80 Jahre nach der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz in München, am Freitag, 10. Mai, wird der Künstler Wolfram P. Kastner um 10 Uhr einen Brandfleck in den Rasen des Königsplatzes brennen: »Damit kein Gras über die Geschichte wächst.«
Von 11 bis 18 Uhr findet dann die Lesung »München liest aus verbrannten Büchern statt. Zur Aktion haben sich weit über 100 Leser, Schüler, Schauspieler, Autoren, Hausfrauen, Politiker, Lehrer und Literaturfreunde angemeldet.
»Verbrannt Verfemt Vertrieben«: Eine weitere Lesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung gibt es dann am 10. Mai um 20.00 Uhr im Werkraum mit Brigitte Hobmeier, Oliver Mallison, Stefan Merki, Wolfgang Pregler und Edmund Telgenkämper. Auch die Original-Rundfunkübertragung der Münchner Brandstiftung von 1933 wird auszugsweise zu hören sein. Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübergabe an die Nazis, beteiligten sich 50.000 Münchner an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten und dem Rektor der LMU inszeniert wurde. Verbrannt wurden Bücher von Autoren wie Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Heinrich Heine, Ernest Hemingway, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig.
Ab März 1933 wurden in Deutschland (in über 60 Städten) und später in den besetzten Ländern Bücher und Bibliotheken verbrannt und vernichtet. Dem folgte die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung von Städten und Ländern.