Wie Gendersternchen und Tugendterror unsere Gesellschaft spalten

München · Wir sind in einem Kulturkampf

Florian Post, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Münchner Norden. Foto: Privat

Florian Post, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Münchner Norden. Foto: Privat

München · Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger! Vor wenigen Wochen entbrannte doch tatsächlich eine Debatte über den von der MVG eingesetzten KolumBUS, der Schüler direkt an der Schule abholt, um mit Ihnen Ausflugsziele zu besuchen. Darf man denn Kolumbus einfach so unreflektiert als Namenspatron für einen Bus hergeben, wo er doch in den Augen der Wohlmeinenden kein Entdecker, sondern ein „Eroberer“ und „Kolonialist“ war?

Florian Post (SPD)
Florian Post, Mitglied des Bundestages für München-Nord - Kolumne (seit 2013) & weitere Artikel über Florian Post

Und weil es gerade so lustig war, vergaß man nicht zu betonen, dass man auch über eine Umbenennung des Kolumbusplatzes sprechen muss. Lustig ist dies alles natürlich überhaupt nicht mehr. Es ist sogar ausgesprochen dumm!

Straßen sollen also umbenannt, Denkmäler von den Sockeln gestürzt und unsere Sprache und Schrift gendergerecht verhunzt werden! Eine Römerstraße darf aufgrund des kriegerischen Charakters des Imperium Romanum sicher bald nicht mehr so heißen, eine dritte Toilette für Diverse wird wohl auch bald Vorschrift, wer nicht gendert, gilt als alter weißer (und dummer) Mann. Übrigens eine altersdiskriminierende, nicht gegenderte und zudem rassistische Äußerung. Und wer bei all dem Unsinn nicht mitmacht oder sich sogar noch traut, diesen Blödsinn zu kritisieren, für den erledigt die Cancel-Culture (Zensur) als neue Inquisition unserer Zeit den Rest. Der wird ausgegrenzt, dem wird ganz offen mit Berufsverboten oder der Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz gedroht, der wird als rückständig gebrandmarkt. Wohin soll das alles noch führen?

Wir befinden uns mitten in einem Kulturkampf! Wer bestimmt, wie gesprochen und geschrieben werden darf, hat die Macht. Wer Ausdrücke setzt, bestimmt schließlich das Denken. Das dürfen wir nicht zulassen!

Dieser Kulturkampf spaltet, grenzt aus und ist im Kern reaktionär. Die Mehrheit der Bevölkerung empfindet es nicht als drängendstes Thema, eine Sprache zu benutzen, die ihnen fremd ist und die sie abstoßend finden. Eine Mehrheit der Bevölkerung denkt, dass dies das Thema einer kleinen akademischen Elite ist, die ihnen nun vorschreiben will, wie sie zu sprechen und schreiben haben. Und zudem steckt dahinter der seit Jahren nicht nur in meiner Partei vorherrschende Irrglaube, dass man aus der Summe einer Politik für Minderheiten eine Mehrheit formen kann.

Ich werden bei oben beschriebenem Unsinn sicher nicht mitmachen. Darauf können Sie sich verlassen!

Florian Post
Ihr Bundestagsabgeordneter für den Münchner Norden

Artikel vom 26.08.2021
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