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Ross- und Schmiedetreffen
München/Schliersee · Von glühenden Eisen und edlen Pferden
Das Eisen wird geformt. Foto: Markus Wasmeier
München/Schliersee · Es gibt eine Handvoll untrennbarer miteinander verbundener bayerischer Paare. Vom Meister Eder und seinem Pumukl über Ludwig II. und Sissi bis hin zum Wildschützen Jennerwein und seinem mutmaßlichen Mörder, dem Johann Pföderl. Und an den kommenden beiden Wochenenden treffen Sie bei uns im Freilichtmuseum auf zwei weitere solcher Paare. Zum einen an diesem Sonntag auf Kasperl und Seppl.
Das Leben am Schliersee von anno dazumal kennenlernen
Beim Kasperltheaterfestival können Sie und Ihre Kinder die beiden Strolche auf ihren Abenteuern begleiten. Schirmherr ist übrigens kein geringerer als Gerhard Polt. Und nächstes Wochenende dann, am 1. August finden Ross und Schmied bei uns im altbayerischen Dorf zusammen. Eine Paarung, die vor weniger als hundert Jahren noch in jedem Dorf selbstverständlich anzutreffen war. Denn durch das Beschlagen mit Hufeisen konnten die Pferde noch effektiver als Reit- und Arbeitstiere eingesetzt werden und die empfindlichen Hufe waren besser geschützt. Und da ein solch stolzes Ross einen nicht unerheblichen Wert darstellte, genoss auch der Schmied ein entsprechend hohes gesellschaftliches Ansehen. Es reichte eben nicht nur, das harte Metall gefügig zu machen, der Schmied musste auch ein Händchen für störrische, ängstliche oder übermütige Vierbeiner haben. Schauen Sie den Handwerkern beim Beschlagen von Pferden über die Schulter. Da dampft und zischt es, jeder Handgriff muss sitzen und schnell gehen. Trotzdem muss der Schmied Ruhe ausstrahlen und darf das Pferd nicht erschrecken.
Das Ross- und Schmiedetreffen im Freilichtmuseum bietet für alle Altersgruppen und Interessenten etwas. Etliche Schmiede präsentieren an diesem Tag die Geheimnisse ihrer Zunft. Pferde werden beschlagen und gestriegelt und die Kinder können auf Ponys reiten oder mit der Kutsche fahren. Übrigens, nicht nur am Pferdehuf musste der Schmied tätig werden. Auch auf die Holzräder der Wagen und Kutschen wurde ein Metallreifen aufgezogen, was sie deutlich haltbarer machte. Alte nicht mehr verwendete Radreifen waren früher auch ein beliebtes Kinderspielzeug. Mit einem Stock trieb man sie vor sich her und konnte damit Geschicklichkeitsparcours oder Wettrennen bestreiten. Aprospos, wenn Ihre Kinder einmal erleben möchte, wie zu Zeiten ihrer Großeltern oder noch früher gespielt wurde, bei uns im altbayerischen Dorf haben sie Gelegenheit dazu.
Zahlreiche Spielstationen warten auf die jungen Entdecker, vom Angelspiel im Dorfbrunnen über Stelzenlaufen, Ringewerfen und vieles anderes mehr. Kinder haben diese Saison übrigens freien Eintritt. Also besuchen Sie uns doch am Ross- und Schmiedetag und erfahren Sie mehr über altes Handwerk, die Faszination die von Pferden ausgeht und wer weiß, vielleicht finden Sie sogar ein Hufeisen, das Ihnen laut altem Aberglauben Glück bringt. Aber selbst wenn nicht, ich kann Ihnen sagen, zum glücklich sein braucht es inmitten der Schlierseer Berge nicht viel! Außer vielleicht eine kleine kulinarische Stärkung, wenn Hunger und Durst einsetzen. Keine Sorge, in unserem altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« werden sie bestens mit allerlei bayerischen Schmankerln versorgt. Das frisch gebraute Museumsbier rundet die Sache geschmackvoll ab und einem entspannten und abwechslungsreichen Tag mit der ganzen Familie steht nichts mehr im Wege.
Ich freue mich auf Ihren Besuch!
Ihr Markus Wasmeier
Artikel vom 23.07.2021Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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