Durch den Kubus

Besucher können Baustelle des NS-Dokuzentrums besichtigen

Die Baustelle des NS-Dokumentationszentrums besichtigen: OB Ude hat die Führungen initiiert.	Fotos: Archiv/NS-Dokumentationszentrum München/Weber

Die Baustelle des NS-Dokumentationszentrums besichtigen: OB Ude hat die Führungen initiiert. Fotos: Archiv/NS-Dokumentationszentrum München/Weber

Zentrum · Am Sonntag, 24. November, ist die Baustelle des NS-Dokumentationszentrums in der Brienner Straße für die Münchner zu einem Besuchstermin geöffnet.

Zwischen 10 und 14 Uhr führen Fachleute des NS-Dokumentationszentrums und des städtischen Baureferates durch das Gebäude. »Die Münchner Bürgerschaft hat dieses Zentrum selbst angeregt und vorgeschlagen, sie wird mit Sicherheit auch den Entwicklungsprozess bis zur Eröffnung im nächsten Jahr aufmerksam verfolgen wollen«, so Oberbürgermeister Christian Ude, zugleich Vorsitzender des Fördervereins für das NS Dokumentationszentrum München, der die Führungen initiiert hat. Um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten, ist ein Rundgang nur in geführten Gruppen mit beschränkter Teilnehmerzahl möglich. Es sind acht Gruppen mit bis zu 50 Personen vorgesehen. Die Rundgänge finden nacheinander statt und dauern jeweils eine halbe Stunde.

Zur Teilnahme ist eine vorherige Anmeldung online oder telefonisch erforderlich. Interessierte können sich bis einschließlich 20. November unter www.muenchen.de­/nsdoku oder im städtischen Kulturreferat unter Tel. 23 32 60 37 anmelden. Anmeldungen werden nach der Reihenfolge des Einganges berücksichtigt. Eine Rückantwort erfolgt mit Angabe der jeweiligen Gruppe und Uhrzeit per E-Mail oder bei telefonischen Anmeldungen per Brief.

An dem Rundgang können ausschließlich Personen teilnehmen, die einer Gruppe zugeordnet sind. Die Teilnahme an den Rundgängen ist kostenlos. Die Baustelle des NS-Dokumentationszentrums ist nicht beheizt und nicht barrierefrei zugänglich.

München ist wie keine andere Stadt mit der Frühgeschichte und dem Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung verbunden. Die sogenannte Hauptstadt der Bewegung war während der NS-Herrschaft ein Zentrum des Parteiapparats und Schauplatz der pompösen Selbstdarstellung des Regimes. Auf dem Grundstück der ehemaligen Parteizent-rale der NSDAP, dem »Braunen Haus«, an der Brienner Straße entsteht ein zentraler Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus. Die Eröffnung soll Ende 2014 erfolgen. Das NS-Dokumentationszentrum soll ein offener und lebendiger Ort der Erinnerung, der Information, der kritischen Auseinandersetzung und der Diskussion sein. Eine Dauerausstellung wird die Ursprünge und den Aufstieg des Nationalsozialismus in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem des NS-Regimes und den schwierigen Umgang mit dieser Vergangenheit seit 1945 dokumentieren. Darüber hinaus wird es viele weitere Informations- und Bildungsangebote, ein Veranstaltungsprogramm und Wechselausstellungen geben.

Am 9. März 2012 legten Oberbürgermeister Christian Ude, der Bayerische Kultusminister Ludwig Spaenle und der Staatsminister für Kultur und Medien im Bundeskanzleramt, Bernd Neumann, den Grundstein für das NS-Dokumentationszentrum München.

Entwurf 2009 entstanden

Der Entwurf für den Neubau ging aus einem Architekturwettbewerb aus dem Jahr 2009 hervor. Diesen Wettbewerb gewann das Berliner Architektenteam Georg, Scheel, Wetzel mit einen Kubus aus weißem Sichtbeton. Selbstbewusst wird der Würfel mit ausgeprägter Höhenentwicklung in den städtebaulichen Raum situiert und schafft eine eigene, unverwechselbare Identität. Er steht in starkem Kontrast zur Umgebung und markiert den Ort der Täter, ohne sich gestalterisch auf das »Braune Haus« zu beziehen. Die Gebäudehülle wird geprägt von hellen, geschlossenen Flächen und den überwiegend zweigeschossigen, hohen Einschnitten der Lamellenfenster. Der gewünschte sichtbare Bezug zur historischen Umgebung wird durch zahlreiche Ausblicke ermöglicht. red

Artikel vom 19.11.2013
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