Nachhaltiger Pioniergeist

Salzwasserakkumulatoren für Schulen in Unterföhring und Kirchheim

In den Gebäuden des neuen Unterföhringer Schulcampus kommen künftig Salzwasserakkumulatoren als Stromspeicher zum Einsatz. Foto: bs

In den Gebäuden des neuen Unterföhringer Schulcampus kommen künftig Salzwasserakkumulatoren als Stromspeicher zum Einsatz. Foto: bs

Unterföhring/Kirchheim · Der Landkreis München wird Salzwasserakkumulatoren als Stromspeicher an zwei Schulneubauten in Unterföhring und Kirchheim einsetzen. Die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Schulen haben sich kürzlich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, auf die umweltfreundliche Technologie zu setzen, um den Anteil des von den Schulen selbst genutzten Solarstroms zu erhöhen.

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„Für jede neue Technologie braucht es Pioniergeist“, kommentiert Landrat Christoph Göbel (CSU) den künftigen Einsatz von Salzwasserakkumulatoren in Kombination mit Photovoltaikanlagen am Gymnasium Kirchheim sowie auf dem neuen Schulcampus in Unterföhring. „Man muss einer neuen Entwicklung erstmal auf die Sprünge helfen, damit sie dann am Ende wirtschaftlich sein kann“, meint der Landrat weiter.

Dass die beiden neuen Schulbauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, stand außer Frage. Dass sie aber zusätzlich mit den umweltfreundlichen Salzwasserakkumulatoren bestückt werden, wurde in den Kreisgremien zunächst kontrovers diskutiert. Im Ausschuss für Bauen und Schulen bekam die innovative Idee dann aber eine große Mehrheit.

Im Vergleich zu herkömmlichen Batteriespeichern bestehen die Salzwasserakkumulatoren komplett aus ungiftigen und umweltverträglichen Materialien. Sie können theoretisch vollständig recycelt werden. Ihre Komponenten sind weder brennbar noch explosiv – gerade für den Einsatz in einer Schule also optimal. Im Vergleich zu üblichen Stromspeichern sind sie jedoch relativ teuer und die Gesellschaft verfügt über keine Langzeiterfahrung mit der neuen Technologie. Auch sind Wirkungsgrad und Leistung nicht vergleichbar. Darüber hinaus haben sie einen höheren Platzbedarf.

Dennoch votierten die Kreisräte für den Einsatz dieser zukunftsweisen Technologie. Zunächst sollen jedoch nur die Basismodule angeschafft werden. Sobald nach einem Jahr die tatsächlichen Verbräuche in Summe und zeitlicher Verteilung erhoben werden konnten, wird über eine Erweiterung entschieden. Die Kosten, die für den Landkreis München im Rahmen des Ersatzneubaus des Gymnasiums Kirchheim für die Basisausstattung entstehen, belaufen sich auf rund 143.000 Euro, beim Schulcampus Unterföhring sind es anteilig nur für das Gymnasium etwa 172.000 Euro. Die restlichen rund 89.000 Euro trägt die Gemeinde Unterföhring für die ebenfalls auf dem Schulcampus angesiedelten Einrichtungen wie Hort und Grundschule.

Auf dem 50.000 Quadratmeter großen Grundstück im Südosten Unterföhrings, das der Gemeinde gehört, sind das neue Gymnasium, die neue Grundschule, Gebäude für Hort und Mittagsbetreuung sowie eine Sporthalle entstanden. Die Mensa dient beiden Schulen, ebenso die Tiefgarage. Während die Vierfach-Turnhalle rund 4,50 Meter in den Boden eingelassen ist, wurden die Schulgebäude wie an einer Perlenschnur an der Magistrale aufgefädelt. Das Grundstück liegt südlich des Allianz-Gebäudes, an den sich ein Grünzug anschließt. Das Schulumfeld soll ein Lebensraum mit zusammengefassten Lernbereichen werden, hervorzuheben ist die Sternwarte auf dem Dach des Gymnasiums.

Das Gymnasium Kirchheim entsteht in der neuen Ortsmitte, in direkter Nachbarschaft zum bestehenden, längst zu eng gewordenen Gymnasium sowie zur Grund- und Mittelschule. Aktuell laufen die Rohbauarbeiten im Erdgeschoss. 1350 Schülerinnen und Schüler sollen das neue Gymnasium einmal besuchen. Die Eröffnung ist für Herbst 2023 geplant.

Artikel vom 28.04.2021
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