Hoferichter-Preise 2012 an Maurer und Pleschinski

München · Originell und weltoffen

Startete mit „Föhnlage“ in eine überaus erfolgreiche Krimi-Karriere: Jörg Maurer, der mittlerweile drei Romane herausgebracht hat. Foto: Archiv

Startete mit „Föhnlage“ in eine überaus erfolgreiche Krimi-Karriere: Jörg Maurer, der mittlerweile drei Romane herausgebracht hat. Foto: Archiv

München · Der Stiftungsbeirat der Ernst-Hoferichter-Stiftung hat beschlossen, die Hoferichter-Preise 2012 in Höhe von je 5.000 Euro an den Autor und Kabarettisten Jörg Maurer und an den Schriftsteller Hans Pleschinski zu vergeben.

Die Ernst-Hoferichter-Preise wurden von Franzi Hoferichter, der Witwe des Münchner Schriftstellers, gestiftet. Mit ihnen werden seit 1975 jedes Jahr freischaffende Münchner Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich Literatur und Kabarett ausgezeichnet, die – wie Ernst Hoferichter – Originalität mit Weltoffenheit und Humor verbinden. Die Preisverleihung findet am 19. Januar 2012 im Rahmen einer geschlossenen Festveranstaltung im Literaturhaus statt.

Mit dem Ernst-Hoferichter-Preis wurden bisher über 80 Autorinnen und Autoren und Kabarettistinnen und Kabarettisten ausgezeichnet, darunter Herbert Achternbusch, Doris Dörrie, Axel Hacke, Jörg Hube, Bruno Jonas, Ellis Kaut, Maria Peschek, Ponkie, Gerhard Polt, Herbert Riehl-Heyse, Her-bert Rosendorfer, Tilman Spengler, Keto von Waberer, Konstantin Wecker und zuletzt Kerstin Specht und Jan Weiler. „Da veröffentlicht ein begnadeter Musikkabarettist, jahrzehntelang in München und auf Tourneen höchst erfolgreich, 2010 seinen zweiten Roman und landet mit einer abgründigen Lokalposse einen Publikumshit“, begründet die Jury den Preis für Jörg Maurer. „In dem Alpenkrimi ,Hochsaison’ steht die Olympiabewerbung seines jetzigen Heimatortes Garmisch-Partenkirchen im Zentrum eines erstaunlichen Kriminalfalls. Maurers urkomischer Alpenkrimi glänzt mit satirischen Schmankerln, spektakulären Verrücktheiten, schrillem Personal und dem authentischen Lokalkolorit, das nur ein Ortsansässiger vermitteln kann. Und Maurer überzeugt auch mit seinen (Musik-)Kabarettprogrammen, „in denen er mit der gleichen Frechheit und Phantasie ,Mozart trifft’ wie er ,Beethovens kleine Patzer’ aufs Korn oder – in ,Rippenklau und Apfelsnack’ – die Bibel beim Wort nimmt.“

„,Ich möchte eine gewisse Festlichkeit und Lebensheiterkeit in die deutsche Literatur bringen“, so Hans Pleschinski vor einigen Jahren. „Das ist Hans Pleschinski weiß Gott gelungen“, lobt die Jury, „in gut 15 Buchveröffentlichungen, darunter dickleibige Romane, schlanke Erzählbände und Essaysammlungen, in seinen Feuilletons und, ja, auch in seinen Übersetzungen französischer Philosophen und Lebemänner. Ihn zeichnet eine Eleganz der Gedanken wie ihrer Formulierung aus, ein leichter Sinn – doch kaum je Leichtsinn: ,Nur keine ,öffentliche Absicht’, nur nichts beurteilen.“ Hans Pleschinski, geboren 1956 in der Ostheide, zog als Student nach München, verdingte sich am Gärtnerplatztheater als Statist und wurde rasch (zum eigenen Staunen) ein prominenter Autor. Und ein vielfach gepriesener: „Mit dem ,Hungertuch-Preis’ begann es, etliche andere folgten, und es wird nicht enden beim ,Hoferichter-Preis’, bei dem ,Originalität, Weltoffenheit und Humor’ gefordert sind. Pleschinski hat darüber hinaus Witz und Esprit, geschliffenen Stil und beherzte Freundlichkeit.“

Artikel vom 30.10.2011
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