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Ein Kommentar von Alfons Seeler
Die Last, ein Held sein zu müssen
Vertragsauflösung: Daniel Bierofka. Foto: Anne Wild
München/Giesing · Die Mittteilung des TSV 1860 München zur Demission seines Trainers Daniel Bierofka gestaltete sich voller warme Worte, die man einem populären und beliebten Menschen zum Abschied gerne nachruft. Mit wörtlichen Zitaten der Geschäftsführer Michael Scharold und Günther Gorenzel sowie von Präsident Robert Reisinger und Kreditgeber Hasan Ismaik angereichert, erzählt die Lobrede mehr über die Absender als über den Geehrten.
Ismaik ist im Text die prägnanteste Formulierung zugeschrieben: »Für mich geht Daniel Bierofka als Held.« Als ein tragischer Held, möchte man ergänzen. Schier erdrückt von den überzogenen Ansprüchen, die von allen Seiten an ihn gestellt wurden, konnte Bierofka am Ende nicht mehr sein, was er immer nur sein wollte: ein guter Trainer für seine Mannschaft.
Als Klublegende und Identifikationsfigur arbeiten zu müssen, ist in höchstem Maß anstrengend. Vor allem beim TSV 1860 München. Sein Assistent Oliver Beer verriet in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Halle, dass auch die engsten Mitarbeiter in ihren Cheftrainer nicht hätten hineinsehen können. Er habe mit niemandem über sein Gefühlsleben gesprochen, sei ein introvertierter Typ, der Probleme im Familienkreis bespreche.
Einen persönlichen Wunsch hinterließ Bierofka laut Beer der Mannschaft und dem Trainerteam des TSV 1860 München zum Abschied: er möchte nicht, dass man im Nachgang über ihn spricht, solle stattdessen nach vorne schauen und weiterhin die Werte im Fußball leben, für die er als Trainer stehe. Eine noble Geste. Und ein Anliegen, das er vermutlich nicht in gleicher Weise an Hasan Ismaik herangetragen hat. Denn der ließ in den Tagen danach nichts unversucht, den Rücktritt seines Helden für einen schrillen politischen Feldzug gegen das Präsidium zu nutzen.
Bierofkas Nachfolger Michael Köllner hat es leichter. Auf seinen Schultern wurde noch nichts abgeladen, das mit dem sportlichen Auftrag eines Trainers nichts zu tun hat.
Artikel vom 19.11.2019Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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