Internationale Stummfilmtage

München · Vom 4. bis 22. August im Innenhof des Stadtmuseums

Das Werk von Yasujiro Ozu: "Ich wurde geboren, aber..." (1932). Foto: Filmmuseum

Das Werk von Yasujiro Ozu: "Ich wurde geboren, aber..." (1932). Foto: Filmmuseum

München · Von Donnerstag, 4. August bis Sonntag, 22. August 2021, finden im Rahmen von "Sommer im Hof" – dem Kulturprogramm des Münchner Stadtmuseums – täglich (außer montags) um 21.00 Uhr die Internationalen Stummfilmtage München statt – erstmals als Freilichtveranstaltung im großen Innenhof des Stadtmuseums!

Drei Wochen lang werden international renommierte Stummfilmmusiker neu restaurierte Filme aus aller Welt auf der Leinwand begleiten, die die ganze Bandbreite der Stummfilmkunst abdecken: Vom großen Melodram bis zur Slapstick-Komödie, von spannendem Genrekino bis zu Klassikern der Avantgarde, von phantastischen Abenteuern bis hin zum frivolen Spiel mit Geschlechterrollen oder zu historischen Dokumenten zur Münchner Stadtgeschichte. Ein Großteil der Filme entstammt der Restaurierungsarbeit des Filmmuseums München, aber auch viele befreundete Institutionen haben neue Arbeiten zur Verfügung gestellt, die meist in deutscher Erstaufführung laufen.

Einen Höhepunkt bildet zur Eröffnung am Mittwoch, 4. August die Premiere von "Der Golem wie er in die Welt kam" (1920) von Paul Wegener, an dessen Rekonstruktion das Filmmuseum seit vielen Jahren gearbeitet hat und der nun in einer vollständigen Fassung mit der 90 Jahre lang verschollenen Originalmusik von Hans Landsberger wieder aufgeführt wird.

In begleitenden Vorträgen wird Richard Siedhoff am Samstag, 7. August um16.00 Uhr im Kinosaal auf seine Rekonstruktion der Musik und den heute vergessenen Komponisten Hans Landsberger eingehen. Am Sonntag, 8. August stellt Stefan Drößler die verschiedenen Verfilmungen des Golem-Stoffes im Stummfilm und im frühen Tonfilm vor und erörtert mit Alexander Kluge die aktuellen Bezüge des Golem-Mythos bis hin zur künstlichen Intelligenz.

Im Programm sind Komödien von Alice Guy, der ersten Filmregisseurin der Welt sowie Filme mit Laurel & Hardy, Buster Keaton und Karl Valentin. Um urbane Themen geht es "Underground" (1928) von Anthony Asquith, einem britischen Krimi, der zu großen Teilen an Originalschauplätzen in der Londoner Tube gedreht wurde oder in dem in München gedrehten inszenierten Aufklärungsfilm "Gefahren der Großstadt-Straße" (1929) von Toni Attenberger, der u.a. vor Dieben und Betrügern warnt und korrektes Verhalten im Straßenverkehr anmahnt. Exotisches bietet "Das Grabmal großen Liebe" (1926) von Franz Osten, einem in Indien gedrehten Monumentalwerk über den Bau des Taj Mahal, nach Japan führt uns ein frühes Werk von Yasujiro Ozu: "Ich wurde geboren, aber..." (1932), der eigentlich ein Film über Kinder werden sollte, sich aber zu einem Film über Erwachsene entwickelt hat.

Zum Abschluss des Festivals spielt das Ensemble "Bravo Buenosayres" argentinische Tangos und begleitet den deutschen Stummfilm "Die Tangokönigin". Dieses Konzert leitet in das Musikprogramm von „Sommer im Hof“ über, das im September noch weitere musikalische Reisen in andere Weltregionen bietet. Alle Filme und Termine finden Sie unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Der Eintritt kostet 6 Euro, 5 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Reservierungen und ein eingeschränkter Vorverkauf sind online ab dem 2. August unter kinotickets-online.com/muenchen-filmmuseum möglich. Karten gibt es an der Abendkasse, die jeweils um 20.00 Uhr öffnet.

Die Vorstellungen finden auch bei Regen statt. Nur bei Unwetter wird die Vorführung – bei begrenzter Platzzahl – in den Kinosaal des Filmmuseums verlegt.

Artikel vom 25.07.2021
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