Projektideen des Bürgerrats am Lerchenauer See werden vorgestellt

„Lerchenauer See für Alle“

In der Siedlung am Lerchenauer See ist in den nächsten Jahren so einiges geplant. Die Diakonie Hasenbergl hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Bewohner aufzugreifen. Foto: Daniel Mielcarek

In der Siedlung am Lerchenauer See ist in den nächsten Jahren so einiges geplant. Die Diakonie Hasenbergl hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Bewohner aufzugreifen. Foto: Daniel Mielcarek

Lerchenau · Im Rahmen des einzigartigen Demokratieprojekts "Schöner Leben 5.0 – Lerchenauer See für Alle" hatten 13 Anwohnende des Quartiers im vergangenen Oktober, als Bürgerräte gemeinsam Projektideen zur Belebung ihres Wohnumfelds entwickelt.

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Quartiers-Entwicklung der Siedlung am Lerchenauer See
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Am 13. Juni sollen diese Projekte nun in einem Bürgercafé einer größeren Öffentlichkeit, Anwohnenden sowie Vertretern der Stadtpolitik vorgestellt werden. "Gleichzeitig möchten wir noch mehr Mitmacher auf die tollen Ideen der Anwohner aufmerksam machen", dies erklärt Sarah Ehrenstein, die als Quartiersmanagerin im Auftrag der Diakonie Hasenbergl vor Ort ist. Das Bürgercafé soll am 13. Juni, ab 11.00 Uhr auf der Wiese vor der Kapernaumkirche stattfinden. Interessierte sollen sich entweder per E-Mail an info@wiramlerchenauersee.de oder telefonisch unter 089/452235-159 oder -160 anmelden.

"Im Oktober haben wir eine Bürgerbeteiligung auf die Beine gestellt, mithilfe des Vereins Dynamic Facilitation", informiert Sarah Ehrenstein. Die Sozialpädagogin ist als Quartiersmanagerin im Auftrag der Diakonie Hasenbergl für die Quartiersentwicklung am Lerchenauer See verantwortlich.

"Insgesamt 13 Menschen aus unterschiedlichen Altersstufen und verschiedenen Nationen haben an diesem Bürger*innenrat teilgenommen. Gemeinsam haben sie die Stärken und Potentiale der Siedlung erarbeitet und die Aspekte auf den Tisch gebracht, die sie verändern möchten", erzählt Sarah Ehrenstein. Die Sozialpädagogin verantwortet im Projekt "Quartiersentwicklung am Lerchenauer See" den Schwerpunkt Seniorenarbeit und hat selbst stellvertretend für die älteren Nachbarinnen und Nachbarn, von denen viele aus gesundheitlichen Gründen nicht teilgenommen haben – die Interessen der Seniorinnen und Senioren vertreten.

Selen Schaeffer, die als Quartiersmanagerin insbesondere den Schwerpunkt Stadtteilarbeit betreut, ergänzt: "So sind vier Schwerpunkte entstanden, an denen die Bürgerrät*innen mit Herzblut arbeiten Dabei handelt es sich unter anderem um ein Bürger*innenzentrum im Sinne eines Kultur- und Freizeitzentrums, aber auch ein Vermittlungsbüro, an das sich die Anwohnenden mit verschiedenen Anliegen wenden können. Auf der Agenda steht auch der Wunsch nach vielfältigen Freizeitangeboten für Jung und Alt sowie die Zukunftsgestaltung des Viertels, das heißt die Menschen möchten die Pluspunkte wie den See deutlich herausstellen".

Dass die Themen den Anwohnenden sehr wichtig sind, bekräftigt Jyoti Joshi. Die Philosophin kommt ursprünglich aus Indien und lebt schon seit einigen Jahren in der Siedlung am Lerchenauer See. "Kinder brauchen einen Platz für Sport- und Freizeitaktivitäten. Hier am Lerchenauer See gibt es das bisher nicht". Auch Nasrin Magid schließt sich dem Wunsch nach einem Zentrum an; sie spricht für eine Frauengruppe, die unbedingt einen zentralen Treffpunkt installieren möchte, für ein buntes Kursangebot, aber auch zahlreiche Möglichkeiten zum Kennenlernen und ins Gespräch kommen. "Viele ausländische Frauen möchten gerne etwas machen, aber sie finden nicht den geeigneten Weg, wie sie das schaffen. Dabei haben sie viele Ideen, von Ausflügen über ein Frauencafé bis hin zum gemeinsamen internationalen Kochen mit ihren Männern". Die fehlende Infrastruktur des Quartiers und Infektionsschutzmaßnahmen durch die Corona-Pandemie haben die Frauen bisher etwas ausgebremst: "Wir freuen uns sehr, wenn es los geht und wir nicht mehr nur zu Hause sein müssen", sagt sie.

"Das Erfolgreiche am Workshop war, dass die Gruppe so vielfältig war und trotzdem gemeinsame Themen entstanden sind. Egal wie groß der Altersunterschied war oder welchen kulturellen Hintergrund die Menschen hatten, alle haben das gleiche Interesse: wollten erreichen, dass die Siedlung wieder mehr Lebensqualität bekommt und dass man beispielsweise den See als Vorteil ansieht und ihn besser nutzen kann", betont Selen Schaeffer.

Die beiden Workshop-Tage im Oktober waren nur ein Teil des Demokratieprojekts "Schöner Leben 5.0 – Lerchenauer See für Alle". In einem Bürgercafé, einer Multiplikationsveranstaltung, sollen nun die erarbeiteten Ideen anderen Nachbarinnen und Nachbarn, aber auch Unterstützer*innen und Vertreter*innen der Stadtpolitik vorgestellt werden. "Je mehr wir sind, desto mehr können wir auch bewegen. Deshalb freuen wir uns, wenn wir am 13. Juni noch mehr Menschen zum Mitmachen bewegen können", hofft Selen Schaeffer.

Artikel vom 10.06.2021
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