Mehr Schutz für Fußgänger

Bald weniger Fahrspuren auf der Balanstraße im nördlichen Ramersdorf

Ein schwieriges Hindernis für Fußgänger: die vierspurige Balanstraße im Bereich des Gewerbegebiets »Neue Balan«.	Foto: js

Ein schwieriges Hindernis für Fußgänger: die vierspurige Balanstraße im Bereich des Gewerbegebiets »Neue Balan«. Foto: js

Ramersdorf · Die Stadt plant, die Balanstraße zwischen der St.-Martin-Straße und dem Thomasiusplatz für den Durchgangsverkehr künftig auf eine Spur pro Richtung zu verschmälern. Die Maßnahme soll vor allem Fußgängern das Überqueren der Straße erleichtern. Sie folgt einer Petition Ramersdorfer Anwohner aus dem Jahr 2015.

Nicht umgesetzt wird indes die Forderung der Bürger, einen durchgängigen Mittelstreifen zu errichten. Manchmal lohnen sich Petitionen eben doch. Wer derzeit vom Wohngebiet westlich der Balanstraße zu Fuß zu dem gegenüberliegenden Supermarkt im Gewerbegebiet Neue Balan gelangen möchte, muss entweder den Umweg zur Ampel am Thomasiusplatz oder ein gefährliches Manöver über eine vierspurige Straße im Kauf nehmen. Seit Jahren fordern die Anwohner deshalb verkehrsberuhigende Maßnahmen. Lösen soll das Problem nun eine veränderte Verkehrsführung. Der Kreisverwaltungsausschuss der Stadt München hat beschlossen, die Balanstraße zwischen dem Thomasiusplatz und der St.-Martin-Straße von derzeit insgesamt vier auf zwei Fahrspuren zu reduzieren. Zwischen der St.-Ingbert-Straße und der Einfahrt zum Gewerbegebiet Neue Balan sollen in der Mitte der Fahrbahn außerdem Verkehrsinseln geschaffen werden, um die Erreichbarkeit des Gewerbegebiets für Fußgänger zu verbessern. Eine zusätzliche Ampel in diesem Bereich sei jedoch nicht möglich, heißt es in der Beschlussvorlage des Kreisverwaltungsreferats (KVR). Begründet wird dies damit, dass es am Thomasiusplatz in rund 110 Metern Entfernung schon eine Lichtzeichenanlage gibt. Für einen Zebrastreifen wiederum seien die rechtlichen Voraussetzungen nicht erfüllt, da diese nur auf Straßen mit höchstens einer Fahrspur pro Richtung erlaubt sind. Auch einen Mittelstreifen über die gesamte Strecke wird es nicht geben, um Wendemanöver in den Kreuzungen zu vermeiden. Abbiegespuren an den Kreuzungen zur St.-Martin-Straße und zur Werinherstraße sowie auf Höhe des Einkaufszentrums sollen dafür sorgen, dass sich keine Staus bilden. Das Planungsreferat plädiert außerdem dafür, auch für die Wohngebiete auf der Westseite der Balanstraße Abbiegespuren einzurichten.

Baulich verschmälert wird die Balanstraße daher nicht. Der durch den Wegfall der Spuren gewonnene Platz solle nach derzeitigen Überlegungen für Linksabbiegespuren genutzt werden, erklärt KVR-Sprecher Johannes Mayer. Einspurig werde die Balanstraße nur für den fließenden Verkehr. Thomas Kauer (CSU), Vorsitzender des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach (BA 16) ist mit der Lösung zufrieden. Das Konzept werde allen Verkehrsteilnehmern gerecht und führe zu keinen Beeinträchtigungen für die Autofahrer, meinte der BA-Chef. Auch das städtische Planungsreferat geht davon aus, dass die Änderung keinen Einfluss auf den laufenden Verkehr haben wird. Mit rund 14.000 Fahrzeugen pro Tag liege die Auslastung der Balanstraße unterhalb der Kapazitätsgrenze einer vierspurigen Hauptverkehrsstraße, erklärt die Behörde. Eine Fahrspurreduzierung sei daher vertretbar. Nun muss das Baureferat einen Entwurf für die Maßnahme erarbeiten. Wann das Vorhaben umgesetzt wird, ist daher noch offen.

Julia Stark

Artikel vom 19.07.2017
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