Auf zur Neuen Heimat

Ausstellung im Architekturmuseum über die "Neue Heimat"

Miniaturen und zahlreiche Fotografien und Skizzen veranschaulichen den großen Bauboom in den Nachkriegsjahren, etwa in Moosach, der Lerchenau oder Neuperlach. Foto: Daniel Mielcarek

Miniaturen und zahlreiche Fotografien und Skizzen veranschaulichen den großen Bauboom in den Nachkriegsjahren, etwa in Moosach, der Lerchenau oder Neuperlach. Foto: Daniel Mielcarek

München · München ist die Frauenkirche mit Marienplatz und der blaugrünen Isar, aber die charakteristischen Bauten im Hasenbergl und Neuperlach gehören zum Münchner Stadtbild genauso dazu. Die "Neue Heimat" war schließlich der größte nicht-staatliche Wohnungsbaukonzern im Europa der Nachkriegszeit.

In gut dreißig Jahren hat das Unternehmen knapp eine halbe Million Wohnungen und darüber hinaus zahlreiche Gewerbebauten in Deutschland ausgeführt, auch in München, etwa in Neuperlach, Moosach, Bogenhausen, am Lerchenauer See und am Hasenbergl – die Mehrzahl davon steht heute noch. Im Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, ist noch bis 19. Mai eine Ausstellung über das Phänomen "Neue Heimat" zu sehen.

Hoffnung auf ein besseres Leben

Die Projekte der Neuen Heimat können dabei als Ergebnis eines Zusammenspiels von wirtschaftlichen Interessen und Politik gesehen werden, aber auch als Spiegelbild der deutschen Sozialgeschichte. Der Neuen Heimat gelang es, einer breiten Bevölkerungsschicht im Zuge des „Wirtschaftswunders“ Hoffnung auf ein besseres Leben Ausdruck zu verleihen: eine Hoffnung, die mit den zumeist wuchtigen Bauten der Neuen Heimat konkretisiert wurde und den Lebensalltag vieler Menschen nachhaltig verändern sollte: und dies bis in die Gegenwart.

Der Skandalträchtige um den Kollaps des Unternehmens Anfang der achtziger Jahre war ein Schock für die Bevölkerung und stellte das Ende einer Epoche dar.

Die Architekturausstellung in der Pinakothek der Moderne analysiert die Bauten und Projekte der Neuen Heimat anhand von historischen Fotografien, Filmproduktionen und Originalmodellen. In der Ausstellung erklären zudem Interviews mit Zeitzeugen die Geschichte der Neuen Heimat.

Fotografien von Herlinde Koelbl widmen sich den Bewohnern und Bauten. Die "Neue Heimat", die sich über eine ganze Generation streckte, bietet die Gelegenheit für eine kritische Untersuchung: Was ist aus den damaligen Visionen eines „Wohnens für alle“ heute übrig geblieben?

Mit dem Rad zur Neuen Heimat

Am Samstag, 11. Mai, um 14 Uhr, gibt es im Rahmen der Ausstellung eine spezielle Veranstaltung: Mit dem Rad geht es dann zur "Neuen Heimat", nämlich zum Lerchenauer See und zum Hasenbergl, entlang der berühmtesten Bauten der "Neuen Heimat".

Der Treffpunkt wird bekannt gegeben, Teilnahme nur nach Voranmeldung unter foerderverein@architekturmuseum.de Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Am 19. Mai geht es um 14 Uhr nach Neuperlach. Daniel Mielcarek

Artikel vom 27.04.2019
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