Sicherstellung der Kinderbetreuung im Münchner Osten

München Ost · CSU fordert Notprogramm

Trudering/Riem · Die Sorgen und Nöte, die Eltern, Großeltern und Erzieherinnen in der vergangenen Woche im Rahmen des Bürgerdialogs Kinderbetreuung in Trudering (wir berichteten) formulierten, erreichen nun den Stadtrat.

Auf Initiative der CSU München-Ost haben die Stadträte Beatrix Burkhardt, Dr. Georg Kronawitter und Hans Podiuk ein vierteiliges Antragspaket geschnürt. Darin fordern Sie kurzfristige Maßnahmen zur Linderung der Raumnot an den besonders betroffenen Grundschulen an der Markgrafenstraße, Turnerstraße und Feldbergstraße. »Keine Familie soll wegen fehlender Betreuungsplätze um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen«, stellen die CSU-Mandatsträger die Zielsetzung der Anträge klar. Der Bürgerdialog Kinderbetreuung, den Landtagsabgeordneter Markus Blume am 10. Juni mit der bayerischen Familienministerin Christine Haderthauer im Truderinger Kulturhaus veranstaltete, deckte ein Hauptproblem in Sachen Kinderbetreuung schonungslos auf: es fehlt vor allem an Räumen und zum Teil auch an Personal. Gerade in den Grundschulen platzen Horte und Mittagsbetreuung aus allen Nähten, für zusätzliche Angebote fehlen Zimmer.

So hat sich beispielsweise an der Grundschule an der Turnerstraße längst eine Eltern-Initiative für eine neue Mittagsbetreuung zusammengefunden und könnte bis zu 35 Kinder am Nachmittag betreuen. Aber wo? An der Grundschule Feldbergstraße hat die Mittagsbetreuung 45 Absagen verschickt, im Hort dürften es noch mehr werden. Wenige hundert Meter weiter in der Markgrafenstraße sieht es nicht besser aus. Für die betroffenen Eltern stellen sich vielfach existenzielle Fragen; einige schilderten beim Bürgerdialog ihre Angst, den sicher geglaubten Arbeitsplatz zu verlieren.

Die CSU-Stadtratsfraktion fordert daher nun kurzfristige Maßnahmen. Durch Doppelbelegungskonzepte für Räume, das Aufstellen von mobilen Raumeinheiten oder Ersatzräume in der näheren Umgebung müsse kurzfristig Abhilfe geschaffen werden – neben dem Öffnen der Tagespflege auch für Grundschulkinder. Mittel- und langfristig seien Erweiterungsbauten vorzusehen. »Doppelt genutzte Räume und mobile Raumeinheiten sind die ultima ratio, da sind wir uns doch einig. Aber Mitte Juni kann es nur noch das Ziel sein, ein Notprogramm auf die Beine zu stellen, das Lösungen für die unmittelbaren Probleme der Familien schafft«, begrüßt Landtagsabgeordneter Markus Blume die Initiative der Stadtratskollegen.

Er greift in diesem Zusammenhang die Stadt an: »Bei jedem Neubauprojekt hinterfragen wir die Schulinfrastruktur und immer heißt es, das sei kein Problem. Was wir heute an Notstand erleben, ist nur die Spitze des Eisbergs und zugleich das Ergebnis jahrelanger Fehlannahmen in städtischen Referaten. Deshalb ist das geforderte Notprogramm jetzt das Mindeste, was man von der Stadt verlangen darf.« Und der CSU-Kreisvorsitzende schiebt nach: »Für die Raumausstattung der Grundschulen zeichnet ausschließlich die Stadt verantwortlich, es braucht mir hier keiner mit dem Zeigefinger auf den Freistaat zeigen.«

Zudem stellt Blume klar, dass auch weitere Schulstandorte, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, in das Programm aufgenommen werden müssten. Als Beispiel nennt der Abgeordnete die Grundschule an der Gänselieselstraße, wo Hort und Mittagsbetreuung ebenfalls an der Kapazitätsgrenze operieren und zahlreiche Kinder abgewiesen werden müssen.

Artikel vom 18.06.2013
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