Kreuth ist das vierte deutsche Bergsteigerdorf

Naturnaher und sanfter Bergtourismus im Tegernseer Tal

Im Kreuther Mangfallgebirge findet man noch eine ursprüngliche und intakte Bergwelt vor. Josef Bierschneider, Franz Josef Pschierer, Ilse Aigner,  Marcel Huber und Rudi Erlacher (v.li.) bei der Siegelverleihung. Fotos: Stefan Dohl

Im Kreuther Mangfallgebirge findet man noch eine ursprüngliche und intakte Bergwelt vor. Josef Bierschneider, Franz Josef Pschierer, Ilse Aigner, Marcel Huber und Rudi Erlacher (v.li.) bei der Siegelverleihung. Fotos: Stefan Dohl

Kreuth/München · Die Tegernseer Region – so nahe an München – zieht Menschen magisch an. Neben dem bilderbuchhaften See hat die Region noch einiges mehr zu bieten, was zahlreiche Tagesausflügler und Touristen anlockt.

Auf in die bayerischen Alpen
Wanderungen in den Münchner Hausbergen
Mit Touren-Tipps von Münchner Wochenanzeiger-Redakteur Stefan Dohl

Schöne Wanderungen, das Tegernseer Bräustüberl, griabige Almen, eine Schaukäserei, Waldfeste und und und...Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen. Gefühlt ist bestimmt schon jeder einmal im Stau auf der berüchtigten B 318 zwischen Holzkirchen und Tegernsee gestanden. An schönen Wochenenden reiht sich hier Auto an Auto. Weiter geht die Reisewelle auch über den Tegernsee hinaus. Auf der B 307 in Richtung Achenpass. Schätzungen gehen hier von 40.000 Pkw an einem Wochenende mit Ausflugswetter aus.

Seit dem 13. Juli gehört Kreuth dazu

Auf dem ersten Blick kein ein geeigneter Ort für ein Bergsteigerdorf, die ihre Entwicklung auf nachhaltigen Tourismus und Naturschutz abseits des Trubels ausgelegt haben. Oder doch nicht? Seit Freitag (13. Juli) ist Kreuth neben den Orten Ramsau, Sachrang und Schleching ganz offiziell das vierte deutsche Bergsteigerdorf. Denn die Gemeinde nur 60 Kilometer südlich der Landeshauptstadt erfüllt alle der strengen Kriterien, um in diesen Netzwerk aufgenommen zu werden. Ein ursprüngliches und dörfliches Zentrum, keine Massenbetriebe, gelebte Traditionen, regionale Produkte und 1.000 Meter Höhenunterschied zum höchsten Gipfel im Gebiet (Halserspitze 1862 m). Mit dem Leonhardstein, Roß- und Buchstein oder den Hirschberg befinden sich auch einige berühmte Gipfel der bayerischen Voralpen auf dem Gemeindegebiet. Mit der Überschreitung des gesamten Blaubergkamms wartet hier zudem ein echter Klassiker auf alle Bergfexen.

»Wir hatten uns sehr bewusst um diese Auszeichnung bemüht, von der wir glaubten, dass sie gut zu unserem Dorf, unserer Mentalität und natürlich zu unserer Landschaft passt«, erklärt Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider. »Zum einen, weil Kreuth ein breites bergsteigerisches Angebot hat; zum anderen, weil wir seit jeher einen nachhaltigen, sprich: auf den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen ausgerichteten Tourismus praktizieren und das auch in Zukunft so handhaben möchten.« Am Freitag wurde auf der Königsalm Kreuth nun offiziell in den erlesenen Kreis der Bergsteigerdörfer aufgenommen. Zusammen mit den Ortsteilen Pförn, Enterbach, Schärfen, Scharling, Leiten, Point, Brunnbichl, Riedlern, Enterfels, Grüneck, Wildbad Kreuth, Bayerwald, Glashütte und Stuben ist der Hauptort Kreuth nun am Freitag, 13. Juli mit dem exklusiven Siegel des DAV ausgezeichnet worden. Die Siegelverleihung fand an der Königsalm zu Füßen des Schildensteins statt. Pünktlich um 12 Uhr mittags übergab Rudi Erlacher vor 160 geladenen Gästen und Pressevertretern das begehrte ­Bergsteigerdörfer-Siegel an Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider. Aus der Politik waren zudem mit Marcel Huber, Franz Josef Pschierer und Ilse Aigner drei Staatsminster beim Festakt vertreten und überbrachten Förderbescheide in Höhe von 84.000 bzw. 30.000 Euro. Die Initiative »Bergsteigerdorf« wurde 2005 durch den Österreichischen Alpenverein ins Leben gerufen, inzwischen sind auch die Alpenvereine in Deutschland, Südtirol und Slowenien dabei. Bergsteigerdörfer müssen einen umfangreichen Kriterienkatalog erfüllen. In Österreich gibt es derzeit 20 Bergsteigerdörfer, in Deutschland sind es seit Juli vier, in Südtirol eines und mit Jezersko kam auch das erste slowenische Mitglied dazu. Wissenswertes über das neue Bergsteigerdorf im Tegernseer Tal kann man außerdem unter www.bergsteigerdorf-kreuth.de nachlesen.

Stefan Dohl

Artikel vom 20.07.2018
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