Erleben Sie den bayerischen Shootingstar Keller Steff im Eulenspiegel Zeltfestival in Haar

München/Haar · Meet and Greet - „Hochdeitsch war no nie mei Stärke“

Es passt einfach: Keller Steff und seine Band. Foto: VA

Es passt einfach: Keller Steff und seine Band. Foto: VA

München/Haar · Er hätte ja ohne weiteres KFZ-Mechaniker, Schlosser, Landschaftsgärtner oder Ähnliches werden können, mit all seinen vielseitigen Interessen, Ausbildungen und selbstumgebauten Vehikeln.

Aber wenn man den Keller Steff und Band so auf der Bühne erlebt, wäre es doch schade gewesen, wenn der Chiemgauer nicht auch noch Musik machen würde. Der Mann musste einfach auf die Bühne! Nach vielen beruflichen Irrungen und Wirrungen landete er 2009 mit seiner ersten CD „Bulldogfahrer“ und dem Hit „Kaibeziang“ einen sauberen Überraschungserfolg. Die Texte und Themen sind auf alle Fälle sehr süddeutsch und nicht nach der Schrift – und so auch unser Interview! Sollte man textmäßig nicht alles verstehen, reißt einen der Keller Steff mit seiner Musik mit, zwischen Blues, Rock ‘n‘ Roll, Folk und Country – wollte man ihn in eine Schublade stecken, so müsste es auf jeden Fall eine selbst geschreinerte sein.

Das neue Album „Narrisch“ erscheint nun am 22. Juli auf dem neuen Label Millaphon (Gründer: Gerd Baumann, Till Hofmann, Mehmet Scholl). Bei Liedern wie „Fliag mit mir zum Mond“ oder „Modorsog“ merkt man: Der Sound seines Lebens ist der Beat eines Benz 200 D und nicht eines schallgedämpften BMW Baujahr 2010. Seine Themen: Das Leben mit allen Höhen und Tiefen. Dabei ist der Keller Steff immer optimistisch, poetisch und grad raus und schaut dabei auch unter die Oberfläche.

Münchner SamstagsBlatt: Was macht Dich persönlich „narrisch“?

Keller Steff: I bin momentan sehr ruhig, weil das mit der Labelgründung, meiner kloanen Firma, die Keller Steff Firma, und den Musikern alles gut klappt. Was mich aber narrisch macht: Wenn man im Auto sitzt und hört im Radio a super Liadl – und da Sender geht ned her, da werd i super narrisch! Aber wer wirklich narrisch war, des is mei Baba: Weil i ned so den Berufsweg eingeschlagen hab wie jeder normale, sondern viele verschiedene Sachen probiert hab. Bei uns sagt man dazu „aus der Anz ganga“.

Münchner SamstagsBlatt: Was bedeutet das?

Keller Steff: Aus der Spur geraten, i bin a bisserl aus der Spur. Und die Themen, die mir so passiert san, die hab ich jetzt auf der CD „Narrisch“ verarbeitet.

Münchner SamstagsBlatt: Wie würdest Du Deine Musik beschreiben für Leute, die Dich noch nicht kennen?

Keller Steff: Der erste Eindruck ist sicher sehr chaotisch und durcheinander, des stimmt auch. Aber im Grunde bring i dann doch alles so hin, dass nix passiert zum Schluss, dass alles gut ausgeht. Was die Musik angeht: Es ist viel improvisiert bei uns, mir san zwar koane Jazzer, aber wir haben viele Einflüsse, eine große Mischung. Da gibt’s no koa richtiges Wort dafür, unser Schlagzeuger sogt dazu: Mersch. Wo des herkimmt, woas i ned, aber er hat‘s erfunden, glab i. Des is die neie Mersch-Richtung!

Münchner SamstagsBlatt: Du singst ja auf Bairisch. Gibt es Momente, in denen Du ins Hochdeutsche verfällst?

Keller Steff: Im Dialekt kann man sich besser ausdrücken. Ich bin halt aufgewachsen damit: Hochdeitsch war no nie mei Stärke. Wenn i wos auf Hochdeitsch erklären soll, dann gibt‘s a Katastrophe!

Münchner SamstagsBlatt: Was ist Dein Lieblingswort auf Bairisch?

Keller Steff: „Aus der Anz“, das ist schon so ein Lieblingsausdruck von mir: Wenn einer total durchdreht und aus der Spur ist, dann sagt man, aus der Anz: Das kommt eigentlich vom Pflügen, wenn man mit dem Pflug über den Acker fährt und der hupft oans ummi, dann gibt’s a Riesendurcheinander, dann stimmt nix mehr.

Münchner SamstagsBlatt: Du lebst in Übersee am Chiemsee. Wäre die Stadt was für Dich?

Keller Steff: Vielleicht, wenn mir mal die Themen ausgehen, dann geh i nach München. Ich hab ja dort eineinhalb Jahre auf der Bildhauerschule studiert. Am Anfang hab ich gedacht, des schaff i ned, aber ma wachst schon eini in die Stadt. Dann hab ich aufgehört mit der Schule und bin hoamganga zum Musikmacha und Musikschreiben – und das war ein Heimkommen, ein sehr erdiges Gefühl. Da sind einfach andere Einflüsse, in der Heimat, da, wo man aufgewachsen ist, da hast einfach deine Einflüsse.

Von Michaela Schmid

Mit dem Münchner SamstagsBlatt können Sie den „bayerischen Shootingstar“ persönlich treffen: Wir verlosen ein exklusives „Meet and Greet“ bei seinem Konzert beim Eulenspiegel Zeltfestival in Haar am 20. Juli, 20 Uhr. Schreiben Sie uns, was Sie den Keller Steff fragen möchten und schicken Sie uns eine Postkarte oder eine E-Mail mit dem Stichwort „Keller Steff“ an das Münchner SamstagsBlatt, Moosacher Str. 56 – 58, 1. Stock, 80809 München. E-Mail: gewinnspiele@wochenanzeiger.de. Absender und Telefonnummer (tagsüber) nicht vergessen! Einsendeschluss ist Freitag, 8. Juli 2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Nachbericht zum Meet and Greet mit Keller Steff

Artikel vom 30.06.2011
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