Ein Studienplatz entscheidet

Grafing · Über die Eishockey-Karriere von Dominik Unverzagt und Niko Senger

Verteidiger Dominik Unverzagt, der beim EHC Klostersee verlängert hat und nun auf einen ortsnahen Studienplatz hofft.	Foto: smg /  Nicky Alexander

Verteidiger Dominik Unverzagt, der beim EHC Klostersee verlängert hat und nun auf einen ortsnahen Studienplatz hofft. Foto: smg / Nicky Alexander

Grafing · Ungeachtet der noch bis zum zurückliegenden Wochenende anhaltenden Berg- und Talfahrt bezüglich des Teilnehmerfeldes in der Oberliga wird beim EHC Klostersee weiter am Kader für die Punkterunde 2015 / 16 gefeilt.

EHC Klostersee
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»Die aktuelle Situation macht auch unsere Planung nicht einfach, insbesondere weil elf oder im Extremfall nur neun Gegner eben auch vier Heimspiele weniger allein schon in der Hauptrunde noch ohne Playoffs und Playdowns ausmachen können«, wiederholte Präsident Alexander Stolberg die aktuellen Auswirkungen auch auf alle anderen Standorte der Süd-Staffel im dritthöchsten Ligabetrieb. Am vergangenen Freitag hatte der Klubchef des Grafinger Eishockey-Oberligisten dies noch einmal kundgetan. In den beiden betroffenen Städten, die vom Traditions- inzwischen zum Wackelstandort geworden sind, wurde da noch kräftig verhandelt und jongliert. Der EV Landshut wollte sich nach der dort verweigerten Lizenz noch in die DEL2 einklagen und beim EV Füssen schienen zwei mögliche Investorengruppen die drohende Insolvenz abwenden zu können. Nur einen Tag später platzten die Hoffnungen im Allgäu wie eine Seifenblase. Nach dem Scheitern einer neuen GmbH-Gründung durch örtliche Gönner zogen auch die interessierten Gesellschafter des ESV Kaufbeuren zurück. Der Deutsche Eishockeybund (DEB) vermeldete kurz darauf offiziell, dass der Rettungsversuch des EV Füssen gescheitert sei und die Oberliga Süd in der Saison 2015 / 16 mit elf Mannschaften an den Start gehen werde. Dies seien neben dem EHC Klostersee die Tölzer Löwen, EHC Bayreuth, Deggendorfer SC, EC Peiting, EV Regensburg, Selber Wölfen, ERC Sonthofen, Blue Devils Weiden, der bisherige Ost-Oberligist EHV Schönheide und der EV Landshut, nachdem die Niederbayern ihre Klage zurückgezogen hätten. Die Heilbronner Falken, ursprünglich aus der DEL2 in die Oberliga Süd abgestiegen, bleiben stattdessen oben.

Ach ja, neben den ganzen Meldungen rundherum hatte Vereinsboss Stolberg zwei weitere Vertragsverlängerungen zu vermelden, womit die Hintermannschaft eigentlich komplett steht. Allerdings nur, falls die beiden betroffenen Verteidiger Dominik Unverzagt (23 Jahre) und Nikolaus Senger (25) im anstehenden Wintersemester an einem nahen Studienort aufgenommen werden. Sollte dieser »geographische Trumpf« nicht stechen, würde dies für die EHCler wohl eine satte Lücke im Kader bedeuten. »Ich habe vollstes Verständnis, dass für beide die Basis für eine gute berufliche Zukunft Priorität hat. Für uns aber wäre es ein echtes Problem falls sich kurzfristig herausstellen sollte, dass sie doch nicht spielen können«, stellte Stolberg klar. Trainer Andzejs Mitkevics will sich gar nicht mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass einer oder gar beide nicht mehr zur Verfügung stehen würden: »Das käme einer Katastrophe für uns gleich. Niko und Dominik sind beide sehr erfahrene Abwehrkräfte und für uns wichtige Leistungsträger. Ganz abgesehen davon, dass sie auch voll integriert sind und charakterlich gut passen, gäbe der Markt im Falle von deren Demission in unserer Preiskategorie sowieso nichts her.« Aktuell bleibe nur die bange Hoffnung auf die Vereinbarkeit von Studium und Eishockey in Grafing.

Artikel vom 29.07.2015
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