»Achtung vor Ihrer Leistung«

Bundesverdienstmedaille für Ottersberger Ehepaar

Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (Mitte) ehrte Renate und Vitus Hirthammer (2. v rechts) mit der Bundesverdienstmedaille. Das Ehepaar pflegt seit August 2001 Sohn Florian, der nach einem Unfall gelähmt ist.	Foto: privat

Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (Mitte) ehrte Renate und Vitus Hirthammer (2. v rechts) mit der Bundesverdienstmedaille. Das Ehepaar pflegt seit August 2001 Sohn Florian, der nach einem Unfall gelähmt ist. Foto: privat

Pliening/Ottersberg · Große Ehre für Renate und Vitus Hirthammer aus Ottersberg: Unter Beisein von Plienings Altbürgermeister Georg Rittler und Bürgermeister Roland Frick hat der Ebersberger Landrat Robert Niedergesäß im Auftrag des Bundespräsidenten Joachim Gauck das Ehepaar mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.

Dabei sprach Niedergesäß den Eltern von Florian Hirthammer seinen ganz besonderen Dank und Anerkennung für ihre bisher geleistete Arbeit aus. Denn Florian hatte im August 2001 bei einem Unfall mit seinem Mofa schwere Kopfverletzungen erlitten und ist seit dieser Zeit gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach etwa einem Jahr in der Klinik und im Wachkoma und der dabei erhaltenen intensiven Pflege und Unterstützungsmaßnahmen konnte er dann wieder seine ersten Worte sprechen. Dennoch ist Florian Hirthammer seit dieser Zeit in allen Bereichen des täglichen Lebens auf die Hilfe und Unterstützung anderer Personen angewiesen. Diese Hilfe erhält er vor allem durch seine Eltern, aber auch von seinem Zwillingsbruder Michael, die ihn liebevoll zuhause versorgen. Eine wesentliche Hilfe und Entlastung erhält die Familie zudem durch die Unterstützung der Pfennigparade, die ihn seit einigen Jahren abholen und während des Tages betreuen.

Landrat Niedergesäß betonte gegenüber den Geehrten im Besonderen, »dass es ihnen hoch anzurechnen sei, dass Sie sich wegen Ihres Schicksals nicht vor der Allgemeinheit verschließen, sondern offen damit umgehen und Ihren Sohn Florian im Rahmen der Möglichkeiten am öffentlichen Leben bei verschiedenen Festen und Anlässen teilhaben zu lassen.«

Bei der Vielzahl von Einrichtungen sei es heute nicht immer selbstverständlich, dass die Pflege im häuslichen Bereich stattfindet, meinte Niedergesäß. »Doch gerade dies verlangt von Ihnen als Pflegepersonen eine enorme Anstrengung und Disziplin, was sicher oftmals an die Grenze der eigenen Belastbarkeit geht.«

Die Bundesverdienstmedaille für die besondere und aufopfernde Pflege ihres Sohnes sollten die Hirthammers, betonte Robert Niedergesäß, auch so annehmen, wie sie gedacht ist – nämlich »als Ausdruck unserer Achtung vor Ihrer Leistung und Ihrem Verantwortungsgefühl gegenüber Ihrem Sohn Florian.«

Artikel vom 10.04.2015
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