Der Bernhardiner war sein Markenzeichen

Hasenbergl · Gedenkgottesdienst zum 100. Geburtstag Otto Steiners

Immer treu an seiner Seite: Pfarrer Otto Steiner und sein Hund.	Foto: Evangeliumskirche

Immer treu an seiner Seite: Pfarrer Otto Steiner und sein Hund. Foto: Evangeliumskirche

Hasenbergl · Zum 100. Geburtstag erinnert die Evangeliumskirche am Stanigplatz am Sonntag, 15. Juli, in einem Gedenkgottesdienst an ihren ersten Pfarrer und Prodekan Otto Steiner.

Den Gottesdienst gestalten Dekan Uli Seegenschmiedt und Pfarrer Michael Süßmann, Schwiegersohn des 1995 verstorbenen evangelischen Pfarrers.

»Er war die prägende Gestalt nicht nur der Evangeliumskirche, sondern auch für den Stadtteil in dessen Anfangsjahren. Ohne den von ihm mit Hartnäckigkeit initiierten Aufbau sozial-diakonischer Einrichtungen wäre die damalige Not in den 60er und 70er Jahren nur schwer in den Griff zu kriegen gewesen. Viele ältere Gemeindemitglieder erzählen heute noch mit Stolz Anekdoten aus der Zeit mit ihm«, weiß Dekan Uli Seegenschmiedt. »Der Bernhardiner und seine unverkennbare Frisur waren äußeres Markenzeichen, sein Durchsetzungsvermögen im Interesse der Schwachen unglaublich. Wir freuen uns, zusammen mit seiner großen Familie dieser starken und prägenden Persönlichkeit gedenken zu dürfen.«

Steiner war Kriegsteilnehmer im zweiten Weltkrieg als Zugführer und studierte evangelische Theologie in Bethel, Göttingen, Neuendettelsau und Erlangen. Von 1949 bis 1953 war Otto Steiner Vikar in Peißenberg. Anschließend für die Innere Mission München tätig, organisierte er den IX. Deutschen Evangelischen Kirchentag 1959 in München.

Im gleichen Jahr übernahm Steiner die zweite Pfarrstelle Milbertshofen an der Versöhnungskirche München-Harthof, zu der damals auch das Barackenlager Frauenholz gehörte. Ab 1963 bis zu seinem Ruhestand 1982 war er Pfarrer der Evangeliumskirche München-Hasenbergl.

Bereits 1964 gründete Steiner den Sozialen Beratungsdienst der Evangeliumsgemeinde München Hasenbergl, der heute als Diakonie Hasenbergl firmiert und etwa 50 diakonische Einrichtungen mit 500 Mitarbeitern vereint. Außerdem zählte er wie Georg Rückert zu den Initiatoren des Heilpädagogischen Centrums (HPC), einer Schule mit Tagesstätte für behinderte Kinde, heute Teil des Augustinums. Am 15. Juli 1969 wurde Otto Steiner zum Prodekan für das Prodekanat München-Nord ernannt, das damals zehn Kirchengemeinden umfasste. Noch im Ruhestand engagierte er sich weiter für die diakonischen Einrichtungen im Stadtteil.

Otto Steiner und seine Frau Elisabeth hatten insgesamt acht Kinder. Die Verdienste von Steiner, der 1995 starb, würdigte die Landeshauptstadt München 2001 mit der Benennung des Pfarrer-Steiner-Platzes im Hasenbergl.

Artikel vom 11.07.2017
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