50 Jahre St. Bartholomäus

Deisenhofen · Festgottesdienst zum Pfarrjubiläum am Palmsonntag

Erzbischof Julius Kardinal Döpfner weihte vor 50 Jahren die Pfarrkirche von St. Bartolomäus mit einem festlichen Gottesdienst ein. Zuvor gab es nur eine Zeltkirche.	Foto: VA

Erzbischof Julius Kardinal Döpfner weihte vor 50 Jahren die Pfarrkirche von St. Bartolomäus mit einem festlichen Gottesdienst ein. Zuvor gab es nur eine Zeltkirche. Foto: VA

Deisenhofen · Am Palmsonntag, 9. April, feiert die katholische Kirchengemeinde St. Bartholomäus in Deisenhofen um 10 Uhr ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Festgottesdienst und einem anschließenden Stehempfang im Pfarrhof.

Beide Chöre der Pfarrei werden singen und auch die Bläser zur Gestaltung des Gottesdienstes beitragen. Los geht es um 10 Uhr. Genau vor 50 Jahren, ebenfalls an einem 9. April, wurde die Kirche, ebenso wie das Pfarrzentrum mitsamt dem Kindergarten von Erzbischof Julius Kardinal Döpfner feierlich eingeweiht. Dabei reicht die Geschichte der Pfarrei bereits in die 40er- Jahre zurück, als Pfarrer Leonhard Wackerl 1946 beschloss, dass auch Deisenhofen und nicht nur Oberhaching eine eigene Kirche braucht.

Bis es soweit war, musste aber vom damals sehr engagierten Pfarrer Bartholomäus Sanftl noch einige Überzeugungsarbeit geleistet werden. Nach Kriegsende hatten sich vor allem in Deisenhofen in der Nähe der Kirche viele Flüchtlinge niedergelassen, die dort günstig Wohneigentum schaffen konnten, berichtet Eva Schlossnikel, die seit ein paar Jahren in der Kirchenverwaltung engagiert und auch im Festkomitee zur Vorbereitung des Jubiläums aktiv ist. Bis allerdings Kircheneinweihung gefeiert werde konnte, wurde 1963 zur Überbrückung ein Kirchenzelt errichtet, in dem die Gemeindemitglieder bis zur Fertigstellung der Kirche ihre Gottesdienste abhielten.

Eva Schlossnikel selbst hat die Geschicke von St. Bartholomäus von Beginn an begleitet, kennt die Pfarrei wie aus ihrer Westentasche. Gebaut wurde die Kirche im Geiste des II. Vatikanischen Konzils, das die Gemeinschaft der Christen in den Mittelpunkt stellt und deshalb auch den Aufbau der Pfarrkirche beeinflusst. Noch heute spricht sie begeistert von dem Spirit, den die Gemeinschaft von St. Bartholomäus damals getragen und beflügelt hat.

Auch heute ist das Leben in der Pfarrei noch bunt und breit gefächert, aber, so betont Pfarrer Rüdiger Karmann, der seit acht Jahren die Pfarrei leitet, die Volkskirche, die es noch vor 50 Jahren gab, die gebe es nicht mehr. Der Gottesdienstbesuch am Sonntag sei schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr für viele. Voll sei die Kirche nur noch zu besonderen Festtagen und großen Events, wie beispielsweise Weihnachten, Ostern aber auch zu Palmsonntag. Pfarrer Karmann ist sich sicher, dass die Sehnsucht nach Spiritualität nach wie vor groß ist. »Wer heute in die Kirche geht, der entscheidet sich bewusst dafür, nicht weil es die Familie oder Gesellschaft so will«, erläutert er. Deshalb müsse auch die Kirche mit der Zeit gehen und ihr Angebot an Gottesdiensten verändern und erweitern. So plant die Pfarrei St. Bartholomäus die Anschaffung von Beamern in der Kirche, um den Gottesdienst durch Medieneinsatz abwechslungsreicher gestalten zu können.

Rund 3.200 Katholiken gehören zu St. Bartholomäus, im Jahr würden etwa 80 Erstkommunionen und 50 Firmungen gefeiert. Und auch sonst ist viel geboten, denn vielfältige Kreise wie beispielsweise die Kolpingfamilie oder der ökumenische Frauenkreis, um nur zwei zu nennen, sorgen dafür, dass jeder seinen Platz im Pfarrleben finden kann.

»Wir sind nicht streng-katholisch, sondern froh-katholisch«, fasst Pfarrer Rüdiger Karmann das Motto seiner Pfarrei zusammen. Eng verbunden mit der Pfarrei ist auch das Kinderhaus, das seit Anfang des Jahres nun auch eines der Familienzentren des Landkreises München beherbergt. »Das Familienzentrum ist die Antwort der Kirche auf die Fragen der Familien von heute«, erklärt er weiter. Der Familienstützpunkt in Oberhaching befindet sich in der Ödenpullacher Straße 23, erreichbar ist er unter Telefon 01 57/70 35 81 56. Bereits am 1. Februar 1967 wurde der Kindergarten von St. Bartholomäus eröffnet, seitdem ist er von 75 auf 100 Kindergartenplätze angewachsen, seit 1980 gibt es dort auch Nachmittagsplätze. »Die Eltern schätzen es sehr, dass die Arbeit im Kindergarten von christlichen Werten geprägt wird und wir dort auch die wichtigen Feste des Kirchenjahres gemeinsam feiern«, weiß Eva Schlossnikel zu berichten.

Auf den Jubiläumsgottesdienst am Sonntag folgt noch ein großes Pfarrfest am 16. Juli mit einem bunt gefächerten Programm. hw

Artikel vom 05.04.2017
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