Erneute Bürgerbeteiligung

Verlegung der Polizei-Hubschrauberstaffel nach Oberschleißheim wieder offen

Kommt er auch nach Oberschleißheim? Das neue Lärmgutachten berücksichtigt die Stationierung des modernsten Polizeihubschraubers »H 145«. 	Foto: Eurocopter (Charles Abarr)

Kommt er auch nach Oberschleißheim? Das neue Lärmgutachten berücksichtigt die Stationierung des modernsten Polizeihubschraubers »H 145«. Foto: Eurocopter (Charles Abarr)

Oberschleißheim · Eine neue Runde ist eingeläutet bei dem Planfeststellungsverfahren »Polizeihubschrauberstaffel« in Oberschleißheim.

Hubschrauberlandeplatz der Landespolizei Bayern
Neuer Landeplatz: Hubschrauberstaffel der Landespolizei Bayern in Oberschleißheim
Hubschrauberlandeplatz Schleißheim: Luftrechtliche Genehmigung erteilt

Wie berichtet, tobt eine erbitterte Auseinandersetzung um das Vorhaben des Freistaates, diese vom Flughafen München nach Oberschleißheim zu verlegen.

Die »Hubis« hätten dort nach den Planungen des Innenministeriums längst schon stationiert sein sollen. Sind sie aber nicht, unter anderem, weil die Gemeinde Oberschleißheim rechtliche Schritte eingelegt hat. Offenbar mit einem ersten ernstzunehmenden Teilerfolg. Die Antragsteller haben nämlich ein neues Lärmgutachten vorgelegt. Die Lärmbelastung aber ist der Hauptaspekt in der Auseinandersetzung. Die Regierung von Oberbayern stellt ausdrücklich klar, dass die aktualisierte Fassung die von der Gemeinde Oberschleißheim vorgebrachten Gesichtspunkte berücksichtige.

Das neue Lärmgutachten erzwingt eine neue Bürgerbeteiligung, und diese läuft vom 20. Dezember 2017 bis zum 19. Januar 2018. Die Pläne liegen in dieser Zeit im Bauamt der Gemeinde Oberschleißheim zu den üblichen Rathaus-Öffnungszeiten aus. »Ebenso können wieder Einwendungen erhoben werden«, teilt die Gemeinde dazu mit. Das bestätigt auch die Regierung von Oberbayern: »Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger legt das Gutachten Maximal-Annahmen zu den Lärmauswirkungen zugrunde. Betroffene können die geänderten Gutachten einsehen und Einwendungen vorbringen.«

Hintergrund: Derzeit werde der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters »H 135« (ehemals »EC 135«) eingesetzt. Allerdings sei denkbar, dass die Polizei in absehbarer Zeit auf den »H 145« (»EC 145«) umrüste, der größer und bei anderen Landespolizeien schon im Einsatz sei. Tatsächlich war Baden-Württemberg der erste Kunde . Auch die Rettungsflugwacht fliegt dieses Modell und schwört – für Oberschleißheim wichtig – unter anderem darauf, dass dieses Modell die allerneuesten Lärmschutzanforderungen erfülle, ein Thema auch für die Polizei im benachbarten Freistaat.

Geht man nach den Erfahrungsberichten der Rettungsflugwacht »DRF«, sollten die Oberschleißheimer sogar auf die Umrüstung hoffen, denn der »H 145«, ist nach diesen Informationen gegenüber dem noch eingesetzten Modell lärmreduziert, was »vor allem an 24-Stunden-Stationen wie in München zu einer Entlastung der Anwohner führt«, so die Deutsche Rettungsflugwacht über ihr neues Flaggschiff. Auch der ADAC fliegt das Muster, das auch mit einer Winde ausgestattet werden kann.

Die Planunterlagen liegen nicht nur in Oberschleißheim, sondern auch in der Stadt Garching und der Landeshauptstadt zur Einsicht auf. Die Regierung weist darauf hin, dass bereits vorgebrachte Bedenken nicht noch einmal formuliert werden müssen. Diese blieben selbstverständlich bestehen. Mit dem Lärmschutzgutachten sind auch weitere Teile des Planwerks überarbeitet worden. Auch das Umwelt- und Naturschutzgutachten sei »entsprechend angepasst« worden.

Auch wenn in der Mitteilung der Regierung von Oberbayern durchgehend die Typenbezeichnungen »EC 135« und »EC 145« verwendet, sind die gleichen Modelle unter den neuen Namen gemeint. Der Hersteller »Eurocopter« wurde in »Airbus Helicopters« umfirmiert und ist eine Tochter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS. Der Hersteller hat sich mit seinem Modell »H 135« fast schon eine Monopolstellung erarbeitet und will mit dem neuesten Bau­muster diese Marktstellung natürlich halten – auch in Oberschleißheim. kw

Artikel vom 05.12.2017
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