Felsigere Tour für Bergliebhaber

Bayern · Über Lautersee und Ferchensee zur Oberen Wettersteinspitze (2.298 m)

Diese Tour auf die Obere Wettersteinmspitze führt über abwechslungsreiche 1400 Höhenmeter auf ein schönes Gipfelziel im Wettersteingebiet. Foto: Stefan Dohl

Diese Tour auf die Obere Wettersteinmspitze führt über abwechslungsreiche 1400 Höhenmeter auf ein schönes Gipfelziel im Wettersteingebiet. Foto: Stefan Dohl

Bayern · Das Wettersteingebirge und die Garmisch-Mittenwalder Bergregion ist auf den ersten Blick keine erstrebenswertes Ziel, wenn man auf der Suche nach ruhigeren Bergerlebnissen ist. Doch tatsächlich gibt es auch hier die berühmt-berüchtigten Ausnahmen. Eine davon ist landschaftlich und wegtechnisch extrem abwechslungsreiche Tour die Obere Wettersteinspitze (2.298 m). Diese bildet den östlichen Endpunkt des langen Wettersteinkamms und ist von Mittenwald über Lautersee und Ferchensee aus gut zu erreichen.

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Auch Bahnfahrer können dieses Bergabenteuer also bequem vom Mittenwalder Bahnhof aus in Angriff nehmen. Auf dem Weg nach oben trifft man allenfalls nur gleichgesinnte Bergwanderer und gewiss keine Turnschuh-Touristen. Der Grund: Es ist gibt keine Almeinkehr auf dem Weg, eine Seilbahn erst recht nicht und die letzte knappe Stunde Aufstieg zum Gipfel legt man in fast durchgängiger leichter Kletterei (I-er Gelände) im Felsgelände zurück. Wenig trittsichere und nicht-schwindelfreie Bergbesucher haben auf der Route also ohnehin nichts verloren.

Von Mittenwald aus wandert man durch die schönen Gassen gemütlich über das Laintal in Richtung Lautersee und Ferchensee. Hier erwartet einen auf der Rückkehr die verdiente Badeerfrischung, ein Seekiosk verspricht kühle Getränke zur weiteren Regeneration. Doch für den weiteren Aufstiegsweg quert man noch vor dem Ferchensee nach links in den Bergwald, hier findet man auch die ersten Wegweiser zur "Oberen Wettersteinspitze". Nun geht es zügig bergauf. Nach einem weiteren Abzweig auf 1.280 m wird über Serpentinen schnell die Latschenzone erreicht. Über steilere und luftigere Passagen (allesamt mit Drahtseilen gesichert) kraxelt man steil aus dem Kar nach oben. Nach etwa drei Stunden Gehzeit erreicht man schließlich den wunderschön gelegenen Gemsanger.

Auf dieser saftigen und bereits ziemlich aussichtsreichen Bergwiese unterhalb des felsigen Gipfelaufbaus lässt es sich noch einmal wunderbar rasten und stärken, bevor man das „große Finale“ angeht. Denn ab jetzt wird es "ernster". Nach kurzer Kletterei geht es über ein letztes Gehstück auf dem felsigen Gipfelrücken zu. Nun kraxelt man eine halbe Stunde über leichtes - aber teils gerölliges - Gelände bis rauf zum Gipfelkreuz. Die letzten luftigen Meter zum Gipfel wurden mit einem Drahtseil entschärft. Am Gipfelkreuz angekommen darf man sich auf eine gewaltige Aussicht über den Walchensee ins Voralpenland und über das Inntal zum schneebedeckten Alpenhauptkamm freuen. Beim Abstieg sollte man nochmal besonders vorsichtig vorgehen, um keine Steine loszutreten. Wieder unten im Bergwald angekommen, sollte man sich bei dem Abzweiger dann in Richtung Ferchensee orientieren. Hier kann man einen eindrucksstarken Bergtag gemütlich ausklingen lassen, bevor es zurück zum Bahnhof nach Mittenwald geht.

Stefan Dohl

Artikel vom 12.07.2021
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