Unsere Top-Ten der Polizeimeldungen aus dem vergangenen Jahr

Fun & Crime in 2019

So klein und schon ein Motorrad, allerdings eines, das nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist. Foto: Polizei

So klein und schon ein Motorrad, allerdings eines, das nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist. Foto: Polizei

München/Landkreis · Viele Polizeimeldungen sorgten im vergangenen Jahr 2019 für Aufregung und Bestürzung. Auch wenn München und der Landkreis München zu den sichersten Landstrichen in Deutschland zählen, gab es dennoch zahlreiche Verbrechen, die für Aufsehen und Unruhe sorgten.

In diesem Bericht soll es aber um die Top-Ten der skurrilen Polizeimeldungen gehen, Meldungen, bei denen Sie hoffentlich genauso schmunzeln müssen, wie wir es getan haben.

Jetzt wollen wir Sie aber nicht mehr länger auf die Folter spannen, Vorhang auf für unsere ganz persönlichen 10 Favoriten:

Auf Platz 10 landete ein 70-jähriger Mann aus der Schweiz, der in Folge eines Verkehrsunfalls, den er in Milbertshofen verursacht hatte, der Polizei gleich mit mehreren Führerscheinen zur Kontrolle aufwarten konnte. Nicht weniger als drei Führerscheine, einer davon türkisch, einer davon von seinem bereits verstorbenen Vater hatte der Mann im Gepäck, der übrigens und ganz nebenbei gar keine gültige Fahrerlaubnis hat.
Darüber hinaus konnten die Beamten noch diverse gefälschte Reisepässe, Presseausweise und, um den Reigen voll zu machen, auch einen gefälschten Behindertenausweis bei ihm finden. Da der Mann sein Fahrzeug nicht mehr selber vom Unfallort wegfahren durfte, wurde dessen in München lebenden Tochter verständigt, die den Wagen ihres Vaters dann wegfuhr. Immerhin, die Tochter war echt. Den Mann erwartet nun eine Anklage unter anderem wegen Fahrens ohne Führerschein und Urkundenfälschung.

Auf Platz 9 gelangte der Fahrer eines sogenannten Pocket-Bikes. Mit diesem Kleinstmotorrad kurvte ein 29-Jähriger in Schwabing herum. Allerdings sind diese Kleinstmotorräder für den öffentlichen Verkehr nicht zugelassen. Darüber hinaus besaß der Fahrer auch keinen Motorradführerschein. Fazit: Kleines Bike und großer Ärger.

Auf Platz 8 landet ein echter Glückspilz. Eine Wiesnbedienung war auf dem Heimweg nach einigen Absackern in der U-Bahn eingeschlafen. Als der 37-Jährige wieder erwachte, war seinen Angaben nach - sein Geldbeutel verschwunden. Stolze 3.756 Euro befanden sich darin. Der Kellner, der sich schon die restliche Wiesn-Zeit umsonst arbeiten sah, hatte nicht mit einem 19-Jährigen aus Graz gerecht, der zur Wiesn extra mit dem Zug angereist war. Als dieser sein Gepäck vor dem Oktoberfestbesuch in einem Schließfach unterbringen wollte, fand er genau in diesem Schließfach den besagten Geldbeutel. Diesen lieferte der ehrliche Finder umgehend bei der Bundespolizei am Bahnhof ab. Überglücklich nahm die Wiesnbediendung ihren Geldbeutel wieder in Empfang. Wie der Geldbeutel in das Schließfach kam, konnte allerdings nicht geklärt werden.

Auf Platz 7 landet der Fall eines umweltbewussten Entflohenen. Die Polizei überbrachte zwei afghanische Strafgefangene zu einem Termin ins afghanische Konsulat in Grünwald. Dabei gelang einem der beiden die Flucht aus einem unverriegelten Toilettenfenster. Die Polizei konnte dem Geflohenen nicht nacheilen, und so gelang die Flucht erst einmal. Da ihm kein Fluchtfahrzeug zur Verfügung stand, wartete der Täter brav mit anderen Passanten auf die nächste Trambahn. Eine herausgegebene Fahndungsmeldung erreichte auch den dortigen Trambahnfahrer, der umgehend die Polizei verständigte, die ihn dort dann festnehmen konnte.

Auf Platz 6 landete eine ungewöhnliche Verfolgungsjagd eines Fahrraddiebes. Anfang Juli begab sich eine 38-jährige in die Polizeiinspektion 24, um dort den Diebstahl ihres Fahrrades anzuzeigen. Während sie im Warteraum saß, radelte der tatverdächtige Fahrraddieb, ein 15-jähriger Münchner, an der Polizeiinspektion vorbei. Daraufhin informierte die 38-Jährige unverzüglich zwei Beamte, welche sich sofort nach draußen begaben und die Verfolgung aufnahmen. Der Tatverdächtige fuhr im Anschluss mit dem Fahrrad in östliche Richtung und bog danach Richtung Norden auf die Albert-Schweitzer-Straße ab. Der Fahrraddieb erkannte die nacheilenden Beamten und beschleunigte, um zu flüchten. Da die Verfolgung zu Fuß keinen Erfolg versprach, sprachen die beiden Beamten eine zufällig vorbeikommende 37-jährige Autofahrerin aus München an. Diese nahm danach, unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung, mit den beiden Beamten die Verfolgung auf. Trotz erneutem Fluchtversuch konnte der 15-Jährige kurze Zeit später festgenommen werden. Sicherlich war diese Begegnung für die 37-Jährige Autofahrerin nicht minder aufregend wie für den Fahrraddieb, wenn auch ohne negative Konsequenzen.

