Stadtweites Phänomen hat auch den Stadtteil Moosach erreicht

Autoposer stören Nachtruhe

Illegale Wettrennen und Autoposerei sind ein münchenweites Problem. Auch in Moosach fühlen sich Anwohner zunehmend gestört. Foto: CCO

Illegale Wettrennen und Autoposerei sind ein münchenweites Problem. Auch in Moosach fühlen sich Anwohner zunehmend gestört. Foto: CCO

Moosach/München · Aufheulende Motoren, quietschende Reifen und zu hohe Geschwindigkeiten: Autoposer tun alles, um aufzufallen – und das auch mitten in der Stadt. Die Lärmbelästigung im Wohngebiet rund um die Dieselstraße habe sich extrem verschärft, heißt es in einem Bürgerschreiben, das dem Bezirksausschuss Moosach (BA 10) in seiner jüngsten Sitzung vorlag.

Normal rollenden Verkehr höre man nicht, jedoch werde die gesamte Siedlung seit Monaten täglich in den Abendstunden von Autoposern und auffälligen Motorradfahrern beschallt. Der Lärm-Terror beginne nach der Rush-Hour kommend von der Max-Born-Straße in Richtung Trieb- und Moosacher Straße, teilweise werde auch in die Landshuter Allee abgebogen, um dann im Kreis um die Siedlung zu fahren. Das Ganze dauere teilweise bis ein oder zwei Uhr nachts und raube so den Anwohnern den verdienten Schlaf. Hinzu komme, dass einige teilweise mit durchgedrehten Reifen in der Kurve Riesstraße / Ecke Werner-Friedmann-Bogen wenden, um sich dann mit Vollgas zu entfernen.

„Verkehrssituation ist gefährlich“

„Die Lage vor Ort ist tatsächlich eher unschön und das Problem seit längerem bekannt, gerade an den Wochenenden und in der Corona-Zeit, in der es eher stiller war, hat man die Motorräder und getunten Autos nachts stark gehört“, sagte Hanna Kammermaier auf der jüngsten Sitzung des Lokalparlaments. „Die Verkehrssituation ist durchaus gefährlich und wir sollten das so nicht tolerieren. Von daher würden wir das Bürgeranliegen unterstützen und die Polizei bitten, weiter zu kontrollieren“, betonte die SPD-Fraktionssprecherin im BA 10. Das sahen auch die Grünen so: „Unserer Meinung nach helfen nur häufigere Kontrollen. Baulich kann man nichts mehr machen“, erklärte Fraktionssprecherin Ursula Harper.

Auch wenn sich die größte Lärmbelästigung auf der Triebstraße abspiele, höre man das Ganze natürlich in der Dieselstraße, so Axel Stoßno (FDP). „Der Lärm, den die Fahrzeuge auf der Triebstraße verursachen, geht auch in die Wohngebiete hinein.“

Und Florian Wies ergänzte: „Je nach Windrichtung ist ganz Moosach betroffen. Die Polizei führt Schwerpunktkontrollen durch, aber das ist ein stadtweites Problem“, so der CSU-Fraktionssprecher im BA 10. Seine Parteikollegen Christine Rapp (CSU) gab zu bedenken, dass man die Situation beispielsweise nicht mit der Landshuter Allee vergleichen könne. „Die Dieselstraße ist eine Einbahnstraße und an der Ecke ist ein Wettbüro. Der Ort allen Übels ist die Tankstelle an der Triebstraße. Die Dieselstraße ist bei weitem nicht so betroffen, dass ich eine notwendige Sache darin sehe.“

Das Problem sei bekannt, erklärte Angelika Hauf von der zuständigen Polizeiinspektion Moosach (PI 44). „Wir kontrollieren regelmäßig und stellen auch regelmäßig Autos sicher. Das ist im Grunde aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, weil gleichzeitig zehn Neue nachkommen“, so die Leiterin des Sachgebiets Verkehr in der PI 44. „Wir tun unser Bestes, können das Problem aber nicht beseitigen.“ Dem BA 10 selbst seien die Hände gebunden, wie Wolfgang Kuhn, Vorsitzender des BA 10, betonte. „Das finde ich nicht gut. Wir verlassen uns darauf, dass die Polizei mit den Mitteln, die sie zur Verfügung hat, alles tut und versucht dem Ganzen Einhalt zu bieten.“

Der Rat der Polizei ist hier eindeutig, sobald Anwohnern etwas auffalle, sollten diese sich mit der Polizei in Verbindung setzen und die Vorfälle melden, nur so könnten zeitnahe Kontrollen erfolgen. sb

Artikel vom 18.08.2021
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