Oberschleißheim wurde als "demenzfreundliche Kommune" ausgezeichnet

Oberschleißheim · Lob für Vorreiter-Kommune

Der Vorsitzende des Kranken- und Altenpflegevereins, Georg Kalmer bekam von Landrat Christoph Göbel die Urkunde "Demenzfreundliche Kommune" überreicht. Foto: hw

Der Vorsitzende des Kranken- und Altenpflegevereins, Georg Kalmer bekam von Landrat Christoph Göbel die Urkunde "Demenzfreundliche Kommune" überreicht. Foto: hw

Oberschleißheim · Voller Freude konnte der Vorsitzende des Krankenpflege- und Altenpflegevereins Oberschleißheim, Georg Kalmer von Landrat Christoph Göbel Ende November eine Ehrenurkunde in Empfang nehmen, die die Gemeinde Oberschleißheim für ihren besonderen Einsatz für demenziell erkrankte Menschen auszeichnet.

Damit gehört Oberschleißheim zu den neun Kommunen, die sich seit Herbst 2016 besonders dem Thema Demenz gewidmet haben. Alle neun Landkreiskommunen haben sich an dem Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune" beteiligt, wie Landrat Christoph Göbel bei der Festansprache betonte. Keine Selbstverständlichkeit sei dieses Engagement, denn schließlich gehöre dies nicht zum Spektrum der Pflichtaufgaben einer Kommune.

Je mehr man sich mit dem Thema Demenz beschäftige, umso mehr müsse man feststellen, so der Landrat, dass die Erkrankung viele Gesichter und Ausformungen habe. Die Antworten, die die neun Kommunen in diesem Zeitraum für die mannigfaltigen Aufgaben, die eine demenzielle Erkrankung mit sich bringe, gefunden hätten, seien sehr unterschiedlich ausgefallen, alle aber mit dem Ziel, das Angebot für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige zu verbessern, so Göbel weiter.

Die Demenz-Hilfe des Oberschleißheimer Vereins richtet sich unter anderem an Angehörige, die Menschen mit einer Demenzerkrankung zu Hause betreuen und deshalb oft rund um die Uhr mit dieser schwierigen und anspruchsvollen Aufgabe beschäftigt sind. Besorgungen, eigene Arztbesuche oder einfach auch zur Erholung spazieren gehen sind ohne Organisation einer Betreuung durch andere nicht möglich. Das Angebot des Vereins soll zur Entlastung pflegender Angehöriger dadurch beitragen, dass Helfer und Helferinnen, besonders geschult und erfahren im Umgang mit Erkrankten, die Betreuung für einige Stunden zu Hause übernehmen.

Weiter hat der Verein, wie Georg Kalmer berichtete, vor allem für die Aufklärung innerhalb der Gemeinde gesorgt, in dem zahlreiche Info-Veranstaltungen durchgeführt wurden. Das Wissen um die besonderen Umstände einer Demenz erleichterten nicht selten den Umgang mit den Betroffenen, so sein Fazit.

In Kooperation mit der Alzheimer Gesellschaft Landkreis München biete man auch eine Angehörigen-Selbsthilfegruppe an, berichtete Kalmer. Die Gruppe ist für alle Interessierten offen. Sie trifft sich jeweils am letzten Dienstag im Monat von 14.30 bis 16.30 Uhr im Pfarrheim Maria Patrona Bavariae, 2. Stock. "Wir wollen Ansprechpartner für die Betroffenen sein, egal ob die Erkrankten selber oder die Angehörigen", informiert Georg Kalmer weiter. Weiter soll es im kommenden Jahr einen Flyer mit allen Anlaufstellen geben, die für die Betroffenen wichtig sind, um einen Überblick über die Angebote zu geben.

Alle Infos gibt es unter www.kapverein.de

Kompetenter Ansprechpartner in Sachen Demenzerkrankungen ist auch die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München. Sie berät bei ihrer Arbeit Angehörige, Selbsthilfegruppen aber auch Vereine. „Wir gehen davon aus, dass landkreisweit etwa 5.700 Menschen von Demenz betroffen sind, die Tendenz ist steigend“, so Jürgen Hoerner, der Vorsitzende der AGLMS.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Alzheimer Gesellschaft bekommt man zu den Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr. Beratungen finden immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 17 Uhr bis 19 Uhr statt.

Zu erreichen ist die Geschäftsstelle in Unterhaching, Hauptstraße 42 unter Tel. 6605 9222 oder im Internet unter www.aglms.de hw

Artikel vom 04.12.2019
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