Komplizierte Mütter-Rente

Unterschleißheim · Genaue Information und Beratung sind wichtig

Unterschleißheim · Antje Kolbe, Gleichstellungsbeauftragte der SPD-Fraktion Unterschleißhei, gibt Informationen zur Mütterente.

Durch die Rentenreform vom 1. Juli, in der den Müttern, die vor dem 1.1.1992 Kinder geboren haben , jetzt pro Kind zwei statt wie bisher nur ein Erziehungsjahr angerechnet werden, kommen viele alte Mütter nun doch in den Genuss einer eigenen Rente. Beispiel: Bei drei Kindern erhielt eine Hausfrau bisher kein Rentenanspruch, da fünf Jahre entweder durch Erziehungszeiten und/oder durch eine rentenversicherungspflichtige Tätigkeit nachgewiesen sein müssen. Jetzt ergeben zwei mal drei insgesamt sechs Rentenendwertpunkte, das entspricht zum jetzigen Zeitpunkt rund 165 Euro. Hat eine Frau eines oder zwei Kinder großgezogen, würde das allein auch jetzt keinen eigenen Rentenanspruch ergeben. Aber vielleicht hat sie ja für kurze Zeit doch in einem rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gestanden – nach urechnen lohnt allemal. Ergänzend soll noch auf die Möglichkeit einer Nachzahlung hingewiesen werden für den Fall, dass nur ein paar Monate bis zur Fünf-Jahres-Marke fehlen. Das will aber gut überlegt sein, denn pro Monat ist momentan eine Summe von 85 Euro zu zahlen.

Tipp: Rechtzeitig Anträge stellen

Unter Umständen sind auch Auszahlungen der Rentenansprüche interessant, die viele Frauen nach der Hochzeit vor 50 oder 60 Jahren in Anspruch genommen haben nach dem Motto: Der Mann ernährt die Familie und die Frau kümmert sich um Kinder und Haushalt. An die spätere Altersversorgung dachte damals kaum jemand.

In all den hier geschilderten Fällen sollten die Mütter oder deren Angehörige fachmännischen Rat einholen und zu einem ehrenamtlichen Rentenberater Kontakt aufnehmen. In Unterschleißheim sind das zum Beispiel Steffi Müller, Telefon 01 72 - 5 92 45 71 und Reinhold Arnold, 45227148. In Oberschleißheim ist Ägidius Weinzierl tätig, Telefon 3 15 46 79 und in Garching Walter Kißling, Telefon 54 41 05 16. Meist ist nur der Anrufbeantworter an, die Ratsuchenden werden aber zuverlässig zurückgerufen. Die Beratung ist kostenlos.

Alle alten Mütter, die bislang keine eigene Rente bezogen haben, müssen bei der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung jetzt einen eigenen Rentenantrag stellen. Sie oder ihre Angehörigen haben bis Ende September dafür Zeit, ohne finanzielle Verluste zu erleiden. Die Auszahlungen können sich allerdings bis zum Jahresende hinziehen, das gilt übrigens auch für die Mütter, die jetzt schon eine eigene Rente beziehen und deren Rentenkonten automatisch an die neue Gesetzeslage angepasst werden.

Artikel vom 06.07.2014
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