Rückblick auf ein "außergewöhnliches Jahr"

Corona-Pandemie hat deutliche Spuren auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hinterlassen

Die weltweite Corona-Pandemie hinterlässt auch in Bayern deutliche Spuren. Foto: CC0

Die weltweite Corona-Pandemie hinterlässt auch in Bayern deutliche Spuren. Foto: CC0

München/Bayern · Die Corona-Pandemie hat 2020 erwartungsgemäß deutliche Spuren auf dem bayerischen Arbeitsmarkt hinterlassen. "Wir blicken auf ein außergewöhnliches Jahr zurück", bilanziert der Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart.

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Der Ausbruch der Pandemie habe im Frühjahr 2020 zu einem Einbruch auf dem Arbeitsmarkt geführt, der auch zum Jahresende noch fortbestehe. Die Folgen sind weiterhin deutlich sichtbar: Im Jahresdurchschnitt waren im Vorjahr 275.075 Menschen im Freistaat arbeitslos, insgesamt 63.110 bzw. 29,8 Prozent mehr als 2019.

Nach fünf Jahren des stetigen Rückgangs ist die Arbeitslosenquote gestiegen und lag 2020 bei durchschnittlich 3,6 Prozent. "Der erneute Lockdown zum Jahresende hat die im Sommer eingesetzte Entspannung erstmal ausgebremst", erläutert Holtzwart. "Angesichts des wirtschaftlichen Schocks, ausgelöst durch die Pandemie, bleibt der Arbeitsmarkt dennoch verhältnismäßig robust. Dazu trägt auch der massive Einsatz von Kurzarbeit bei. Kurzarbeit hat den Arbeitsmarkt stabilisiert und so Beschäftigung gesichert und eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert."

Weniger Nachfrage nach Arbeitskräften

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist mit 5,68 Millionen Personen im Vergleich zu 2019 nur leicht gesunken, liegt aber immer noch über dem Niveau von 2018. "Der rückläufige Beschäftigungstrend, der strukturbedingt bereits vor der Krise eingesetzt hat, wurde durch die Pandemie verstärkt", meint Holtzwart. In Folge der Krise sei auch die Nachfrage nach Arbeitskräften eingebrochen.

Der Personalbedarf hat sich zeitweise, vor allem in den Sommermonaten, auf niedrigerem Niveau gefangen und ist mit dem zweiten Lockdown erneut gesunken. Die Unternehmen haben im vergangenen Jahr insgesamt 256.863 Arbeitsstellen gemeldet – nahezu ein Drittel weniger als noch 2019. Im Durchschnitt befanden sich 100.066 Arbeitsstellen im Stellenpool. Einzig in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Öffentlichen Verwaltung wurde 2020 mehr Personal gesucht als noch ein Jahr zuvor.

Seit Mitte März 2020 haben in Bayern insgesamt 295.342 Menschen ihre Beschäftigung verloren und sind dadurch arbeitslos geworden. Die meisten kamen aus dem Verarbeitenden Gewerbe (+40.783 bzw. +4,9 Prozent), gefolgt vom Handel (+40.326 bzw. +11,3 Prozent), der Zeitarbeit (+30.465 bzw. -8,7 Prozent), dem Gastgewerbe (+29.160 bzw. 28,1 Prozent) sowie den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+22.932 bzw. +12,4 Prozent), dazu zählen etwa Reisebüros.

Artikel vom 21.01.2021
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