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Polizei erbittet den göttlichen Segen
Joachim Herrmann beim traditionellen Gottesdienst
München · Mit einem feierlichen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom gedenken Polizisten aus ganz Bayern am Donnerstag, 19. Januar, um 17.30 Uhr ihres Schutzpatrons, des Heiligen Sebastian.
Die Messe leitet Weihbischof Bernhard Haßlberger, den die Freisinger Bischofskonferenz mit der Polizeiseelsorge beauftragt hat. An seiner Seite zelebrieren Landespolizeidekan Andreas Simbeck und Karl-Dieter Schmidt, Diözesanbeauftragter für die katholische Polizeiseelsorge im Bistum Regensburg. Bei dem Gottesdienst soll um den Schutz der Polizisten in »extrem herausfordernden Zeiten« gebetet werden, so Simbeck, schließlich seien sie neben der erhöhten Terrorgefahr häufig körperlicher und verbaler Gewalt ausgesetzt. Dazu kämen weitere Herausforderungen etwa durch die Flüchtlingssituation oder die Anschaffung neuer Waffen.
Das Polizeiorchester Bayern gestaltet die Messe musikalisch. Bei dem Gottesdienst werden auch St.-Christophorus-Medaillen geweiht, die an Polizisten in Auslandseinsätzen verteilt werden. Nach dem Segen durch Weihbischof Haßlberger spricht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Grußwort. Anschließend sind die Polizisten zu einem Stehempfang geladen.
Segnungen für Gebäude und Fahrzeuge
Die Polizeiseelsorge kümmert sich unter anderem um die berufsethische Ausbildung junger Polizisten und bietet Beratungs- und Seelsorgegespräche für einzelne Polizisten oder Gruppen an. Vor, während und nach belastenden Ereignissen, zum Beispiel schweren Unfällen oder Tötungsdelikten, bieten die Mitarbeiter seelsorgerische Begleitung an. Sie organisieren auch Gottesdienste, Segnungen für Fahrzeuge und Gebäude, Wallfahrten, Studienreisen, Besinnungstage und vieles mehr. Derzeit kümmern sich in Bayern 22 Seelsorger aus katholischer und evangelischer Kirche in enger Abstimmung um etwa 40.000 Polizisten.
Gegründet wurde die Polizeiseelsorge 1920 auf Initiative von Ellen Ammann, die als eine der ersten Frauen in den bayerischen Landtag eingezogen war. Die Abgeordnete, die auch Mitbegründerin der katholischen Bahnhofsmission in München war und die Zweigstelle des Katholischen Frauenbundes in München gründete, hatte die Einführung der hauptamtlichen Polizeiseelsorge mit der Begründung gefordert, eine »sittlich-religiöse Beeinflussung der Truppe« erlange »unter den vorherrschenden, zersetzenden Einflüssen eine große Bedeutung«.
Der traditionelle Polizeigottesdienst findet abwechselnd in einer katholischen und einer evangelischen Kirche statt.
Artikel vom 17.01.2017Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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