderat eine Empfehlung zur Wahl eines Modells ausarbeiten. Auch die Bürger sollen ab März mit in die Planungen einbezogen werden, hierzu sind verschiedene Veranstaltungen geplant. In welcher Weise und wann genau wird man im kommenden Jahr festlegen, wenn auch die Möglichkeiten solche Veranstaltungen öffentlich abzuhalten, besser einschätzbar seien, so Ullrich Sander weiter. Sicherlich werde nicht der gesamte Entwurf auf einmal umgesetzt, sondern eher nach und nach, ein Zeitfenster von insgesamt 15 Jahren erscheine hier realistisch, so das Gemeindeoberhaupt.

"Wir wünschen uns, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus Taufkirchen die Möglichkeit haben, mit eigenen Anregungen und Vorschlägen an diesem Vorhaben mitzuwirken", so Sander. Am Ende soll das neue Quartier zur neuen Visitenkarte der Gemeinde werden. Derzeit biete das Areal optisch wenig, aber auch wenig an Aufenthaltsqualität. Das soll sich im Verlauf der nächsten 15 Jahren ändern. hw

Artikel vom 10.11.2021
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