Auf Platz 5 landet ein Ehepaar in Not. Wie jeder sicher bestätigen kann, ist es schwer, manchmal geradezu unmöglich in München einen geeigneten Parkplatz zu finden. Deshalb wollte ein älteres, ortsunkundiges Ehepaar ihr Auto bei ihrem Münchenbesuch im August auch in einer Tiefgarage parken. Ob das Navi schuld war, oder aber die Frau vielleicht die Karte verkehrt herum hielt, wurde dem Leser nicht verraten, jedenfalls landete das Ehepaar mit ihrem Auto im U-Bahnabgang auf dem Marienhof. Die Berufsfeuerwehr befreite das Ehepaar schließlich aus ihrer misslichen Lage und hievte das Vehikel wieder auf die Straße.

Auf Platz 4 landete ein Frauen-Duo, das sich selber dabei filmte, wie es in einen Laden einbrach. Ob die beiden fanden, dass sie dabei besonders gut aussahen oder ob sie sich einen Namen als Bad-Influencer machen wollten, wissen wir nicht, jedenfalls konnte man die 16-jährige Münchnerin und die 18-jährige Erdingerin dabei auf einer Social Media Plattform beobachten, wie sie in einen Supermarkt in Berg am Laim einbrachen. Das brachte ihnen zumindest von der Polizei, die die beiden schnappte, einen Daumen runter ein.

Auf Platz 3 landete eine überambitionierte Mutter, die ihrem Teenager einen Geburtstag bereiten wollte, den er so schnell nicht vergisst. Immerhin das ist ihr gelungen: Am 21. Juni, gegen 14.50 Uhr, teilte ein Zeuge der Polizei über den Notruf mit, dass er im Bereich Olching beobachtet habe, wie drei maskierte Personen bewaffnet mit Pistolen eine weitere Person in einen Pkw, BMW, gezogen hätten und davongefahren wären. Ein weiterer aufmerksamer Mitteiler beobachtete kurz darauf in der Brudermühlstraße mehrere Personen, die in einem Pkw mit Pistolen hantieren und diese immer wieder aus den Fenstern des Fahrzeugs halten würden. Die Beschreibung des Pkw stimmte mit dem ersten Notruf überein. Aufgrund der geschilderten Beobachtungen wurde ein größerer Polizeieinsatz aufgezogen. Als das Fahrzeug auf einem Parkplatz in Thalkirchen einbog und zum Stehen kam, konnten alle Fahrzeuginsassen durch Polizeibeamte gesichert werden. Eine Gefahr für Unbeteiligte bestand zu keinem Zeitpunkt. In dem Fahrzeug befanden sich vier Jugendliche (2 x 14, 2 x 15 Jahre) und eine 46-jährige Münchnerin, die das Fahrzeug fuhr. In einer ersten Befragung vor Ort stellte sich heraus, dass die Mutter ihren 15-jährigen Sohn zusammen mit drei Freunden zu einem Kindergeburtstag gefahren hatte. Die Jugendlichen spielten hierbei eine Entführung nach. In dem Fahrzeug wurden insgesamt vier schwarz gefärbte Spielzeugpistolen sichergestellt. Bei den Waffen handelt es sich um sogenannte Anscheinswaffen, die einer echten Waffe täuschend ähnlich sehen. Zudem wurden Sturmhauben aufgefunden. Es wurde eine Anzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie eine Ordnungswidrigkeitenanzeige nach dem Waffengesetz wegen der Anscheinswaffen gefertigt. Happy Birthday nachträglich!

Auf Platz 2 landet ein verliebtes Pärchen, das beim Finden eines Ortes für sein Stelldichein nicht wirklich ein glückliches Händchen bewies: Anfang Februar war ein Pärchen aus München nächtens unterwegs, als die beiden der Wunsch nach einem sofortigen Austausch von Zärtlichkeiten überfiel. Sie bemerkten einen geparkten VW-PKW, dessen hintere Türe offen stand. Die beiden wählten umgehend das Auto für ihr Schäferstündchen, nicht ohne die Türe vorher zuzuziehen. Daraufhin verriegelte sich das Auto selbst und beide waren in dem Fahrzeug gefangen. Der Galan rief schließlich bei der Feuerwehr an, um aus der misslichen Lage befreit zu werden. Nachdem keine unmittelbare Gefahr für die beiden bestand, wurde die Polizei über den Vorfall informiert, die wiederum einen Abschleppdienst mit dem Öffnen des PKW beauftragte. Nachdem dieser gegen 7 Uhr das Fahrzeug geöffnet hatte, konnte das Paar den Wagen wieder verlassen.

Auf Platz 1 gelangte ein ganz spezieller Fund, der eine Frau aus Aying ziemlich aus der Fassung brachte. Am Mittwoch, 3. April, gegen 18 Uhr, verständigte eine 65-jährige Frau aus Aying über den Notruf 110 die Polizei, da sie in einem angemieteten Lagerraum, neben diversen anderen Gegenständen, eine beinahe mumifizierte Leiche aufgefunden habe. Aufgrund der diffusen Lichtverhältnisse konnte die Frau jedoch keine konkreteren Angaben zu ihrer Feststellung machen. Eine nähere Überprüfung durch die verständigten Polizeibeamten ergab jedoch schnell, dass es sich um eine sehr realistisch ausgeführte Nachbildung eines menschlichen mumifizierten Körpers handelte. Das Objekt selbst besteht im Inneren aus Styropor. Es sei in der Vergangenheit vermutlich als Theaterrequisite eingesetzt worden, teilt die Polizei München mit. Wir hoffen, Sie hatten ein wenig Spaß mit unserer Liste. Vor allem aber hoffen wir, dass wir im kommenden Jahr vor allem Meldungen zum Schmunzeln veröffentlichen dürfen, die haben wir nämlich am liebsten! hw

Artikel vom 29.12.2019
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