TSV 1860 München fährt in die Löwensteiner Berge

Zu Gast beim sparsamen »Dorfklub«

Ex-Löwe: Großaspachs Kapitän Julian Leist. Foto: Anne Wild

München/Giesing · Am kommenden Montag führt der Spielplan die Löwen zur sich selbst als »Dorfklub« titulierenden, SG Sonnenhof Großaspach. Anpfiff in der 10.001 Zuschauer fassenden, komplett überdachten, Arena im Sportpark Fautenhau ist um 19 Uhr. Der Verein aus der kleinsten Gemeinde im deutschen Profifußball kämpft in dieser Saison sportlich um den Klassenverbleib, gehört aber wirtschaftlich zu den Ausnahmeerscheinungen in der Dritten Liga. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten schreibt die Sportgemeinschaft keine roten Zahlen.

Während mancher Ligakonkurrent in den vergangenen fünf Jahren Insolvenz anmelden musste oder unter Millionenschulden ächzt, erwirtschaften die sparsamen Schwaben regelmäßig Gewinne. Das ist umso erstaunlicher, als der Zuschauerzuspruch vergleichsweise gering ist. Bislang verfolgten während der laufenden Saison im Schnitt gerade einmal 2.536 Besucher die Heimspiele des Vereins aus dem Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Ähnlich wenige Fußballfreunde, nämlich durchschnittlich 2.773, zieht in der Dritten Liga nur Aufstiegsfavorit SV Wehen Wiesbaden in sein Stadion.

Ausverkauft ist die Heimspielstätte der SG Sonnenhof Großaspach am Südrand der Löwensteiner Berge dafür zuverlässig einmal im Jahr, wenn Schlagerstar Andrea Berg hier ein Open-Air-Konzert gibt. Die erfolgreiche Musikerin gehört zum Sponsorenkreis des Klubs mit dem provinziellen Charme. Bergs Ehemann, der Sportmanager und Hotelier Ulrich Ferber hat den Verein von der Landesliga bis in die Dritte Liga geführt, der er seit der Saison 2014/15 ununterbrochen angehört.

Bekannte Spielernamen gibt es in Großaspach wenige. Stürmer Timo Röttger, der schon beim SC Paderborn 07, Dynamo Dresden und RB Leipzig gespielt hat, ist mit sechs Saisontreffern der Top-Torschütze im Team. Kapitän Julian Leist spielte einst im Nachwuchs des TSV 1860 München.

(as)

Artikel vom 01.04.2019
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