Rückblick, Ausblick, Lichtblick?

Stadthalle Erding: Aktueller Stand und Perspektiven des Eventbetriebs

Auch wenn die Impfungen zum Jahresbeginn starten könnten, scheint eine Veranstaltung mit mehr als 200 Besucher bis in das Frühjahr 2021 unrealistisch. Foto: Stadthalle Erding

Auch wenn die Impfungen zum Jahresbeginn starten könnten, scheint eine Veranstaltung mit mehr als 200 Besucher bis in das Frühjahr 2021 unrealistisch. Foto: Stadthalle Erding

Erding · Ein wahrhaft turbulentes Jahr geht zu Ende. Mit dem Ausbruch der Pandemie begann die Achterbahnfahrt, die alle ins Mark traf. Wie viele andere Branchen auch, kämpft die Veranstaltungswirtschaft mit den massiven Auswirkungen.

Wirtschaftlich und emotional ging man bis auf das Äußerste. Wann und unter welchen Voraussetzungen mit einer Erholung des Eventmarkts zu rechnen ist, ist ungewiss. Man hofft auf das späte Frühjahr 2021.

„Es ist derzeit ein Blick in die Glaskugel, aber man muss realistisch mit der Situation umgehen“, so Jutta Kistner, Geschäftsführerin der Stadthalle Erding. „Durch den Lockdown light darf bereits seit Anfang November keine Veranstaltung stattfinden – bis auf Ausnahmeregelungen. Nach der aktuellen Schließung des Einzelhandels bis zum 10. Januar 2021 steht auch der Januar und Februar auf der Kippe. Einige Künstler sind schon auf uns zugekommen, weil sie ihre gesamte Tour in den Sommer verlegen.“ Es sei jedoch oft nicht möglich, gleich im Anschluss an die Pressekonferenzen der Staatsregierung zu reagieren und Absagen bzw. Ersatztermine bekanntzugeben. Oftmals muss auf die offizielle Verordnung gewartet werden. Auch die Suche nach einem geeigneten Ersatztermin in 2021 oder 2022 mit den Produktionspartnern und Künstlern braucht Zeit. Immer weniger freie Lücken finden sich in den Terminkalendern. Daher bittet die Stadthalle, hinsichtlich der zeitlich leicht verzögerten Veröffentlichung von Ersatzterminen und Absagen, um Verständnis.

Frau Kistner erzählt: „Die Nerven nicht verlieren, flexibel bleiben und weiter auf Sicht fahren, das war an manchen Tagen auch unser Mantra. Doch letztlich muss man Vertrauen in seine Veranstalterkunden und vor allem in unser Publikum haben.“ Das Gesundheitsamt nutze weiterhin mit dem Tracing Team die Räumlichkeiten. Auch als Location für die Kommunalgremien oder den Blutspendedienst leistet die Halle ihren Beitrag zur Pandemiebewältigung.

Im Gegensatz zu anderen Häusern steht eine Umwidmung als Impfzentrum nicht im Raum. Man geht sogar davon aus, dass kleinere Veranstaltungen wie etwa Business-Events, z.B. firmeninterne Schulungen, nach dem Lockdown wieder schneller stattfinden können. Ein Neustart wird wohl vorsichtig erfolgen. Die Weiterführung der Hygieneauflagen, insbesondere der Mindestabstand, sei zu erwarten. Hier sieht man sich durch die Erfahrungen aus den Spätsommermonaten bestens gerüstet. Man habe gleich zu Beginn schnell gehandelt und entsprechend investiert. Ein Mitarbeiter wurde zum DEKRA-geprüften Hygienebeauftragten ausgebildet. Die Veranstalterkunden griffen daher gerne auf die Beratung der Halle zurück. Das Publikum fühlte sich nach eigenen Aussagen sicher: „Unsere erste Kulturveranstaltung seit Corona. Wir waren von der Organisation und den Sicherheitsmaßnahmen beeindruckt .“Auch wenn die Impfungen zum Jahresbeginn starten könnten, scheint eine Veranstaltung mit mehr als 200 Besucher bis in das Frühjahr 2021 unrealistisch.

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In einem Aspekt ist man sich aber in jedem Fall einig: Sollten die Infektionszahlen sinken, so wird das Bedürfnis nach persönlichen Begegnungen und Erlebnissen die Eventbranche wiederaufleben lassen. So sind die Planungen für den Herbst 2021 und die beiden Folgejahre im vollen Gange, um dem Erdinger Publikum auch nach der Pandemie wieder kulturelle Erlebnisse zu bieten.

Artikel vom 23.12.2020
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